Stadtrundgang durch Hannover

Han­no­ver, Haupt­stadt des Bun­des­lan­des Nie­der­sach­sen und lan­ge Zeit sogar des König­rei­ches Han­no­ver, ist heu­te eine pul­sie­ren­de Groß­stadt mit histo­ri­schem Stadt­kern, der zu einer klei­nen Ent­deckungs­tour ein­lädt. Auf mei­nem Stadt­rund­gang habe ich inter­es­san­te Orte ent­deckt und span­nen­de Geschich­ten über die Sehens­wür­dig­kei­ten von Han­no­ver erfahren.

Stadtrundgang durch Hannover – Einleitung

Die mei­sten Besu­cher von Nie­der­sach­sens Haupt­stadt Han­no­ver den­ken bei Sehens­wür­dig­kei­ten sicher­lich neben dem Neu­en Rat­haus zunächst an die berühm­ten Her­ren­häu­ser Gär­ten. Auch ich habe die­se wun­der­ba­re Park­an­la­ge schon besucht.

Her­ren­häu­ser Gär­ten, Han­no­ver, Niedersachsen

Doch Han­no­ver hat so viel mehr zu bie­ten. So lohnt es sich auf jeden Fall, einen Rund­gang durch die Innen­stadt zu machen, auch wenn die­se nach den schwe­ren Kriegs­schä­den nicht mehr kom­plett erhal­ten ist. Ein Teil der histo­ri­schen Bau­sub­stanz wur­de aber wie­der auf­ge­baut und es gibt eini­ge inter­es­san­te Sehens­wür­dig­kei­ten zu entdecken.

Ich star­te mei­nen Rund­gang am Haupt­bahn­hof, des­sen heu­ti­ge Anla­ge zwi­schen 1875 und 1879 errich­tet wur­de, nach­dem ein vor­he­ri­ger Bahn­hof zu klein gewor­den war. Schon damals leg­te man die Glei­se über das Stra­ßen­ni­veau, wo sie auch heu­te noch sind. Vom Haupt­ge­bäu­de sind aller­dings nur die Fas­sa­den übrig­ge­blie­ben, denn nach dem Krieg muss­te der Bahn­hof kom­plett wie­der auf­ge­baut wer­den. Ein wei­te­rer Umbau erfolg­te anläss­lich der EXPO 2000, als das Gebäu­de voll­stän­dig ent­kernt und die heu­ti­ge Ein­kaufs­pas­sa­ge ein­ge­baut wurde.

Vor dem Bahn­hof steht noch heu­te das Rei­ter­stand­bild von König Ernst August, das 1861, anläss­lich des zehn­ten Todes­ta­ges des Königs errich­tet wurde.

Stadtrundgang durch Hannover – Kröpcke und Umgebung

Vom Haupt­bahn­hof führt mich der Weg durch die Fuß­gän­ger­zo­ne zum Kröp­cke, dem zen­tra­len Platz in Han­no­ver. Benannt wur­de er nach einem Café, des­sen Betrei­ber einst Wil­helm Kröp­cke war und das sich hier bereits im 19. Jahr­hun­dert befun­den hat. Umge­baut wur­de der Platz über die Jahr­zehn­te immer wie­der, sodass von der histo­ri­schen Bau­sub­stanz heu­te kaum noch etwas zu sehen ist. Statt­des­sen schwebt seit 2015 eine moder­ne Licht­in­stal­la­ti­on von Ulri­ke Bran­di mit dem Namen „Licht­wol­ke” über dem Platz.

Berühmt ist der Kröp­cke aber vor allem durch die Kröpcke-​Uhr. Die ursprüng­li­che Wet­ter­säu­le wur­de 1885 von Kon­rad Oer­tel ent­wor­fen, aber 1954 durch eine moder­ne Uhr ersetzt. Im Jahr 1977 wur­de schließ­lich die heu­ti­ge Kröpcke-​Uhr auf­ge­stellt, die eine ver­ein­fach­te Rekon­struk­ti­on der histo­ri­schen Säu­le ist. Die Uhr ist in Han­no­ver übri­gens eine Insti­tu­ti­on, denn sie ist einer der klas­si­schen Treff­punk­te und ein Wahr­zei­chen der Landeshauptstadt.

Bereits vom Kröp­cke kann ich mein näch­stes Ziel sehen, das Opern­haus. Nur ein paar Schrit­te die Georg­stra­ße ent­lang und schon ste­he ich vor dem impo­san­ten Bau, der zwi­schen 1845 und 1852 als könig­li­ches Hof­thea­ter errich­tet wur­de. Auch die­ses Gebäu­de brann­te durch einen Luft­an­griff der Alli­ier­ten 1943 bis auf die Grund­mau­ern nie­der und wur­de um 1950 im histo­ri­schen Stil rekonstruiert.

Stadtrundgang durch Hannover – Marktkirche und Marktplatz

Mein Weg führt mich nur wei­ter durch die Innen­stadt, bis ich den Platz „Am Mark­te” errei­che. Der histo­ri­sche Markt­platz war im Mit­tel­al­ter der Mit­tel­punkt der Stadt und bil­de­te den Kern des alten Hannovers.

Gesäumt wird der histo­ri­sche Platz von eini­gen inter­es­san­ten Gebäu­den, doch das Georg-​von-​Cölln-​Haus war­tet auch mit inter­es­san­ten Fak­ten der jün­ge­ren Geschich­te auf. Ursprüng­lich wur­de das Haus im 19. Jahr­hun­dert als Eisen­wa­ren­hand­lung mit ange­schlos­se­nen Büros sowie Lager für den Unter­neh­mer Georg Cölln erbaut. Spä­ter hat­te das Haus ver­schie­de­ne Nut­zer, am inter­es­san­te­sten ist aber wohl der Ein­zug des tem­po­rä­ren Ple­nar­saals zwi­schen 2014 und 2017, als das Lei­ne­schloss saniert wurde.

Das Herz­stück des Markt­plat­zes aber bil­det die Markt­kir­che. Sie ist die älte­ste der drei Pfarr­kir­chen der Alt­stadt und ein wei­te­res Wahr­zei­chen von Han­no­ver. Bereits im 12. Jahr­hun­dert gab es an die­ser Stel­le eine Kir­che, der heu­ti­ge Bau im Stil der nord­deut­schen Back­stein­go­tik ent­stand im 14. Jahrhundert.

Das Kir­chen­in­ne­re erhielt sei­ne heu­ti­ge Aus­ge­stal­tung aber erst mit dem Wie­der­auf­bau zwi­schen 1946 und 1952, denn im Zwei­ten Welt­krieg brann­te das Got­tes­haus voll­stän­dig aus. Erhal­ten geblie­ben sind nur die Außen­mau­ern sowie die Säu­len. Archi­tekt der Bau­tä­tig­keit war der Han­no­ve­ra­ner Die­ter Oester­len, der den Back­stein im Got­tes­haus kom­plett frei­le­gen ließ und eine eher schlich­te Aus­stat­tung favorisierte.

Wie die Kir­che vor der Zer­stö­rung aus­ge­se­hen hat, davon zeu­gen Foto­gra­fien, die im Sei­ten­schiff zu fin­den sind.

Inter­es­sant ist übri­gens auch der Altar, denn der stammt aus der Zeit um 1480 und wur­de ursprüng­lich in die Markt­kir­che ein­ge­baut. Im Jahr wur­de er jedoch gegen einen vom Kauf­mann Johann Duve gestif­te­ten Barock­al­tar aus­ge­tauscht und zunächst in die Aegi­di­en­kir­che und spä­ter in das Wel­fen­mu­se­um gebracht. Dadurch über­leb­te er die Bom­bar­die­rung der Stadt und kehr­te 1952 schließ­lich in die Kir­che und an sei­nen ange­stamm­ten Platz zurück.

Auf­ge­klappt zeigt der Flü­gel­al­tar ein­und­zwan­zig Sze­nen aus der Pas­si­on Jesu, die nach gra­fi­schen Vor­bil­dern des Malers und Kup­fer­ste­chers Mar­tin Schon­gau­er geschaf­fen wurden.

Impo­sant ist die Markt­kir­che mit ihrem über sech­zig Meter lan­gen und gut sechs­und­zwan­zig Meter brei­ten Kir­chen­schiff auf jeden Fall anzu­se­hen und einen klei­nen Abste­cher auf dem Stadt­rund­gang durch Han­no­ver wert.

Ein wei­te­res Gebäu­de am Markt­platz ver­dient eben­falls noch etwas mehr Auf­merk­sam­keit, das alte Rat­haus. Der älte­ste Pro­fan­bau der Stadt ist ein wei­te­res Zeug­nis der nord­deut­schen Back­stein­go­tik, zusam­men mit der Markt­kir­che ist es übri­gens das süd­lich­ste Bau­werk die­ser Bau­rich­tung. Der Bau des Gebäu­des zieht sich über die Jahr­hun­der­te, sei­ne älte­sten Tei­le stam­men aber schon aus dem 15. Jahr­hun­dert. Bereits 1863 ver­ließ die Stadt­ver­wal­tung das inzwi­schen zu klein gewor­de­ne Gebäu­de und zog zunächst in das Wan­gen­heim­pa­lais, bevor 1913 das Neue Rat­haus fer­tig­ge­stellt war.

Das Gebäu­de gleich neben­an ist nicht nur auf­grund sei­ner Back­stein­op­tik eng mit dem Alten Rat­haus ver­bun­den. Vie­le Jahr­hun­der­te befand sich in einem Flü­gel des Rat­hau­ses eine Apo­the­ke, die sogar die erste Apo­the­ke der Stadt war. Im Jahr 1891 wur­de jedoch die­ses Wohn- und Geschäfts­haus errich­tet, in das die soge­nann­te Rath­s­apo­the­ke ein­zog. Davon zeugt noch heu­te ein Schrift­zug über dem gol­de­nen Ein­horn, das sich über dem Ein­gang befindet.

Stadtrundgang durch Hannover – Leineschloss

Ich lau­fe nun wei­ter zum Lei­ne­schloss, das die ehe­ma­li­ge Resi­denz der Kur­für­sten und Köni­ge von Han­no­ver war. Die heu­ti­ge klas­si­zi­sti­sche Vier­flü­gel­an­la­ge wur­de zwi­schen 1816 und 1842 für König Georg IV. erbaut. Ein erstes Schloss an die­ser Stel­le wur­de aber bereits 1635 errich­tet und spä­ter mehr­mals umgebaut.

Erhal­ten geblie­ben sind bis heu­te aller­dings nur noch die Außen­mau­ern, denn auch das Lei­ne­schloss wur­de durch Bom­bar­die­run­gen im Jahr 1943 stark beschä­digt. Fast alle Kunst­schät­ze im Inne­ren sind dadurch unwie­der­bring­lich ver­lo­ren gegan­gen. Der Wie­der­auf­bau des Schlos­ses erfolg­te zwi­schen 1957 und 1962, nach­dem beschlos­sen wur­de, dass es als Ple­nar­saal für den neu­en nie­der­säch­si­schen Land­tag die­nen soll­te. Ver­ant­wort­li­cher Archi­tekt war ein­mal mehr Die­ter Oester­len, der sich auch für den moder­nen Anbau ver­ant­wort­lich zeigt.

Zwi­schen 2014 und 2017 wur­de das Schloss kern­sa­niert und erstrahlt des­halb in neu­em Glanz. Ursprüng­lich war geplant, den alten Ple­nar­saal von Die­ter Oester­len abzu­rei­ßen. Die­ser Plan wur­de aber ver­wor­fen und auch der Anbau, der inzwi­schen eben­falls unter Denk­mal­schutz steht, saniert.

Stadtrundgang durch Hannover – Leinewelle

Eine noch ganz neue Attrak­ti­on in Han­no­ver ist die Lei­ne­wel­le in direk­ter Nach­bar­schaft des Lei­ne­schlos­ses. Die Anla­ge zum Fluss-​Surfen wur­de der Eis­bach­wel­le in Mün­chen nach­emp­fun­den und erst im Mai 2023 eröffnet.

Der Bau der Wel­le wur­de übri­gens aus­schließ­lich aus Spen­den finan­ziert. Die Nut­zung der Wel­le ist auch nicht kosten­los. Regel­mä­ßi­ge Nut­zer kön­nen im Lein­wel­le e.V. Mit­glied wer­den und wer sich nur mal aus­pro­bie­ren will, muss ein Nut­zungs­ent­gelt zahlen.

Stadtrundgang durch Hannover – Leibnizhaus und Altstadt

Für mich geht es nun zurück in die Gas­sen der Alt­stadt, wo ich dem Leib­niz­haus (mitt­le­res Gebäu­de) einen Besuch abstat­te. Ursprüng­lich war das Leib­niz­haus ein 1499 erbau­tes Renais­sance­ge­bäu­de, das sei­ne Berühmt­heit dadurch erlang­te, dass der bekann­te Phi­lo­soph Gott­fried Wil­helm Leib­niz von 1698 bis zu sei­nem Tod 1716 in dem Gebäu­de wohnte.

Das Gebäu­de stand jedoch ursprüng­lich in der Schie­de­stra­ße 10 und wur­de bei den Luft­an­grif­fen auf Han­no­ver eben­falls zer­stört. Spä­ter wur­de an jener Stel­le das erste Park­haus der Stadt errich­tet. Das Leib­niz­haus aber wur­de an sei­ner heu­ti­gen Stel­le im Jahr 1983 rekon­stru­iert und wird inzwi­schen als Gäste- und Ver­an­stal­tungs­haus der Uni­ver­si­tät von Han­no­ver genutzt, die den Namen von Leib­niz trägt.

Ganz in der Nähe befin­det sich auch die Burg­stra­ße, die eine der älte­sten Stra­ßen Han­no­vers ist. Hier ist inzwi­schen eine soge­nann­te Tra­di­ti­ons­in­sel mit histo­ri­schen Fach­werk­häu­sern zu fin­den, die die Jahr­hun­der­te über­dau­ert haben. Dazu zählt das soge­nann­te Spit­ta­haus, ein im 17. Jahr­hun­dert erbau­tes Fach­werk­haus, in dem der Kir­chen­lied­dich­ter Karl Johann Phil­ipp Spit­ta sei­ne Jugend ver­brach­te. An sei­nen heu­ti­gen Platz wur­de das Haus aller­dings erst 1938 ver­setzt und dabei um neun­zig Grad gedreht.

Am Nor­den­de der Burg­stra­ße wur­de im 19. Jahr­hun­dert der Mar­stall ange­legt. Das Gebäu­de wur­de jedoch wie ein Groß­teil der Bebau­ung im Krieg zer­stört. Erhal­ten geblie­ben ist nur das 1714 erbau­te Ein­gangs­tor mit dem Wap­pen von König Georg I., der König von Eng­land und Han­no­ver war. Das Tor wur­de 1967 an sei­nen heu­ti­gen Platz ver­setzt und steht an der Stel­le des frü­he­ren Brühl­to­res, das Teil der Stadt­be­fe­sti­gung war.

Von der alten Stadt­be­fe­sti­gung zeugt heu­te nur noch der Begi­nen­turm, der um 1357 als stärk­ster Turm der Stadt­mau­er erbaut wur­de. Es wird ange­nom­men, dass Tei­le des Bau­ma­te­ri­als vom Vor­gän­ger­bau der Markt­kir­che stammen.

Stadtrundgang durch Hannover – Nanas

Von der alten Stadt­mau­er lau­fe ich zur Lei­ne, die ich auf der zwi­schen 1736 und 1737 erbau­ten Mar­stall­brücke über­que­re. Seit 2010 trägt die Brücke aller­dings den Namen Mar­tin Neuf­fer, der Ober­stadt­di­rek­tor von Han­no­ver und Inten­dant des NDR in Ham­burg war.

Am süd­li­chen Leine­ufer befin­det sich die Kunst­mei­le der Stadt, deren Herz­stück die drei Nanas sind. Die Nana-​Figuren sind von der Künst­le­rin Niki de Saint Phal­le und waren eine Auf­trags­ar­beit für die Stadt Han­no­ver, die sie 1974 hier auf­stel­len ließ. Das war damals nicht unum­strit­ten, denn vie­le Men­schen emp­fan­den die Figu­ren als häss­lich und stö­rend. Heu­te aber sind sie ein Mar­ken­zei­chen von Han­no­ver und all­seits beliebt.

Die drei Pla­sti­ken bestehen aus Fiber­glas sowie Poly­ester und sind zwi­schen vier und fünf Meter hoch. Sie ste­hen in einem Abstand von fünf­zehn Metern zuein­an­der und sind mit leuch­tend bun­ten Far­ben bemalt.

Alle drei Figu­ren tra­gen übri­gens Namen von berühm­ten Han­no­ve­ra­ner Frau­en, die ihren bei einer spon­ta­nen Umfra­ge anläss­lich der Eröff­nung gege­ben wur­den. So gibt es Caro­li­ne (grü­ne Arme und Bei­ne), benannt nach der Astro­no­min Caro­li­ne Her­schel, Sophie (wei­ße Arme und Bei­ne), benannt nach Kur­für­stin Sophie von der Pfalz, die den Gro­ßen Gar­ten in Her­ren­hau­sen gestal­te­te, und Char­lot­te, benannt nach Char­lot­te Buff, dem Schwarm von Johann Wolf­gang von Goethe.

Stadtrundgang durch Hannover – Calenberger Neustadt

Süd­lich der Lei­ne endet bereits die Alt­stadt von Han­no­ver und das Gebiet hier wird Calen­ber­ger Neu­stadt genannt. Die­ser Stadt­teil war im 17. Jahr­hun­dert die erste Erwei­te­rung der Stadt Han­no­ver und wur­de nach dem Calen­ber­ger Land benannt. Ich mache nur einen klei­nen Schlen­ker durch das Gebiet, um mir eini­ge Gebäu­de genau­er anzu­schau­en, die ich vom ande­ren Fluss­ufer aus ent­deckt habe.

So gelan­ge ich zum Neu­städ­ter Markt, wo sich die Neu­städ­ter Hof- und Stadt­kir­che St. Johan­nis befin­det. Die pro­te­stan­ti­sche Saal­kir­che wur­de im 17. Jahr­hun­dert erbaut, muss­te aber nach star­ken Zer­stö­run­gen im Krieg Mit­te des 20. Jahr­hun­derts eben­falls kom­plett neu auf­ge­baut werden.

Nur ein klei­nes Stück wei­ter an der Archiv­stra­ße steht die evan­ge­lisch refor­mier­te Kir­che. Ihre Ent­ste­hung geht auf ein Sta­tut von 1588 zurück, nach­dem in der Alt­stadt von Han­no­ver nur noch Luthe­ra­ner woh­nen durf­ten. Das galt jedoch nicht für die Calen­ber­ger Neu­stadt, sodass sich hier Katho­li­ken, Juden und Refor­mier­te ansie­del­ten. Die refor­mier­te Kir­che wur­de 1705 fer­tig­ge­stellt und zunächst von der refor­mier­ten Kur­für­stin Sophie von Han­no­ver geför­dert. Ende des 19. Jahr­hun­derts war das Gebäu­de aller­dings so bau­fäl­lig, dass es 1898 durch einen im neu­go­ti­schen Stil errich­te­ten Neu­bau ersetzt wur­de. Die­ser wur­de jedoch im Krieg eben­falls stark zer­stört und ein­mal mehr war Die­ter Oester­len für den Wie­der­auf­bau ver­ant­wort­lich. Er restau­rier­te aller­dings nur die Fas­sa­de und gestal­te­te das Inne­re kom­plett neu. Auch ver­zich­te­te er auf einen Helm für den Kirch­turm, um die­sen als Mahn­mal zu nutzen.

Direkt gegen­über der Kir­che steht das Haus des nie­der­säch­si­schen Lan­des­ar­chivs und davor die Sta­tue von Gene­ral Graf Carl August von Alten, der in den Koali­ti­ons­krie­gen gegen Napo­le­on Bekannt­heit erlangte.

Stadtrundgang durch Hannover – Ruine der Aegidenkirche

Ich keh­re noch ein­mal zurück in die Alt­stadt, wo ich die öst­lich­ste der drei Alt­stadt­kir­chen, die im 14. Jahr­hun­dert erbau­te Aegi­di­en­kir­che, besu­chen möch­te. Auch die­se Kir­che wur­de im Bom­ben­ha­gel stark beschä­digt, im Gegen­satz zu den ande­ren Kir­chen aber nicht wie­der auf­ge­baut. Die Rui­ne soll als Mahn­mal für die Opfer von Krieg und Gewalt diesen.

Das noch erhal­te­ne Kir­chen­schiff kann von den Längs­sei­ten betre­ten und besich­tigt wer­den. Im Turm befin­det sich eine 1985 von der Stadt Hiro­shi­ma (Part­ner­stadt von Han­no­ver) gestif­te­te Friedensglocke.

Stadtrundgang durch Hannover – Neues Rathaus

Mein letz­tes Ziel auf die­sem Stadt­rund­gang ist das berühm­te Neue Rat­haus von Han­no­ver. Zwi­schen 1901 und 1913 wur­de der präch­ti­ge Bau im eklek­ti­zi­sti­schem Stil errich­tet und ist in den zehn Hekt­ar gro­ßen Maschpark, die grü­ne Lun­ge von Han­no­ver, ein­ge­bet­tet. Von mei­nem Besuch in dem impo­san­ten Gebäu­de erzäh­le ich in einem sepa­ra­ten Artikel.

Damit endet mein Stadt­rund­gang durch die Alt­stadt von Han­no­ver. Wie immer konn­te ich lan­ge nicht alle inter­es­san­ten Zie­le besu­chen und so bleibt auch für den näch­sten Besuch in der nie­der­säch­si­schen Lan­des­haupt­stadt noch genü­gend Neu­es zu entdecken.

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Betty

Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die Welt zu bereisen. Immer mit dabei ist meine Kamera, wenn ich spannende Abenteuer erlebe und neue Reiseziele erkunde. Das Reisen bereitet mir so viel Freude, dass ich nun auch meine Leser an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen möchte.

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