ZeitHaus, Autostadt, Wolfsburg, Niedersachsen

Das Zeit­Haus in der Auto­stadt Wolfs­burg ist ein wah­rer Traum für jeden Auto­lieb­ha­ber. Gezeigt wer­den hier Fahr­zeu­ge aus über ein­hun­dert Jah­ren Auto­mo­bil­ge­schich­te, von denen vie­le, aber nicht alle, aus dem Hau­se Volks­wa­gen stammen.

Das Zeit­Haus in der Auto­stadt Wolfs­burg ist kaum zu über­se­hen, denn der mar­kan­te Glas­bau befin­det sich direkt zwi­schen dem Haupt­ein­gang und dem Ritz Carl­ton Hotel. Das Muse­um zur Auto­mo­bil­ge­schich­te ist einer der inter­es­san­te­sten Orte in der Auto­stadt und dem­entspre­chend gut besucht.

Da das Muse­um auf meh­re­ren Ebe­nen ange­legt ist, die durch Trep­pen und Roll­trep­pen mit­ein­an­der ver­bun­den sind, ver­lau­fen sich die Besu­cher aber recht gut. Ein Besuch beginnt im ober­sten Geschoss und man arbei­tet sich dann bis in das Erd­ge­schoss vor.

Die Aus­stel­lung dreht sich jedoch nicht nur um die Auto­mo­bi­le selbst, son­dern auch um die Men­schen dahin­ten, die schlau­en Köp­fe, die die ersten Fahr­zeu­ge auf die Stra­ße gebracht haben. Dazu zählt Vin­cen­zo Lan­cia, der eigent­lich Renn­fah­rer war und somit auch gut mit der Kon­struk­ti­on von Autos wie die­sem Lan­cia von 1924 vertraut.

Natür­lich darf auch ein Mer­ce­des Benz in der Aus­stel­lung nicht feh­len und die­ser Benz ist ein ganz beson­de­rer. Zwi­schen 1894 und 1901 in Serie gebaut, war er der erste Klein­wa­gen der Welt, der für die brei­te Mas­se erhält­lich war. Der Wagen mit sei­nen 2,75 PS konn­te immer­hin 21 Kilo­me­ter pro Stun­de schnell fah­ren und es wur­den 1200 Fahr­zeu­ge her­ge­stellt. Das Kon­zept des Benz, ein­fa­che Kon­struk­ti­on und nied­ri­ger Preis, per­fek­tio­nier­te Hen­ry Ford spä­ter mit sei­nem Model T.

Aber nicht nur histo­ri­sche Fahr­zeu­ge sind in der Aus­stel­lung zu sehen. Auch neue­re Designs haben es in das Muse­um geschafft wie die­ser Audi aus dem Jahr 2005.

Nicht feh­len darf natür­lich auch eines der erfolg­reich­sten Designs über­haupt, der 911er-​Porsche. Dahin­ter stand Fer­di­nand Por­sche, der den Urtyp des deut­schen Sport­wa­gens auf die Stra­ße brach­te. Auf die­sem Design basier­ten meh­re­re Gene­ra­tio­nen des legen­dä­ren Porsche.

John Blatch­ley ist dem Besu­cher da viel­leicht eher weni­ger ein Begriff, die von ihm ent­wor­fe­nen Model­le aber umso mehr, denn Blatch­ley war vie­le Jah­re Chef­de­si­gner bei Rolls Royce.

Die Aus­stel­lung ent­wickelt sich wei­ter und wäh­rend man die Eta­gen wech­selt, wech­seln auch die The­men. So geht es nun mit der Geschich­te von Volks­wa­gen wei­ter. Eines der legen­dä­ren Fahr­zeu­ge des Kon­zerns ist der VW Bul­li, der in einer Aus­stel­lung wie die­ser natür­lich nicht feh­len darf. Wie der VW Käfer gehör­te der Bul­li zu den Fahr­zeu­gen des deut­schen Wirtschaftswunders.

Auf die­ser Ebe­ne wer­den ver­schie­de­ne Model­le von Volks­wa­gen vor­ge­stellt, von denen eini­ge mehr, ande­re weni­ger bekannt sind.

Das wohl auch heu­te noch erfolg­reich­ste Auto­mo­bil von Volks­wa­gen ist aber der legen­dä­re VW Käfer. Im Muse­um gibt es meh­re­re Model­le aus ver­schie­de­nen Jahr­zehn­ten zu sehen, denn das Auto über sieb­zig Jah­re pro­du­ziert. Eigent­lich wur­de der Käfer als Por­sche 60 in den 1930er ent­wor­fen und Ziel war es, einen soge­nann­ten Volks-​Wagen zu bau­en. Die­ser Typ 60 war einer der ersten Wagen, die 1938 im typi­schen Käfer­de­sign auf die Stra­ße kamen, damals noch aus dem Haus Porsche.

Ins­ge­samt wur­de der legen­dä­re Käfer bis 2003 gebaut, zum Schluss in einem Werk in Mexi­ko. Und daher stammt auch das Modell in der Aus­stel­lung, das der letz­te je gebau­te VW Käfer ist.

Schon im Jahr 1972 ent­thron­te der VW Käfer übri­gens das Model T von Ford als meist­ge­bau­tes Auto der Welt und wur­de spä­ter nur noch vom VW Golf über­holt. Besag­tes Model T aus dem Hau­se Ford hat es natür­lich auch in die Aus­stel­lung geschafft und das gleich in meh­re­ren Ausstattungen.

Die Aus­wahl der Model­le aus allen Jahr­zehn­ten scheint schier unend­lich. Ins­ge­samt sind im Zeit­Haus Fahr­zeu­ge von über sech­zig Her­stel­lern zu sehen, eini­ge sind unver­ges­sen, ande­re eher unbe­kannt, aber nicht weni­ger interessant.

Ein legen­dä­res Fahr­zeug ist auch der Mini aus Groß­bri­tan­ni­en. Das ein­mil­li­on­ste Modell hat es in das Muse­um nach Wolfs­burg geschafft. Zwi­schen 1959 und 2000 wur­den über 5,3 Mil­lio­nen Fahr­zeu­ge die­ses Typs auf die Stra­ße gebracht.

An jeder Ecke gibt es im Muse­um inter­es­san­te Wagen zu ent­decken, die alle auf Schau­ta­feln beschrie­ben sind.

Ein ganz beson­de­res Modell und ein Mei­len­stein der Auto­mo­bil­kon­struk­ti­on ist dann auch die­ser Cadil­lac aus dem Jahr 1930. Als erstes Seri­en­au­to­mo­bil wur­de er mit einem 16-​Zylinder-​Motor aus­ge­stat­tet und war in 34 Design­va­ri­an­ten bestell­bar. Zwi­schen 1930 und 1937 wur­den 4.387 Autos hergestellt.

In einem wei­te­ren Aus­stel­lungs­raum sind dann auf Hoch­glanz polier­te Auto­mo­bi­le ver­schie­de­ner Her­stel­ler zu sehen, die zu den unver­ges­se­nen Model­len zäh­len. Dar­un­ter Rolls Roy­ce oder Cadil­lac mit sei­nen legen­dä­ren Heckflossen.

Ein Klas­si­ker ist aber auch die­ser DKW FA 600 aus dem Jahr 1931, der das erste euro­päi­sche Auto­mo­bil war, das in gro­ßer Stück­zahl gebaut wur­de. Der DKW ist übri­gens auch das Urmo­dell mit Front­an­trieb gewe­sen und leg­te somit den Grund­stein für alle auch heu­te noch gebau­ten Kleinwagen.

Beson­ders eini­ge der älte­ren Model­le wir­ken heu­te doch etwas son­der­bar und nicht alle wur­den auch in gro­ßer Stück­zahl auf den Markt gebracht. Von man­chem Auto­mo­bil sind heu­te weni­ger als eine hand­voll welt­weit erhalten.

Doch nicht nur Uni­ka­te sind im Muse­um zu sehen, auch vie­le All­tags­au­tos, die oft Jahr­zehn­te auf deut­schen Stra­ßen roll­ten oder noch immer rol­len, sind aus­ge­stellt. Sie gehö­ren eben­so zur Erfolgs­ge­schich­te des Automobils.

Etwas her­aus sticht dabei die­ser Tra­bant, ist er doch das ein­zi­ge Mas­sen­fahr­zeug aus dem ehe­ma­li­gen Ost­block, das im Muse­um zu sehen ist. Das Auto wur­de in die Aus­stel­lung auf­ge­nom­men, denn es war so etwas wie der Volks­wa­gen in d er DDR. Im Jahr 1964 erst­mals vor­ge­stellt, wur­de er in ver­schie­de­nen Ver­sio­nen bis 1990 produziert.

Jedem Film­fan wird hin­ge­gen die­ser Wagen ein Begriff sein, der Delo­re­an DMC-​12 aus dem Jahr 1982, der durch die Hol­ly­wood­film „Zurück in die Zukunft” welt­be­rühmt wur­de. Das mit Flü­gel­tü­ren aus­ge­stat­te­te Auto­mo­bil hat­te aber auch die erste Karos­se­rie, die kom­plett aus rost­frei­em Stahl bestand.

Bei Gang durch die Aus­stel­lung wird dem Besu­cher erst bewusst, wie vie­le Model­le, Autos und Her­stel­ler es eigent­lich gab und gibt. Eini­ge Erfin­dun­gen waren kurz­le­big, ande­re bahn­bre­chend und unvergessen.

Zu guter Letzt wer­den im Erd­ge­schoss am End­punkt der Rund­gangs noch eini­ge Stu­di­en von Auto­mo­bi­len vor­ge­stellt, die nie in Pro­duk­ti­on gegan­gen sind. Auch das gehört zum The­ma Auto­mo­bil, genau­so wie die Zukunft und wel­ches Design es als Näch­stes auf den Markt schaf­fen wird. Wird es noch­mal etwas ähn­lich erfolg­rei­ches wie den Golf oder Käfer geben?

Die Aus­stel­lung im Zeit­Haus ist täg­lich zu den Öff­nungs­zei­ten der Auto­stadt besuch­bar und wirk­lich ein High­light jedes Besuchs in Wolfs­burg. Hier kommt wirk­lich jeder, der irgend­wie an Autos inter­es­siert ist, auf sei­ne Kosten und ich kann den Besuch nur abso­lut empfehlen.

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Betty

Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die Welt zu bereisen. Immer mit dabei ist meine Kamera, wenn ich spannende Abenteuer erlebe und neue Reiseziele erkunde. Das Reisen bereitet mir so viel Freude, dass ich nun auch meine Leser an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen möchte.

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