TAP AirPortugal Business Class Airbus 330: Porto (OPO)-Lissabon (LIS)

Die por­tu­gie­si­sche TAP Air­Por­tu­gal befin­det sich zwar immer mal wie­der am Ran­de der Insol­venz und wird als hei­ßer Über­nah­me­kan­di­dat der gro­ßen euro­päi­schen Air­lines gese­hen, doch trotz­dem wur­de in den letz­ten Jah­ren die gan­ze Flot­te moder­ni­siert. Ich hat­te nun die Mög­lich­keit, den Air­bus 330–900neo mit der neu­en Lang­strecken­be­stuh­lung auszuprobieren.

Auf einer Städ­te­rei­se nach Lis­sa­bon hat­te ich bereits Gele­gen­heit, die Busi­ness Class der TAP Air­Por­tu­gal inner­halb Euro­pas ken­nen­zu­ler­nen. Mein Flug führ­te mich im Air­bus 321 von Lis­sa­bon zurück nach Ber­lin und ich war ange­neh­me über­rascht vom Gesamt­pa­ket sowie den recht gün­sti­gen Preisen.

TAP Air­Por­tu­gal Busi­ness Class Air­bus 321: Lis­sa­bon (LIS) – Ber­lin (BER)

Auf der Lang­strecke setzt die por­tu­gie­si­sche Air­line jedoch den Air­bus 330 sowie den Air­bus 321LR mit Lang­strecken­be­stuh­lung ein. Nor­ma­ler­wei­se wer­den die­se Maschi­nen nicht auf kur­zen Flü­gen ein­ge­setzt, das war jedoch auf mei­ner Rei­se anders. Hier kam auf einem Flug zwi­schen Por­to und Lis­sa­bon der Air­bus 330–900neo zum Ein­satz und die Chan­ce habe ich mir natür­lich nicht ent­ge­hen las­sen, das Flug­zeug näher kennenzulernen.

Nach mei­nem Besuch in der ANA Lounge geht es für mich zum Gate, das sich im Erd­ge­schoss des Flug­ha­fens befin­det. Somit ist also schon klar, dass wir mit dem Bus boar­den wer­den. Und so ist es dann auch. Das ist aller­dings kein Pro­blem auf die­sen Flug, denn es rei­sen nicht ein­mal zwan­zig Per­so­nen mit mir nach Lis­sa­bon. Die Kurz­stecken­flie­ger, die fast zur sel­ben Zeit star­ten, sind dage­gen geram­melt voll. Anschei­nend haben die mei­sten Flug­gä­ste den zusätz­li­chen Flug mit dem Air­bus 330–900neo gar nicht ent­deckt. Mir soll es recht sein, denn so macht der Flug gleich rich­tig Spaß.

Nach einer etwas län­ge­ren Fahrt über den Flug­ha­fen erreicht der Bus den Air­bus 330–900neo mit der Regi­strie­rung CS-​TUH, der seit 2019 für TAP Air­Por­tu­gal fliegt und mich heu­te nach Lis­sa­bon brin­gen soll.

TAP Air­Por­tu­gal 3961
Por­to (OPO) – Lis­sa­bon (LIS)
Abflug: 11:25 Uhr
Ankunft: 12:25 Uhr 
Dau­er: 1:00 Stunde
Flug­zeug: Air­bus 330neo
Sitz: 3A (Busi­ness)

Ein Vor­teil der Außen­po­si­ti­on ist immer, dass man sich das Flug­zeug beson­ders gut anschau­en kann. Bei gran­dio­sem Wet­ter wie an die­sem Tag in Por­to macht das so rich­tig Spaß.

Auf­grund der weni­gen Pas­sa­gie­re geht natür­lich auch das Ein­stei­gen sehr schnell. Ich habe aber trotz­dem noch Zeit, ein paar Bil­der von dem Air­bus 330–900neo zu machen, denn immer­hin ist dies mein Erst­flug in die­sem Flugzeugtyp.

Nach dem Ein­stei­gen habe ich Gele­gen­heit, einen kur­zen Blick in die Eco­no­my Class zu wer­fen. Auch hier sind moder­ne Sit­ze zu fin­den, die in 2–4‑2 Anord­nung ver­baut sind. Ins­ge­samt gibt es 264 Sit­ze, eine Pre­mi­um Eco­no­my bie­tet TAP nicht an, die ersten elf Rei­hen bie­ten aller­dings einen grö­ße­ren Sitz­ab­stand sowie eine grö­ße­re Nei­gung. Die­se Sit­ze sind an den roten Akzen­ten zu erkennen.

Dann aber bie­ge ich nach links in die Busi­ness Class ab, die sich zwi­schen der ersten und der zwei­ten Tür befin­det. TAP ver­baut hier 34 Sit­ze in einer 1–2‑1 Anord­nung, wobei alle Sit­ze direk­ten Gang­zu­gang haben.

Die Sit­ze sind ver­setzt ange­ord­net, sodass sich jeweils ein Sitz, der dich­ter am Gang ist, mit einem, der mehr vom Gang abge­schirmt ist, abwechselt.

In der Mit­te gibt es jeweils zwei Sit­ze, wobei die Sit­ze in jeder zwei­ten Rei­he dicht zusam­men­ste­hen, sodass sie sich beson­ders für Paa­re eig­nen. Sie kön­nen aber auch durch eine Trenn­wand abge­schirmt werden.

Die Sit­ze in den ande­ren Rei­hen sind dage­gen dich­ter am Gang, da sich die Kon­so­len in der Mit­te befin­den. So ist es aller­dings auch schwie­ri­ger, sich zu unter­hal­ten, falls man zusam­men reist.

Wei­ter­hin hat sich TAP dazu ent­schei­den, auch in der Mit­te Gepäck­fä­cher zu instal­lie­ren, sodass es genü­gend Platz zum Ver­stau­en von Gepäck gibt.

Die Sit­ze an den Fen­stern sind jeweils Ein­zel­sit­ze, wobei sich jene, die näher am Gang oder am Fen­ster sind, abwech­seln. Die besten Sit­ze hier sind die mit unge­ra­den Zah­len, denn sie sind am besten vom Gang abgeschirmt.

In den gera­den Rei­hen sind die Sit­ze dage­gen dich­ter am Gang und nur wenig abge­schirmt. Dazu ist es schwie­ri­ger hin­aus­zu­schau­en, denn am Fen­ster befin­det sich die Konsole.

Zu beach­ten ist aller­dings, dass die Sitz­rei­he 9 nur über ein Fen­ster verfügt.

Ich habe für mich den Sitz 3A reser­viert, der sich auf der lin­ken Sei­te befin­det und dicht am Fen­ster ist. Die Kon­so­le befin­det sich am Gang, sodass ich aus­rei­chend Pri­vat­sphä­re habe.

In der Kon­so­le befin­det sich ein ver­schließ­ba­res Fach, in dem sich auch die Sitz­kar­te befin­det. Viel Platz ist hier aller­dings nicht, denn hier hängt auf der Lang­strecke auch der Kopf­hö­rer. Gleich dane­ben ist die Fern­be­die­nung für das Enter­tain­ment zu fin­den. Die­se ist sehr ein­fach gehal­ten. Scha­de, dass man hier auf einen zwei­ten Moni­tor ver­zich­tet hat, wie es bei ande­ren Air­lines heut­zu­ta­ge zu fin­den ist.

Neben dem Sitz gibt es noch ein wei­te­res ver­schließ­ba­res Fach, dass durch sei­ne Drei­ecks­form aber nicht beson­ders viel Platz bie­tet. Damit ist der Stau­raum am Sitz auch schon ausgereizt.

Vorn am Fach ver­baut sind eine Steck­do­se, zwei USB‑A Anschlüs­se sowie der Kopfhöreranschluss.

Neben der Arm­leh­ne, die man her­un­ter­klap­pen kann, um mehr Platz zu haben, befin­den sich noch die Knöp­fe zum Ver­stel­len des Sitzes.

Die Fuß­ab­la­ge befin­det sich bei die­sem Sitz­typ unter der Arm­leh­ne des Vor­der­sit­zes. Son­der­lich groß ist der Platz nicht, für mich aber noch ausreichend.

Dar­über ist der Moni­tor ver­baut, der auch als Touch­screen bedient wer­den kann. Son­der­lich groß ist er nicht, die Auf­lö­sung aber in Ordnung.

Unter dem Moni­tor ist auch der Tisch ver­staut, der aus einer ein­zi­gen Plat­te besteht, die her­vor­ge­zo­gen wird.

Von mei­nem Sitz aus ist die Pri­vat­sphä­re ganz in Ord­nung, aber wer am Gang sitzt, ist viel weni­ger abgeschirmt.

Schließ­lich pro­bie­re ich noch die Lie­ge­po­si­ti­on aus. Was ist nicht so man, ist die Kopf­stüt­ze, die mich beim Lie­gen etwas stört. Auch ist der Sitz nicht son­der­lich breit, was auch dar­an liegt, dass der Rumpf des A330 etwas schma­ler ist als ande­re Flug­zeug­ty­pen mit der­sel­ben Sitzanordnung.

Kurz schaue ich mir auch die Wasch­räu­me an, die bei TAP sehr sim­pel gestal­tet sind und über kei­ner­lei Beson­der­hei­ten verfügen.

Unser Flug ist pünkt­lich start­klar, bei den weni­gen Pas­sa­gie­ren auch kein Wun­der. In der Busi­ness Class sind wir gera­de mal drei Passagiere.

Auf dem Weg zur Start­bahn rol­len wir an ande­ren Groß­raum­flug­zeu­gen der TAP vor­bei, denn neben Lis­sa­bon ist Por­to das zwei­te Dreh­kreuz der por­tu­gie­si­schen Airline.

Weni­ge Minu­ten spä­ter star­ten wir bereits und flie­gen zunächst nach Nor­den. Eini­ge Minu­ten hal­ten wir den Kurs, bevor die Maschi­ne über Vila do Con­de eine 180-​Grad-​Wendung vollzieht.

Schön zu erken­nen ist hier nicht nur die Stadt, son­dern auch die Mün­dung des Flus­ses Ave.

Über dem Meer schla­gen wir schließ­lich den Kurs nach Süden ein. Ich habe von mei­nem Platz einen schö­nen Blick auf die Küste und auch wenn es etwas die­sig ist, kann ich den Flug­ha­fen Por­to erken­nen, von dem wir vor weni­gen Minu­ten gestar­tet sind.

Nur Augen­blicke spä­ter habe ich einen tol­len Blick auf Por­to. Schön zu erken­nen ist auch die Mün­dung des Douro.

Auf dem Moni­tor kann ich die Rou­te eben­falls ver­fol­gen, eine Außen­ka­me­ra gibt es aller­dings nicht.

Der Flug folgt nun wei­ter der Küste und so kann ich auch die Mün­dung des Ria de Avei­ro erkennen.

An Bord star­tet der­weil der Ser­vice. Trotz der nur etwas mehr als drei­ßig Minu­ten Flug­zeit wird ein klei­nes Früh­stück ser­viert. Dazu wer­den Geträn­ke nach Wunsch gereicht.

Nach dem Essen schaue ich mir noch ein biss­chen das Enter­tain­ment­sy­stem an. Es gibt eine gute Aus­wahl an Fil­men und Seri­en, nicht über­ra­gend, aber es soll­te sich etwas Inter­es­san­tes fin­den lassen.

Inter­es­san­ter fin­de ich den Hin­weis zu den Mobil­te­le­fo­nen. Wäh­rend man bei ande­ren Air­lines in den Flug­mo­dus schal­ten muss, ist das anschei­nend bei TAP nicht mehr nötig. Auf­grund der Kür­ze des Flu­ges konn­te ich die­se Funk­ti­on aller­dings nicht aus­pro­bie­ren. Ich hof­fe aber, an Bord wird jetzt nicht tele­fo­niert wer­den und dass Han­dys wei­ter­hin stumm­ge­schal­tet sein sollten.

Viel span­nen­der ist auf die­sem Flug für mich aber eh der Blick aus dem Fen­ster, wo wir inzwi­schen an der Mün­dung des Mon­de­go sowie der Stadt Figuei­ra da Foz vorbeikommen.

Kur­ze Zeit spä­ter star­tet auch schon der Lan­de­an­flug auf Lis­sa­bon und ich kann einen schö­nen Blick auf die Stadt erhaschen.

Zunächst geht es noch­mals auf das Meer hin­aus, wo wir dre­hen, um dann den Flug­ha­fen anzu­flie­gen. Da ich auf der lin­ken Sei­te sit­ze, schaue ich aller­dings die­ses Mal nicht auf die Innen­stadt, son­dern auf Belém.

Rich­tig gut zu erken­nen sind das Denk­mal der Ent­deckun­gen sowie der berühm­te Tor­re de Belém, die ich bei­de schon auf einem frü­he­ren Besuch besich­tigt habe. Auch das Mostei­ro dos Jeró­ni­mos kann ich gut ausmachen.

Kur­ze Zeit spä­ter sehe ich noch das Schloss Aju­da, das heu­te der ein­zi­ge öffent­lich begeh­ba­re Königs­pa­last der Stadt ist und auch die Kron­ju­we­len Por­tu­gals beherbergt.

Die inter­es­san­ten Aus­blicke rei­ßen bis kurz vor der Lan­dung nicht ab, sodass man Blick wei­ter­hin nach drau­ßen gerich­tet ist.

Schließ­lich lan­den wir auf dem Flug­ha­fen von Lis­sa­bon und die­ser Flug ist schon wie­der Geschich­te, viel zu schnell, wie ich fin­de, denn in die­sem Sitz hät­te ich es schon noch ein Weil­chen ausgehalten.

Auf dem Weg zu unse­rer Park­po­si­ti­on kom­men wir dann noch an eini­gen Groß­raum­flug­zeu­gen der TAP vor­bei, den von Lis­sa­bon star­ten auch fast alle Lang­strecken­flü­ge der Air­line. Das war auch der Grund für die­sen Flug, denn der A330 wur­de anstatt in Por­to in Lis­sa­bon gebraucht.

Wie in Por­to erhal­ten wir auch in Lis­sa­bon eine Außen­po­si­ti­on. Bei den weni­gen Pas­sa­gie­ren ist das aber nicht wei­ter schlimm und wir sind zügig im Bus, der uns ins Ter­mi­nal bringt.

Fazit: TAP Air­Por­tu­gal hat mich auch im Lang­strecken­flie­ger über­zeugt. Nach­dem ich schon zwei­mal inner­eu­ro­pä­isch mit der Air­line unter­wegs war, hat­te ich nun Gele­gen­heit, eines der Lang­strecken­flug­zeu­ge ken­nen­zu­ler­nen. Klar, auf einem kur­zen Inlands­flug kann man nicht alles testen, aber der erste Ein­druck war auf jeden Fall gut. Nicht uner­wähnt möch­te ich aber auch las­sen, dass TAP nicht ganz unum­strit­ten ist, da das Buchungs­sy­stem und vor allem das Beschwer­de­ma­nage­ment recht unter­ir­disch sind. Ich wür­de aber nicht zögern, die Air­line trotz­dem mal wie­der zu buchen, denn Preis und Lei­stung sind gut und ich wür­de ger­ne mal den A321 auf der Lang­strecke kennenlernen.

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Betty

Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die Welt zu bereisen. Immer mit dabei ist meine Kamera, wenn ich spannende Abenteuer erlebe und neue Reiseziele erkunde. Das Reisen bereitet mir so viel Freude, dass ich nun auch meine Leser an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen möchte.

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