Schloss Bückeburg, Niedersachsen

Schloss Bücke­burg ist ein Schloss in Nie­der­sach­sen und der Stamm­sitz des Hau­ses Schaumburg-​Lippe, das bis 1918 das Für­sten­tum Schaumburg-​Lippe regier­te. Noch heu­te lebt die Fami­lie auf dem herr­schaft­li­chen Anwe­sen, doch bereits seit 1925 sind Tei­le des Schlos­ses für die Öffent­lich­keit zugänglich.

Schloss Bückeburg – Geschichte

Zum ersten Mal erwähnt wur­de die Bücke­burg schon 1304, damals noch als Burg­an­la­ge, die zu Ver­tei­di­gung und Über­wa­chung wich­ti­ger Han­dels­we­ge dien­te. Erst um 1560 begann der Umbau der Was­ser­burg zu einer vier­flü­ge­li­gen, reprä­sen­ta­ti­ven Anla­ge im Stil der Weser­re­nais­sance. Ernst von Holstein-​Schaumburg mach­te Bücke­burg schließ­lich zur Resi­denz und ließ nicht nur die Stadt aus­bau­en, son­dern auch die Schlossanlage.

Im Jahr 1732 kam es jedoch zu einem ver­hee­ren­den Brand, der Tei­le des Schlos­ses zer­stör­te. Der Wie­der­auf­bau erfolg­te im Stil des Barocks, der noch heu­te das Erschei­nungs­bild des Schlos­ses prägt.

Die letz­ten bau­li­chen Ver­än­de­run­gen fan­den erst zwi­schen 1893 und 1896 statt. Beson­ders bedeu­tend ist der Anbau des gro­ßen Fest­saa­les mit einer moder­nen Küche im Unter­ge­schoss, die 250 Gäste ver­sor­gen konnte.

Schloss Bückeburg – ein Blick in das Schloss

Heu­te kön­nen Tei­le der Prunk­räu­me des Schlos­ses besich­tigt wer­den. Die prunk­vol­le Aus­stat­tung kam größ­ten­teils erst im 19. Jahr­hun­dert in das Gebäu­de, als eine gro­ße Reno­vie­rung im Stil des Histo­ris­mus statt­fand. Das Für­sten­haus Schaumburg-​Lippe gehör­te zu den reich­sten Für­sten­häu­sern Euro­pas und die Für­sten waren begei­ster­te Kunst­samm­ler. Vie­le die­ser gesam­mel­ten Wer­ke sind eben­falls im Schloss zu sehen.

Ein beson­de­res High­light des Schloss­rund­gangs ist natür­lich der gro­ße Fest­saal mit sei­ner rei­chen Aus­stat­tung, der noch heu­te für Ver­an­stal­tun­gen genutzt wird.

Ein inter­es­san­tes Detail sind übri­gens die Für­stin­nen­stüh­le (hier rechts oben im Bild). Es ist ein Brauch aus der Renais­sance, der von der Fami­lie Schaumburg-​Lippe wei­ter­ge­führt wird. Wäh­rend der Ver­lo­bungs­zeit bestickt die zukünf­ti­ge Prin­zes­sin einen Stuhl mit dem Wap­pen ihrer Fami­lie und dem Wap­pen ihres zukünf­ti­gen Ehe­manns. Eini­ge die­ser Stüh­le sind im Schloss ausgestellt.

Seit 2011 ist im Schloss auch ein Modell des Gebäu­des im Maß­stab 1:60 zu fin­den, das so einen umfas­sen­den Blick auf das inter­es­san­te Ensem­ble aus Barock­schloss und Weser­re­nais­sance­schloss bietet.

Schloss Bückeburg – Schlosskapelle

Schloss Bücke­burg ver­fügt über eine sehr sehens­wer­te Schloss­ka­pel­le, die zuletzt 1879 bis 1885 umfas­send restau­riert wur­de. Erbaut wur­de sie aber schon in der Weser­re­nais­sance und seit­dem mehr­mals umgestaltet.

Die heu­ti­ge Kapel­le wur­de von Graf Ernst von Holstein-​Schaumburg in Auf­trag gege­ben, der sich vom ita­lie­ni­schen Stil des Manie­ris­mus inspi­rie­ren ließ, den er auf zwei Ita­li­en­rei­sen ken­nen­ge­lernt hat­te. Rund fünf­zehn Jah­re haben Holz­schnit­zer dar­an gear­bei­tet, die­ses Mei­ster­werk fertigzustellen.

Inter­es­sant ist auch, dass es sich hier um eine evan­ge­li­sche Kapel­le han­delt, da die Fami­lie Schaumburg-​Lippe mit der Refor­ma­ti­on zu die­sem Glau­ben über­ge­tre­ten ist. Eigent­lich sind die­se Kapel­le eher für ihre Schlicht­heit bekannt und tat­säch­lich wur­den die Kunst­wer­ke eine Zeit­lang abge­baut und die Wän­de weiß gestri­chen. Es wur­de jedoch alles auf­ge­ho­ben, sodass die pracht­vol­le Aus­stat­tung spä­ter wie­der instal­liert wer­den konnte.

Schloss Bückeburg – Hofreitschule

Schon 1610, nur 35 Jah­re nach Grün­dung der berühm­ten Wie­ner Hof­reit­schu­le, wur­de auch in Bücke­burg eine Hof­reit­schu­le gegrün­det. Sie ist heu­te eine von nur fünf Hof­reit­schu­len welt­weit und die ein­zi­ge ihrer Art in Deutschland.

Heu­te fun­giert ein Teil des Mar­stalls als Muse­um, in dem alte Kut­schen und Zaum­zeug sowie ande­re Stücke aus den ver­gan­ge­nen Jahr­hun­der­ten aus­ge­stellt sind.

Seit 2004 wird die Hof­reit­schu­le jedoch auch wie­der ganz aktiv betrei­ben und so sind in den Stal­lun­gen auch Pfer­de zu bewun­dern. Dazu gibt es Ver­an­stal­tun­gen sowie eine Reitakademie.

Schloss Bückeburg – Garten

Das Schloss ist von einem rund acht­zig Hekt­ar gro­ßen Land­schafts­park umge­ben, der mit Aus­nah­me weni­ger Ver­an­stal­tun­gen das gan­ze Jahr frei zugäng­lich und einen tol­len Blick auf die Schloss­an­la­ge erlaubt.

Zu Schaumburg-​Lippe gehört übri­gens auch die Festung Wil­helm­stein im Stein­hu­der Meer, die ich eben­falls besucht habe. Ehe­ma­li­ger Besitz war unter ande­rem das Schloss Viet­gest in Mecklenburg.

Schloss Bücke­burg
Schloß­pl. 1, 31675 Bückeburg
Park täg­lich kosten­frei geöffnet
Schloss je nach Jah­res­zeit geöffnet
Ein­tritt: €14.50 (2021)

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Betty

Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die Welt zu bereisen. Immer mit dabei ist meine Kamera, wenn ich spannende Abenteuer erlebe und neue Reiseziele erkunde. Das Reisen bereitet mir so viel Freude, dass ich nun auch meine Leser an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen möchte.

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