Technik Museum Speyer, Rheinland-Pfalz, Teil 1
Das Technik-Museum Speyer wurde 1991 eröffnet und zeigt seitdem eine große Zahl an technischen Errungenschaften aus dem Fahr- und Flugzeugbau. Nachdem das Museum in Sinsheim nicht mehr erweitert werden konnte, wurde hier auf dem Gelände einer ehemaligen französischen Kaserne eine weitere Ausstellungsfläche geschaffen.
Gleich wenn man das Museum betritt, fällt die große Halle aus gelben Backstein auf, die das Herzstück des Technik-Museums Speyer ist. Im Jahr 1913 wurde sie in Frankreich gebaut, im Ersten Weltkrieg demontiert und anschließend nach Speyer gebracht. Hier war die Halle zunächst Heimat der Pfalz Flugzeugwerke und wurde später von den Franzosen beschlagnahmt. Von 1937 bis 1945 hatte das Flugzeugwerk Saarpfalz hier eine Reparaturwerkstatt eingerichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Gelände bis 1986 französische Kaserne und wurde schließlich für das Museum angekauft.
Heute verfügt das Museum über 25.000 Quadratmeter Hallenfläche sowie 100.000 Quadratmeter Außenfläche, auf der vor allem große Flugzeuge und Schiffe zu sehen sind. Vor der Museumshalle unter anderem vier militärische Kampfjets.
Technik Museum Speyer – Hallenausstellung
In der historischen Halle ist die größte Innenausstellung des Technik Museums Speyer zu sehen. So sind hier ein buntes Gemisch aus Oldtimern, kleinen Flugzeugen, Motorräder, Lokomotiven und sogar historische Musikinstrumente zu sehen.
Auf einer Plattform mitten in der Halle steht eine Welte Philharmonie Orgel. Nur sechs Exemplare wurde je von diesem außergewöhnlichen Musikinstrument gebaut, das Exemplar im Museum stammt aus dem Jahr 1916 und ist die größte von allen.
Die breite Ausstellung von Oldtimern zeigt Fahrzeuge aus der Anfangszeit des Automobils bis in die Neuzeit. Alle Modelle sind toll restauriert und mit ausführlichen Beschreibungen versehen.
Ein ganz besonderes Exponat ist auch „The Tree”, das Holzboot, mit dem Rüdiger Nehberg 2001 den Atlantik überquerte. Der Einbau wurde aus einer 350 Jahre alten Schweizer Weißtanne gefertigt, ist achtzehn Meter lang und wiegt zwölf Tonnen. Dreiundvierzig Tage war Nehberg auf diesem Boot zwischen Mauretanien und Brasilien auf seiner 4000 Kilometer langen Reise unterwegs.
Technik Museum Speyer – Seefahrt
Ein großer Außenbereich des Museums ist der Seefahrt gewidmet. Eines der Highlights hier ist der Seenotkreuzer JT Essberger. Seit 2011 ist das ehemalige Rettungsschiff der DGzRS in Speyer zu sehen und kann sowohl von außen als auch von innen angesehen werden.
Ein weiteres interessantes Schiff ist das Hausboot der Kelly Family. Die berühmte Musikerfamilie lebte viele Jahre auf dem 1923 gebauten Boot.
Gleich daneben steht das U‑Boot U9 der Bundesmarine, das ebenfalls von innen und außen besichtigt werden kann. Es ist 46 Meter lang, fünf Meter breit und wiegt 466 Tonnen. Von 1966 bis 1993 war das U‑Boot im Einsatz und legte dabei 174.850 Seemeilen zurück.
In einer kleinen Halle, die ebenfalls zur Marineausstellung gehört, werden Schiffsmodelle ehemaliger und moderner Ozeanriesen gezeigt, sowie einige kleinere Boote.
Technik Museum Speyer – Luftfahrt
Den größten Bereich der Außenfläche aber nimmt die Luftfahrt ein. Unzählige Maschinen aus ziviler und militärischer Nutzung sind hier ausgestellt.
Dazu gehört auch diese Antonov 22. Der russische Langstreckentransporter ist seit 1999 im Museum zu sehen. Mit seinen 64 Metern Spannweite und einem Leergewicht von 114 Tonnen gehört die Antonov 22 zu den größten Propellerflugzeugen der Welt.
Die Antonov 22 kann ebenfalls von innen angesehen werden. So ist das Cockpit des Transporters für die Besucher begehbar.
Ebenso offen ist der 33 Meter lange und 4,4 Meter breite Laderaum, in dem drei beladene Kieslaster bequem Platz finden könnten, denn das Flugzeug ist für Lasten bis zu 100 Tonnen ausgelegt.
Und noch eine weitere Antonov ist auf dem Museumsgelände zu finden. Die Antonov 26 ist ein russisches Transportflugzeug aus dem Jahr 1980. Diese Maschine wurde als Regierungsflugzeug der DDR eingesetzt. Sie verfügt über einen Wohn- und Arbeitsbereich sowie einen Frachtbereich, in dem ein Dienstwagen mitgenommen werden konnte.
Ein weiteres ziviles Flugzeug ist die Mercure 100 der französischen Fluggesellschaft Air Inter. Von 1974 bis 1995 war die Maschine im Einsatz und bot bis zu 150 Passagieren Platz.
Neben den Flugzeugen sind auch Fahrzeuge zu sehen, die am Flughafen eingesetzt werden. So zum Beispiel dieser Schlepper der Lufthansa…
… und ungewöhnliche, kleine Maschinen, die man so eher selten sieht.
Technik Museum Speyer – Luft- und Raumfahrthalle
Eine weitere Museumshalle zeigt Exponate aus der Luft- und besonders der Raumfahrt. Gleich am Eingang hängt diese JU der Lufthansa unter der Hallendecke, als wenn sie gleich abfliegen würde.
Auf über 5000 Quadratmeter ist im Technik Museum Speyer auch die größte Raumfahrtausstellung Europas zu sehen. Insgesamt sind über 600 Exponate zu sehen, darunter der Nachbau einer Mondlandefähre der NASA.
Ein weiteres Highlight ist das Space Shuttle Buran. Der 36 Meter lange und 16 Meter hohe Raumgleiter war eines der ehrgeizigsten Projekte der russischen Raumfahrt. Das ausgestellte Modell ist der Prototyp, der 1984 zu Erprobung von Starts und Landungen gebaut wurde.
Da das Technik-Museum Speyer so viele einzigartige Ausstellungsstücke beherbergt, habe ich den Bericht über meinen Besuch geteilt. Im zweiten Teil will ich das größte und wohl fantastischste Ausstellungsstück des Museums, die Boeing 747–200 der Lufthansa vorstellen.
weiter zu Teil 2
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