Sechzig Jahre Beendigung der Berliner Luftbrücke
Knapp acht Monate nach seiner Schließung drehte sich auf dem ehemaligen Berliner Zentralflughafen Tempelhof noch einmal alles um die Luftfahrt. Damals wurde der 60. Jahrestag der Beendigung der Berliner Luftbrücke begangen, zu dem, im Gegensatz zur Veranstaltung zehn Jahre später, noch ein Überflug der Rosinenbomber genehmigt wurde. Geschichte zum Anfassen war die Veranstaltung, die damals auf dem legendären Flugfeld stattfand.
Ganze elf Monate hatte die Alliierten 1948 bis 1949 West-Berlin aus der Luft versorgt, nachdem die Landverbindung in die Stadt gekappt wurde. Erst am 12. Mai 1949 brach die Sowjetunion die Blockade ab und die Versorgung der bis dahin eingeschlossenen Stadt war auch wieder zu Land und Wasser möglich.
Zu den Feierlichkeiten auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof kamen nicht nur Tausende Besucher, sondern auch einhundertzwanzig amerikanische, britische und französische Veteranen, die damals an der Versorgung der Stadt beteiligt waren. Das Interesse an der Veranstaltung war groß und so versammelten sich allein in der Flughafenhalle Hunderte Besucher, wo knapp ein Jahr zuvor noch Fluggäste abgefertigt wurden.
An diese Zeit erinnerten schon da aber nur noch wenige Stücke wie die große Anzeigentafel. Die meisten Möbel und anzeigen des ehemaligen Stadtflughafens wurden schon damals bereits entfernt.
Auch auf dem Flugfeld, dort wo früher die Maschinen parkten, herrschte reges Treiben. Erst wer die Anlage einmal zu Fuß überquert hat erkennt, wie riesig so ein Flughafen wirklich ist. Und dabei war Tempelhof ein eher kleines Exemplar.
Zu diesem besonderen Festtag waren auf dem Flugfeld ein historisches Flugzeug sowie Fahrzeuge der Alliierten ausgestellt, die zu jener Zeit im Einsatz waren.
Sehr interessant waren aber auch die kleinen Ausstellungen in den Zelten, wie die der Carepakete. Jedes dieser Päckchen war mit vielen lebenswichtigen Artikeln ausgestattet, die die Berliner so dringend brauchten.
Das absolute Highlight aber war der Überflug von zwei echten Rosinenbombern. Das war schon ein wahrer Gänsehautmoment und man konnte erahnen, wie sich das damals angefühlt hat, als die Hilfslieferungen einflogen.
Und während die Maschinen eine Runde über dem Flugfeld drehten, warfen sie, ganz wie vor sechzig Jahren, Süßigkeiten an kleinen Fallschirmen ab. Genau so haben die legendären Flugzeuge ja auch ihren Namen bekommen.
Es war ein tolles Erlebnis damals auf dem Flughafen Tempelhof dabeigewesen zu sein. Noch heute stimmt es mich traurig, dass der Berliner Senat so wenig Interesse zeigte, ein Event wie dieses zehn Jahre später zu wiederholen. Ich jedenfalls bin froh, dass ich damals live in Tempelhof dabei sein konnte und es wird immer in meiner Erinnerung bleiben.
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