The Auto Collections, Las Vegas
Hinweis: Das Museum ist seit dem 31.12.2017 dauerhaft geschlossen.
Etwas versteckt im Parkhaus des Quad Hotel befindet sich The Auto Collections Las Vegas. Wer hierher will, sollte sich vorher einen Coupon aus dem Internet ausdrucken, denn sonst kostet der Spaß $12.95 Eintritt. So aber ist es gratis.
Und dann bin ich auch schon drin, im größten Verkaufsraum für klassische Autos auf der Welt. Ja, die meisten dieser Prachtstücke sind tatsächlich nicht nur zum Anschauen, mit dem nötigen Kleingeld kann man sie auch mit nach Hause nehmen. Da wäre zum Beispiel der weiße Rolls Royce Phantom V aus dem Jahre 1966. Nur 11.000 Meilen hat er auf dem Tacho und für stolze $1.250.000 könnte ich ihn sofort mitnehmen. Genauso wie den knallroten Ford Thunderbird von 1957, der schon eher mein Fall ist und $87.500 doch geradezu ein Schnäppchen. Noch günstiger zu haben ist der Peugeot 204 von 1968. Gerade mal 6.700 Kilometer hat er auf dem Tacho und kostet gerade mal $19.500.
In eine etwas andere Preisklasse gehört da schon wieder dieser Rolls Royce Silver Cloud 1 von 1958. Nur zwei Stück wurden jemals von ihm gebaut und dieses Exemplar könnte für $1.000.000 den Besitzer wechseln.
Ein Schnäppchen wiederum ist dieser Mercedes Benz SSK aus dem Jahr 1928, aber auch nur, weil er ein Nachbau ist. Somit ist er für $175.000 zu haben. Das Original würde zwischen $12.000.000 und $14.000.000 kosten. Allein die Entwicklung dieses Autos verschlang damals $4.000.000.
Einige der Autos, die hier angeboten werden, haben auch berühmte Vorbesitzer. So auch dieser Wagen, ein 1919 Piece Arrow Model 66 A‑4 Tourer, der für den Stummfilm Comedian Roscoe “Fatty” Arbuckle eigens angefertigt wurde. Roscoe war einer der bestbezahlten Schauspieler seiner Zeit und zahlte stolze $32.000 für das Auto. Es war damals das teuerste Auto der Welt. Und auch heute ist der Flitzer nicht ganz billig. $1.850.000 kostet das Prachtstück + tax versteht sich.
Etwas günstiger ist dann wieder dieser Ford V‑8 Convertible von 1940, der mir auch gefallen könnte. Nur $115.000 werden dafür verlangt.
Oder aber dieser VW Käfer, der aber kein gewöhnliches Exemplar des wohl erfolgreichsten Autos der Welt ist. Dieser Käfer ist deshalb auch nicht zu verkaufen. Er ist von 1971 und eines der Exemplare, die mehr als 500.000 Meilen auf dem Tacho haben. Das Auto gehört übrigens noch heute derselben Familie, die es 1971 gekauft hat und ist nur als Leihgabe hier im Museum.
Zu verkaufen ist hingegen dieses Exemplar. Ein Rolls Royce Phantom 1 Barker Torpedo Tourer von 1925, der einmal dem Maharadscha Kota gehörte und von ihm sogar zur Tigerjagdt eingesetzt wurde. Für schlappe $750.000 könnte er jetzt mir gehören.
Auch dieser Ferrari, der braune Rolls Royce sowie der rote VW Bus, der sogar einmal in der TV Show “Bullrun” dabei war, stehen zum Verkauf.
Ganz besonders witzig finde ich den VW Bus Camper von 1961. $85.000 kostet dieses Exemplar, das eines der wenigen ist, das VW jemals mit doppelten Seitentüren gebaut hat.
Der Horch 930V Phantom von 1939 ist dagegen wieder eines der Exemplare, die nicht zum Verkauf stehen. Nur drei Autos dieses Typs wurden jemals gebaut und nur zwei existieren heute noch. Eines steht in der Kollektion von Oliver Bentford in England und das andere hier in Las Vegas. Seit 1981 gehört es Manfredo Lippmann aus Guatemala, der es dem Museum als Leihgabe zur Verfügung stellt.
Doch nicht nur gewöhnliche PKW gibt es in diesem Autosalon zu kaufen. Auch Feuerwehrautos stehen zum Verkauf. Dieses hier ist aus dem Jahr 1923 und auch heute noch voll funktionstüchtig. $150.000 muss der Liebhaber dafür aufbringen.
Fast zum Schluss entdecke ich noch diesen Smart und wundere mich erst einmal, was der denn hier macht. Für nur $12.000 könnte ich den Smart von 2009 mitnehmen, der ein besonderes Modell ist, denn er wurde von der Cartuning Firma Brabus veredelt.
Ganz am Ende sehe ich dann noch diesen grünen Chrysler Royale Sedan, der einmal Johnny Carson gehörte. Er lernte in diesem Auto fahren und entdeckte es Jahre später wieder, kaufte es, ließ es restaurieren und veräußerte es dann für $1 an das Museum.
Auch der schwarze Lincoln Continental von 1962 ist noch ein beeindruckendes Exemplar, das nicht zu verkaufen ist. Dieses Auto ist eine der Limousinen, die Präsident John F. Kennedy nutzte. Nur eine Woche vor seinem Tod war er in diesem Auto unterwegs.
Am Ausgang treffe ich dann auf Jimmy Velvet, einem Sänger aus den 1950er Jahren und guten Freund von Elvis Presley, der hier im Museum ab und zu seine Bücher verkauft und signiert.
Leider gibt es dieses tolle Museum nach 18 Jahren nicht mehr, denn es wurde am 30. 12. 2017 für immer geschlossen. Damit ist eine weitere klassische Attraktion aus dem Stadtbild von Las Vegas für immer verschwunden.
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