Technik Museum Speyer, Rheinland-Pfalz, Teil 2
Das Technik-Museum Speyer zeigt unzählige Ausstellungsstücke aus der Luft‑, Raum- und Seefahrt sowie viele andere Transportmittel und technische Innovationen, von denen ich viele schon im ersten Teil meines Artikels vorgestellt habe. Zwei absolute Highlights des Museums sind aber die Lufthansa Flugzeuge, die unübersehbar über dem Museumsgelände zu schweben scheinen. Die Vickers Viscount und ihr großer Bruder, die Boeing 747 sind auch für mich einer der Hauptgründe gewesen, das Museum zu besuchen.
Inhalt
Technik Museum Speyer – Lufthansa Vickers Viscount
Die Vickers Viscount war ein Verkehrsflugzeug, das zwischen 1948 und 1964 in Großbritannien gebaut wurde. Sie leitete als erstes Verkehrsflugzeug mit Turboprop Antrieb eine neue Ära in der Luftfahrt ein. Diese Maschine war von 1962 bis 1972 bei der Lufthansa im Einsatz und wurde danach noch bis 2012 zu Ausbildungszwecken genutzt.
In den 1960er Jahren war die Vickers Vicount das Arbeitstier der deutschen und der europäischen Luftfahrt. Allein die Lufthansa betrieb elf dieser Flugzeuge. Bis zu 75 Passagiere konnten mit dem Flugzeug befördert werden.
Bei den Passagieren war die Vickers Viscount besonders wegen ihrer großen Fenster und ihres ruhigen Antriebs beliebt.
Technik Museum Speyer – Lufthansa Boeing 747–200
Gleich neben der Vickers Viscount schwebt eine Boeing 747–200 der Lufthansa, die 2002 nach Speyer transportiert wurde.
Die Boeing 747 mit der Kennung D‑ABYM und dem Taufnamen „Schleswig-Holstein” wurde am 20. Oktober 1978 von der Lufthansa in Dienst gestellt. Insgesamt 16.374 Mal hab der Jumbo danach in seinem Leben ab und wenn man davon ausgeht, dass durchschnittlich 300 Passagiere an Bord waren, so sind 4.912.200 Menschen allein mit dieser Boeing auf rund 80 Millionen Flugkilometern unterwegs gewesen.
Nach der Ausflottung bei der Lufthansa wurde diese Boeing 747 hier ins Museum nach Speyer transportiert und ist seitdem komplett begehbar und das, obwohl sie noch heute auf ihrem Gerüst zu schweben scheint.
Innen ist die Maschine allerdings nicht mehr komplett eingerichtet, sondern in verschiedene Bereiche unterteilt, sodass der Besucher einen umfassenden Einblick in das Flugzeug bekommt. Unter anderem führt eine Leiter in den Frachtraum, der sonst für Passagiere nicht zugänglich ist.
Im hinteren Teil des Rumpfes wurde hingegen die Verkleidung entfernt, sodass nun zu sehen ist, wie ein Flugzeug aufgebaut ist.
Die linke Tragfläche hat ein Geländer erhalten, sodass sie heute betreten werden kann, ganz so wie es Techniker zur Inspektion machen. Nebenbei gibt es von hier oben einen tollen Rundumblick auf Speyer und das Museumsgelände.
Ein Teil der 330 Economy Sitzplätze wurde allerdings erhalten, sodass man sich hier wie auf einer Zeitreise in die Neunziger Jahre fühlen kann, als Lufthansa diesen Sitztyp verbaute.
Auch eine der Küchen kann angeschaut werden. Jedoch wurden die Trolleys komplett entfernt.
Ebenso zu sehen sind die Toiletten, in denen damals noch viel Metall verbaut wurde.
In der Nase des Jumbos befand sich die Business Class. Auch hier wurde nur ein Teil der 51 Sitzplätze erhalten. Schön kann man hier sehen, wie sehr sich diese Reiseklasse in den letzten 25 Jahren weiterentwickelt hat. Heute würde wohl niemand mehr diese Sitze auf der Langstrecke in der Business Class buchen.
Das Oberdeck war bei der Boeing 747–200 noch kleiner als bei den heutigen Jumbos und nur über eine Wendeltreppe zu erreichen. Es hatten allerdings auch nur ganz wenige Passagiere Zutritt, denn hier befanden sich lediglich acht First Class Sitze und das Cockpit.
Sehr interessant ist auch die kleine Toilette, die hier auf engstem Raum verbaut wurde und bei der das Waschbecken über dem Toilettenbecken angebracht wurde.
Vier der acht First Class Sitze wurden im Upper Deck erhalten. Ein flache Bett gab es hier aber damals auch nicht. Lediglich breitere Sitze, die man weiter zurücklehnen konnte und die noch nicht mal alle Zugang zum Gang oder Privatsphäre hatten.
Die Boeing 747–200 im Technik Museum Speyer erlaubt so nicht nur einen Einblick in Bereiche eines Jumbos, die von den Passagieren sonst nicht betreten werden können, sondern ist für Vielflieger auch so etwas wie eine Zeitreise, denn eine solche Ausstattung findet man heute auf keinem Lufthansa Flug mehr vor.
Technik Museum Speyer – Fazit
Das Technik Museum Speyer bietet einen fantastischen Einblick in die Welt der Technik. Die unzähligen Exponate laden zum Staunen und Entdecken ein. Mir hat mein Besuch ausgezeichnet gefallen und meine hohen Erwartungen noch übertroffen. Ich kann das Museum absolut weiterempfehlen und werde bestimmt auch selbst noch einmal vorbeischauen, wenn ich mal wieder in der Gegend bin. Denn alle Ausstellungsstücke habe ich selbst während meines ausführlichen Besuchs nicht anschauen können.
Technik Museum Speyer
Am Technik Museum 1, 67346 Speyer
Mo-Fr 9–18 Uhr, Sa, So, Feiertag 9–19 Uhr
Eintritt: €16 (2019)
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