Sercotel Palacio de los Gamboa, Granada, Spanien
Sercotel ist eine spanische Hotelkette, die 1994 gegründet wurde und der inzwischen über einhundert Hotels angehören. Zum Portfolio gehören auch viele Unterkünfte, die als einzelnes Haus auf dem hart umkämpften Markt nur schwer bestehen könnten. So auch der Palacio de los Gamboa im Herzen von Granada, der sich 2021 dem Vertrieb der Sercotel Gruppe angeschlossen hat. C., meine Reisebegleitung, mit der ich einmal mehr unterwegs war, und ich haben das Hotel auf unserer Rundreise durch Andalusien besucht und aufgrund der zentralen Lage sowie des historischen Gemäuers ausgewählt.
Sercotel Palacio de los Gamboa – Lage und Parken
Das Sercotel Palacio de los Gamboa befindet sich sehr zentral in der Altstadt von Granada. Historische Sehenswürdigkeiten wie die Kathedrale oder das Dampfbad Dobla de Oro sind in nur wenigen Minuten zu Fuß erreichbar. Wer den Aufstieg nicht scheut, kann sogar bis zur Alhambra laufen. Diese Lage hat allerdings einen Preis, denn um das Hotel zu erreichen, muss man durch einige Straßen manövrieren, die eher wie Fußgängerzonen anmuten, und das letzte Stück ist sogar so eng, dass man fast die Außenspiegel einklappen muss.
Die Innenstadt ist auch für den Durchgangsverkehr gesperrt, was mit Verkehrskameras überwacht wird. Deshalb ist es sehr wichtig, dass das Auto an der Rezeption mit dem Nummernschild registriert wird, damit es hinterher keine böse Überraschung in Form eines Strafzettels gibt. Die Fahrt selbst ist dann sehr eng und mit großen Autos nicht zu empfehlen.
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Der geringe Platz setzt sich in der Tiefgarage fort. Hier wird von der Rezeption ein Stellplatz zugewiesen. Schon die Ab- und Auffahrt ist sehr eng und in der Tiefgarage selbst passen die Autos oft gerade so auf die Stellplätze. Es gibt zwar mit etwas Glück einige breitere Parklücken, doch andere sind sogar in der Höhe begrenzt.
Sercotel Palacio de los Gamboa – Check-in und Lobby
Von der Parkgarage erreichen wir die Lobby mit dem Fahrstuhl, von der Straße aus gelangt man durch eine Glastür in das Hotel, die direkt neben der Zufahrt zur Tiefgarage liegt.
Die Lobby befindet sich in einem überdachten Innenhof des bereits 1540 erbauten Hauses. Der Name stammt übrigens von Juan de Gamboa y Martínez, der 1556 hier geboren wurde und das letzte Familienmitglied war, das im Haus wohnte, bevor die Familie nach Madrid übersiedelte. Über die Jahrhunderte hatte das Haus viele Funktionen. Im 20. Jahrhundert wurde der alte Adelspalast schließlich zu einem Hotel umgebaut und empfängt in seinen 69 Zimmern Gäste.
An der Rezeption werden wir freundlich begrüßt und wie in Spanien üblich, werden unsere Pässe eingescannt, bevor wir den Anmeldebogen unterschreiben. Anschließend werden uns unsere Zimmerkarten ausgehändigt, wobei bei mir zunächst ein Fehler unterläuft, denn mir wird mitgeteilt, dass ich kein Frühstück inkludiert hätte. Dem widerspreche ich und nach kurzer Überprüfung kann das Problem behoben werden.
In der Lobby selbst stehen einige Sitzgruppen mit Tischen, die vor allem am Abend auch sehr gerne von den Gästen genutzt werden.
Wie schon erwähnt, ist die Lobby ein überdachter Innenhof, sodass man von hier einen Blick über alle drei Stockwerke des Gebäudes hat.
Überdacht ist der Innenhof mit einem Buntglasfenster, in dessen Mitte ein Kronleuchter angebracht ist.
Sercotel Palacio de los Gamboa – Zimmer 117
Und wurden die Zimmer 116 und 117 zugeteilt, die sich im hinteren Teil des Hotels befinden, der wohl später angefügt wurde. Im Hotel gibt es zwei Fahrstühle, sodass alle Etagen problemlos erreicht werden können. Unsere Zimmer sind dabei allerdings nicht auf derselben Höhe wie der erste Stock im Palacio, sodass man im Fahrstuhl bei der Auswahl der Etage auch auf die Zimmernummer achten muss.
Ich stelle zunächst mein Zimmer vor, das sich am Ende eines Ganges befindet und an einen weiteren überdachten Innenhof grenzt. Hinter der Zimmertür empfängt mich zunächst ein Flur, in dem sich ein Wandschrank sowie der Zugang zum Bad befinden. Es gibt auch eine Verbindungstür zum Nebenzimmer, die allerdings verschlossen ist. Zur Verbindungstür ist weiterhin zu sagen, dass es dadurch extrem hellhörig ist.
Da C. nebenan gewohnt hat, hat mich das nicht weiter gestört. Würden dort aber fremde Menschen wohnen, würde ich das schon als sehr störend empfinden und um ein anderes Zimmer bitten.
Das Zimmer hat eine ausreichende Größe und eine angenehme Deckenhöhe, was auch beim Anbau auf ein älteres Gebäude schließen lässt. Ansonsten scheint es etwas bieder, aber funktionstüchtig eingerichtet und in gutem Zustand.
Das Fenster des Zimmers überblickt allerdings eine recht hässliche und enge Seitengasse. Das Gebäude gegenüber scheint verlassen und einige der Fenster sind sogar zerstört. Noch störender ist aber die mangelnde Schallisolierung und das Hallen der Geräusche durch die enge Gasse. Dadurch ist die Lärmbelästigung am Abend nicht zu unterschätzen, zumindest an den Tagen, an denen die Bars und Restaurants der Umgebung bis spät in die Nacht geöffnet haben.
Herzstück des Zimmers ist natürlich das Doppelbett, das ich für zwei Personen als etwas schmal empfinde, für mich aber mehr als ausreichend ist. Kissen sind zwar ausreichend vorhanden; was aber für mich nicht ideal ist, ist die extrem harte Matratze. Ich hatte hier fast das Gefühl, auf einem Brett zu schlafen, was mir vor allem mein Rücken doch übel genommen hat. Ansonsten gibt es neben dem Bett zwei Nachttische und zumindest je eine Steckdose zum Laden von Geräten.
Neben dem Bett steht ein einzelner Sessel, der seine besten Tage allerdings schon hinter sich hat. Die helle Polsterung weist deutliche Abnutzungsspuren auf und ist an einigen Stellen auch schon etwas schwarz. Diesen Stuhl würde ich zeitnah aus dem Zimmer entfernen oder zumindest eine gründliche Polsterreinigung empfehlen. So aber ist das einfach unansehnlich und ich habe den Sessel überhaupt nicht genutzt.
An der gegenüberliegenden Wand befinden sich ein Schreibtisch mit Stuhl, der Flachbildfernseher sowie eine Kofferablage.
Im Schreibtisch ist eine gefüllte Minibar zu finden, die aber auch noch Platz für eigene Getränke bietet.
Das Bad ist erstaunlich geräumig und komplett dunkelgrün gefliest. Es gibt einen Waschtisch, Toilette, Bidet und eine Badewanne.
Der Waschtisch verfügt nur über wenig Ablagefläche und die Wanne leider über eine sehr kurze Glaswand, sodass man beim Duschen unweigerlich auch das Bad selbst unter Wasser setzt. Was mir allerdings auffällt, der Wasserdruck ist ausgezeichnet, was in Hotels allzu oft nicht der Fall ist.
Die Hygieneartikel stehen in Spendern bereit, die nur die Sercotel Marke tragen. Qualitativ haben sie mich nicht überzeugt und ich habe lieber eigene Produkte genutzt. Im unteren Bild zu sehen ist, dass sich über der Wanne ein Fenster befindet, das zum überdachten Innenhof zeigt. Durch das verwendete Buntglas kann man allerdings nicht in das Bad hineinsehen.
Sercotel Palacio de los Gamboa – Zimmer 116
C. hat das Zimmer gleich neben mir bezogen und auch dieselbe Kategorie gebucht wie ich. Trotzdem sieht ihr Zimmer erstaunlicherweise komplett anders aus. Einzig die Lampenschirme und der Sessel scheinen in beiden Zimmer gleich zu sein. Außerdem hat auch dieses Bett eine extrem harte Matratze, die C. ebenfalls sehr missfallen hat.
Selbst beim Schreiben dieses Reviews bin ich immer noch überrascht, wie unterschiedlich die beiden Zimmer sind. Das setzt sich übrigens im Bad fort, wo hier helle, marmorierte Fliesen verwendet wurden.
Sercotel Palacio de los Gamboa – Bar und Restaurant
Im Erdgeschoss befinden sich eine Bar sowie ein kleines Restaurant, die allerdings nicht an allen Tagen der Woche geöffnet haben. So wird am Sonntag nach dem Mittagessen geschlossen und erst am Dienstag wieder geöffnet, weswegen wir die Lokalität auch nicht nutzen konnten. Lediglich das Frühstück wird täglich serviert.
Sercotel Palacio de los Gamboa – Frühstück
Das Frühstück wird täglich von 7 Uhr, an Wochenenden von 7:30 Uhr, serviert. Für Spanien ist das schon sehr früh. Wer allerdings so lange nicht warten möchte, kann sich an einem kleinen Tisch in der Lobby bedienen, wo ab 5 Uhr süße Teilchen sowie Kaffee und Tee bereitstehen.
Das Frühstück ist für spanische Verhältnisse recht ordentlich. Es gibt Aufschnitt inklusive spanischem Schinken sowie süße Teilchen, Brötchen und Brot. Fisch sucht man allerdings vergebens. Dazu werden Rührei und Würstchen sowie Tortilla als warme Speisen gereicht. Ebenfalls gibt es Marmelade, Müsli, Jogurt und etwas frisch geschnittenes Obst.
Sercotel Palacio de los Gamboa – Fazit
Beim Fazit dieses Aufenthaltes bis ich hin- und hergerissen. Einerseits fand ich die Lage ausgezeichnet, auch wenn die Anfahrt etwas abenteuerlich war. Auch das historische Gemäuer hat mir gut gefallen. Anderseits gab es für mich aber auch Nachteile, die mich schon sehr stark überlegen lassen, ob ich hier nochmal nächtigen würde. Vor allem das viel zu harte Bett hat mir gar nicht gefallen. Das war wirklich nicht angenehm. Dazu die Hellhörigkeit des Zimmers, die durch die Verbindungstür noch begünstigt wurde. Das sind schon Punkte, die mir nicht gefallen haben und mich zögern lassen, ob ich hier noch einmal buchen würde.
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