Unterwegs im Hafen von Palma de Mallorca

In der Bucht von Pal­ma exi­stier­te schon vor über Tau­send Jah­ren ein Hafen, lan­ge bevor die Mau­ren auf die Insel kamen. Urkund­lich erwähnt wur­de die noch heu­te genutz­te Mole schon in Ver­ord­nun­gen von König Jakob I. und bis in das 19. Jahr­hun­dert blieb der Hafen fast unver­än­dert. Seit­dem ent­wickel­te sich jedoch eine rege Bau­tä­tig­keit, durch die der Hafen immer wie­der moder­ni­siert und erwei­tert wur­de. So ist der Port de Pal­ma heu­te der größ­te Hafen der Balearen.

Port de Palma – Torre de Porto Pi

Ein Zeug­nis aus den Anfän­gen der Hafen­an­la­ge ist der Tor­re de Por­to Pi, ein zum Leucht­turm umge­bau­ter Turm, des­sen Unter­bau wahr­schein­lich noch aus mau­ri­scher Zeit stammt. Eine erste urkund­li­che Erwäh­nung des Leucht­turms fand im Jahr 1300 statt. Seit­dem wur­de der Turm aber ver­setzt und umge­baut, denn ursprüng­lich stand er dort, wo heu­te das Castil­lo de San Car­los zu fin­den ist.

Auch wenn der Turm inzwi­schen als Navi­ga­ti­ons­licht an Bedeu­tung ver­lo­ren hat, so ist er doch ein histo­risch inter­es­san­tes Bau­werk. Der Tor­re de Por­to Pi ist der dritt­äl­te­ste noch funk­tio­nie­ren­de Leucht­turm der Welt und in einem sehr guten Zustand. Ein Besuch gestal­tet sich aller­dings als schwie­rig, denn er befin­det sich im abge­sperr­ten Hafen­ge­biet. Es kön­nen aber Aus­flü­ge zu festen Zei­ten arran­giert werden.

Port de Palma – Castillo de San Carlos

Der Hafen von Pal­ma ist schon seit der Anti­ke ein stra­te­gisch wich­ti­ger Punkt gewe­sen und so wur­den bereits im 13. Jahr­hun­dert Wach­tür­me errich­tet. Um 1600 reich­ten die­se jedoch nicht mehr aus, sodass auf Anwei­sung von König Feli­pe III. die Pla­nung einer Festung begann, die schließ­lich zwi­schen 1608 und 1612 erbaut wurde.

Die Zufahrt zu Fort befin­det sich direkt an der Zufahrts­stra­ße zum Hafen und in der Nähe gibt es auch eine Bus­hal­te­stel­le. Genü­gend kosten­lo­se Park­plät­ze sind eben­falls vor­han­den. Aller­dings sind die Öff­nungs­zei­ten etwas unge­wöhn­lich, denn es ist diens­tags bis sonn­tags von zehn bis vier­zehn Uhr geöffnet.

Direkt am Zaun sind des Öfte­ren auch zah­me Esel zu sehen, die auf den Hügeln vor dem Fort grasen.

An der Zufahrt sind eini­ge mili­tä­ri­sche Gerä­te aus moder­nen Zei­ten zu fin­den. Die­se kön­nen auf einem Rund­gang um das Fort auch erkun­det werden.

So wie im 17. Jahr­hun­dert sieht das Fort heu­te aller­dings nicht mehr aus, auch wenn Tei­le des ori­gi­na­len Mau­er­wer­kes noch immer vor­han­den sind. Schon fünf­zig Jah­re nach sei­ner Fer­tig­stel­lung wur­de das Kastell zum ersten Mal ver­grö­ßert. Der Aus­bau zur tra­pez­för­mi­gen Festung fand sogar erst im 19. Jahr­hun­dert statt. Über einen Gang zwi­schen den alten und den neue­ren Mau­ern gelangt man in Inne­re des Forts.

In den Gebäu­den, die um den Innen­hof zu fin­den sind, sind heu­te ver­schie­de­ne Aus­stel­lun­gen zur Geschich­te der Anla­ge sowie der Ver­tei­di­gung der Insel zu finden.

In einem Saal wird Gene­ral Vale­ria­no Wey­ler, der für Spa­ni­en in Kon­flik­ten in der gan­zen Welt tätig war und dabei auch Gou­ver­neur von Kuba. Sein Vor­ge­hen gegen die Zivil­be­völ­ke­rung auf der Insel löste den Spanisch-​amerikanischen Krieg aus, in des­sen Fol­ge Spa­ni­en vie­le sei­ner Kolo­nien an die USA verlor.

Auch gro­ße Kano­nen sind immer noch auf der Festung zu sehen. Die mei­sten ste­hen aller­dings auf den äuße­ren Festungs­mau­ern und nicht wie die­se im Innenhof.

Über Trep­pen und Schrä­gen kann man auf die Festungs­mau­ern gelan­gen, von denen sich ein tol­ler Rund­um­blick bie­tet. So ist nicht nur ein Groß­teil der Bucht von Pal­ma zu sehen, son­dern auch mar­kan­te Bau­wer­ke wie das Castell Bell­ver und oft auch die Flug­zeu­ge, die den Flug­ha­fen von Pal­ma anfliegen.

Ganz beson­ders schön ist der Aus­blick auf die Kreuz­fahrt­schif­fe, die im Hafen von Pal­ma fest­ge­macht haben. Wäh­rend mei­nes Besuchs waren das unter ande­rem die Nor­we­gi­an Epic und die Sea­bourn Sojourn.

Ein Blick lohnt aber auch über die Festungs­an­la­ge selbst. Die Kano­nen, die hier zu sehen sind, sind übri­gens bereits seit den 1960er Jah­ren funk­ti­ons­un­fä­hig, bis auf eine Kano­ne, die für mili­tä­ri­sche Salut­schüs­se genutzt wird.

Bevor das Kastell 1981 als Mili­tär­mu­se­um eröff­ne­te, wur­de es übri­gens als Kran­ken­haus sowie Offi­ziers­ge­fäng­nis genutzt.

Port de Palma – Cruise Liner und Jachten

Jedes Jahr im Som­mer tum­meln sich nicht nur die Pau­schal­tou­ri­sten, son­dern auch unzäh­li­ge Super­rei­che auf Mal­lor­ca. Beson­ders die Jach­ten, die im Hafen von Mal­lor­ca ankern, ste­chen da immer wie­der ins Auge. Ein Schiff, das kaum zu über­se­hen ist, ist die Jacht Venus, die einst von Apple-​Gründer Ste­ve Jobs in Auf­trag gege­ben wurde.

Neben den Jach­ten besu­chen aber auch vie­le Kreuz­fahrt­schif­fe den Hafen von Pal­ma de Mal­lor­ca. Beson­ders von Früh­ling bis Herbst herrscht hier Hoch­be­trieb, zumal im Hafen auch noch der gesam­te Fähr­ver­kehr zur Insel abge­fer­tigt wird. Bis zu fünf Crui­se Liner konn­ten bis­her täg­lich im Hafen fest­ma­chen, doch das wird sich ab 2023 per Dekret ändern, wenn die Zahl etwas redu­ziert wer­den soll. Noch aber ist der Par­al­lel­an­lauf mög­lich und auch bei mei­nem Besuch herrsch­te Hochbetrieb.

Eine Crui­se Line, die sogar Rei­se von Mal­lor­ca star­tet, ist AIDA Crui­ses aus Rostock. Die Kuss­mund­flot­te ist seit vie­len Jah­ren regel­mä­ßig mit ihren Schif­fen zu Gast und bie­tet teil­wei­se sogar ganz­jäh­rig Rei­sen aus Mal­lor­ca an. Im Som­mer 2022 ist hier die AIDA­c­os­ma unter­wegs gewe­sen, eines der neue­sten Schif­fe der Flot­te, das erst am 9. April 2022 in Ham­burg getauft wurde.

Eben­falls im Som­mer 2022 in Mal­lor­ca zu sehen war die 2010 in Dienst gestell­te Nor­we­gi­an Epic, die Kreuz­fahr­ten von Bar­ce­lo­na durch das Mit­tel­meer durch­ge­führt hat. Bis 2015 war das Schiff das Größ­te der Ree­de­rei und kann rund fünf­tau­send Pas­sa­gie­re befördern.

Sehr viel klei­ner, aber auch exklu­si­ver, ist hin­ge­gen die Sea­bourn Sojourn. Bereits seit 2008 für die luxu­riö­se Sea­bourn Crui­se Line im Dienst, beför­dert das Schiff maxi­mal 450 Passagiere.

Das abso­lut größ­te Schiff, dass Mal­lor­ca in der Sai­son regel­mä­ßig besuch­te, ist die Won­ders of the Seas. Der Megal­i­ner von Roy­al Carib­be­an ist ein wah­rer Koloss und wur­de eben­falls erst 2022 in Dienst gestellt. Mit sei­nen vier Schwe­ster­schif­fen gehört er zu den größ­ten Kreuz­fahrt­schif­fen der Welt und bie­tet für fast sie­ben­tau­send Pas­sa­gie­re Platz.

Port de Palma – Fazit

Zwar ist der Hafen von Pal­ma eher ein Anlauf­punkt für Kreuzfahrt- und Fähr­pas­sa­gie­re, doch auch für Mal­lor­ca­ur­lau­ber gibt es hier eini­ges zu ent­decken. Die Festung ist auf jeden Fall einen Besuch wert und wer ger­ne Schif­fe schau­en will, ist hier eben­falls rich­tig. Neben Jach­ten und Crui­se­li­nern gibt es übri­gens auch noch Fäh­ren zu sehen, die die Balea­ren unter­ein­an­der und mit dem Fest­land verbinden.

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Betty

Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die Welt zu bereisen. Immer mit dabei ist meine Kamera, wenn ich spannende Abenteuer erlebe und neue Reiseziele erkunde. Das Reisen bereitet mir so viel Freude, dass ich nun auch meine Leser an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen möchte.

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