Stadtrundgang durch Weimar, Thüringen – Teil 2
Im zweiten Teil meines Stadtrundgangs durch Weimar setze ich die Erkundung der historischen Altstadt fort, deren älteste Aufzeichnungen bis in das Jahr 899 zurückreichen.
Inhalt
- Stadtrundgang durch Weimar – Park an der Ilm
- Stadtrundgang durch Weimar – Goethes Gartenhaus
- Stadtrundgang durch Weimar – Römisches Haus
- Stadtrundgang durch Weimar – Alter Friedhof mit Fürstengruft
- Stadtrundgang durch Weimar – Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek
- Stadtrundgang durch Weimar – Fazit
Stadtrundgang durch Weimar – Park an der Ilm
Der Park an der Ilm ist der größte Landschaftspark in Weimar und beginnt gleich hinter dem Stadtschloss. Angelegt wurde er im 18. Jahrhundert unter der Beteiligung von Johann Wolfgang von Goethe und seitdem kaum verändert. Vom Schloss laufe ich über die Sternbrücke, die die älteste und bedeutendste Brücke der Stadt ist. Die 62 Meter lange und sieben Meter breite Überquerung der Ilm wurde zwischen 1651 und 1654 erbaut und sollte ursprünglich das Schloss, die damalige Wilhelmsburg, mit den Jagdgründen verbinden.
Nachdem ich die Sternbrücke hinter mir gelassen habe, folge ich einem Weg an der Ilm entlang. Durch die Bäume kann ich das historische Reithaus im Park an der Ilm sehen.
Stadtrundgang durch Weimar – Goethes Gartenhaus
Im Park befindet sich Goethes Gartenhaus, eine Wohn- und Arbeitsstätte des berühmten Dichters. Schon kurz nach seiner Ankunft in Weimar im Jahr 1775 zeigte Goethe Interesse an dem alten Haus, das früher vermutlich zu einem Weinberg an der Ilm gehörte und von einem verwilderten Garten umgeben war. Schließlich ließ Goethe das Haus bewohnbar machen und legte mit großer Hingabe den Garten neu an. Auch wenn er ab 1782 seinen Hauptwohnsitz in die Stadt verlegte, blieb das Gartenhaus doch bis zu seinem Tod sein Lieblingsort.
Über eine der Ilmbrücke im Park wechsele ich nun wieder auf die andere Seite des Flusses und kann in der Ferne schon das Römische Haus entdecken, das ich mir genauer ansehen möchte.
Stadtrundgang durch Weimar – Römisches Haus
Das Römische Haus wurde zwischen 1791 und 1798 als Gartenhaus für den damaligen Herzog Carl August erbaut, der ein guter Freund Johann Wolfgang von Goethes war.
Wie viele andere Bauten der Stadt kann auch das Römische Haus besichtigt werden. Da es sich hier um ein kleines Gebäude handelt, entschließe ich mich kurzerhand einen Blick hineinzuwerfen.
Aufgrund seiner Lage an einem Hang bietet sich vom Haus ein schöner Blick über das Ilmtal.
Das Haus ist heute weitestgehend leer, denn nach dem Tod des Herzogs im Jahr 1828 wurde es nur noch selten genutzt, aber es ist noch immer die prunkvolle Gestaltung des Gebäudes zu sehen.
Im Untergeschoss befindet sich eine kleine Ausstellung zur Geschichte des Ilmparks.
Über einen geschwungenen Weg laufe ich nun wieder weiter durch den Park, in dem es auch verschiedene Monumente zu entdecken gibt. Zuerst komme ich am 1902 enthüllten Liszt Denkmal vorbei, das zu Ehren des Komponisten und Pianisten Franz Liszt errichtet wurde.
Im Jahr 1904 wurde im Park an der Ilm das erste Shakespeare-Denkmal auf dem europäischen Kontinent aufgestellt und da steht es auch heute wieder, denn schon 1864, zum 300. Todestag des berühmten Dichters gründete sich in Weimar die Deutsche Shakespeare-Gesellschaft.
Das Tempelherrenhaus, das sich nur einen kurzen Fußmarsch entfernt befindet, war ein bekannter Veranstaltungsort in Weimar, der aus einer Orangerie hervorging. Bei den Luftangriffen 1945 schwer beschädigt, ist es noch heute eine Ruine.
Ich habe längst nicht den ganzen Park gesehen, doch für heute beschließe ich weiterzugehen und komme am Parkrand noch am Franz Liszt Haus vorbei, das ebenfalls ein Museum ist. Eigentlich war das Haus der Wohnort der Hofgärtner, die die untere Etage auch bis 1918 nutzten. Die obere Etage bewohnte jedoch zwischen 1869 und 1886 jährlich für mehrere Monate der berühmte Komponist.
Stadtrundgang durch Weimar – Alter Friedhof mit Fürstengruft
Vom Liszthaus laufe ich vorbei am Gelände der Bauhausuniversität und durch verschiedene Wohnstraßen bis zum 1818 eröffneten historischen Friedhof, der zu den meistbesuchten Europas gehört. Gleich hinter dem Eingang komme ich an der Gedächtnishalle vorbei, die für die gefallenen Soldaten des Ersten Weltkrieges erbaut wurde.
Eine Lindenallee führt dann direkt zur Fürstengruft im Zentrum des Friedhofs. Die Weimarer Fürstengruft diente ausschließlich als Grabstätte des Hauses Sachsen-Weimar-Eisenach, mit zwei Ausnahmen, denn auf Wunsch des Herzogs Carl August sind auch Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller hier beigesetzt.
Ebenfalls auf dem Friedhof befindet sich das Familiengrab der Familie Goethe.
An der Rückwand der Fürstengruft befindet sich eine russisch-orthodoxe Kapelle, die auf Wunsch von Großherzogin Maria Pawlowna, die Tochter des russischen Zaren Paul I. und Ehefrau des Großherzogs Carl Friedrich war, über ihrem Grab errichtet wurde.
Bei einem Gang über den Friedhof gibt es noch viel historische Gräber zu entdecken, die oft bekannte Namen tragen.
So hat auch Goethes Geliebte und Vertraute, Charlotte von Stein, hier ihre letzte Ruhe gefunden.
Nachdem ich eine große Runde über den Friedhof gedreht habe, laufe ich zurück in Richtung Markt. Auf dem Rückweg komme ich noch am Wohnhaus der Charlotte von Stein vorbei.
Stadtrundgang durch Weimar – Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek
Ganz in der Nähe befindet sich dann auch noch die berühmte Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek, die durch ein Feuer im Jahr 2004 schweren Schaden nahm und danach liebevoll wieder aufgebaut wurde. Heute bleibt aber auch hier nur für eine Besichtigung von außen Zeit.
Gleich um die Ecke erreiche ich schließlich wieder das Hotel Elephant, wo mein Rundgang am Morgen begonnen hat.
Stadtrundgang durch Weimar – Fazit
Mein Rundgang durch Weimar hat mir einen ersten Einblick von der geschichtsträchtigen Stadt in Thüringen vermittelt. Zwar habe ich bei weitem nicht alles bekannten Gebäude sehen können, doch alles zu sehen, schafft man bei einem Erstbesuch ja fast nie. So werde ich wohl irgendwann noch einmal wiederkommen müssen, um tiefer einzutauchen in die deutsche Geschichte, die hier auf engstem Raum zum Greifen nah ist.
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