Schloss Boitzenburg, Uckermark, Brandenburg
Schloss Boitzenburg ist eines der größten Schlösser der Uckermark und war für viele Jahrhunderte der Stammsitz der Familie von Armin. Heute befindet sich eine Kinder- und Jugendhotel im Schloss sowie ein kleines Museum, das die Geschichte des Herrenhauses erzählt.
Erstmals wurde eine Burg an dieser Stelle im Jahr 1276 erwähnt, das Gebäude jedoch wahrscheinlich schon eher erbaut. Markgraf Wilhelm von Meißen eroberte das Schloss 1398 von den Mecklenburgern zurück und ab 1427 erstmals sowie 1528 dauerhaft gehörte er der Familie von Arnim. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Schloss teilweise zerstört und 1740 bis 1750 neu aufgebaut. Die letzten großen Umbauten fanden 1838 bis 1842 und 1881 bis 1884 im neugotischen beziehungsweise Neorenaissance Stil statt.
Nach der Enteignung im Jahr 1945 ging ein Großteil der kostbaren Ausstattung für immer verloren. Das Schlossarchiv wurde hingegen nach Potsdam gebracht und das Schloss zwischen 1955 und 1990 als Erholungsheim der Nationalen Volksarmee genutzt. Erst acht Jahre nach der Wiedervereinigung kaufte ein Investor das historische Gebäude und baute es zu einem Kinder- und Jugendhotel um. Während der Großteil des Schlosses deshalb außerhalb von einigen Führungen deshalb nicht besichtigt werden kann, ist der Schlosspark für die Öffentlichkeit freigegeben.
Der Name Boitzenburg kann sowohl slawischer als auch germanischer Herkunft sein. Im Slawischen bedeutet „Boi” so viel wie Kampf, Sieg oder Kampfstätte. Die Endung ‑burg hingegen ist auf das Eingedeutschte borju zurückzuführen, was man mit besiegen oder überwinden übersetzen kann. Wenn man den Namen germanisch herleitet, geht er wohl auf Gerhard Boyceneburch zurück, der als erster Besitzer dieser Flächen angesehen wird.
Schloss Boitzenburg ist von einem Landschaftsgarten umgeben, der um 1840 von Peter Joseph Lenné im englischen Stil gestaltet wurde. Auch wenn die vereisten Gewässer im Winter weniger zu erkennen sind, so ist das Gelände davon durchzogen. Das Schloss steht sogar auf einer Art Insel, die sich aus den Gewässern erhebt.
Im Park gibt es einige weitere Monumente wie den Apollotempel. Im tiefen Schnee des Winters sind diese jedoch nur schwer zu erreichen. Ein Sparziergang durch den Park ist im Sommer mehr zu empfehlen.
Gegenüber des Schlosses befindet sich der ehemalige Marstall, in dem sich heute verschiedene Veranstaltungsräume sowie eine Schokoladenmanufaktur befinden.
Schloss Boitzenburg
Templiner Str. 13, 17268 Boitzenburger Land
Park: frei zugänglich
Schlossführung: samstags 14 Uhr; 4 Euro (2023)
Weitere Artikel dieser Reihe:
Schlösser und Herrenhäuser in Oberhavel, Brandenburg, Teil 1
Schlösser und Herrenhäuser in Oberhavel, Brandenburg, Teil 2
Schlösser und Herrenhäuser rund um Kremmen, Oberhavel, Brandenburg
Schlösser und Herrenhäuser in Märkisch-Oderland, Brandenburg
Schlösser und Herrenhäuser zwischen Seelow und Lebus, Märkisch-Oderland, Brandenburg
Schlösser und Herrenhäuser in der Uckermark, Brandenburg
Schlösser und Herrenhäuser im Boitzenburger Land, Uckermark, Brandenburg
Schlösser und Herrenhäuser rund um Prenzlau, Uckermark, Brandenburg
Schlösser und Herrenhäuser im Havelland, Brandenburg, Teil 1
Schlösser und Herrenhäuser im Havelland, Brandenburg, Teil 2
Schlösser und Herrenhäuser im Landkreis Barnim, Teil 1
Schlösser und Herrenhäuser im Landkreis Barnim, Teil 2
Schlösser und Herrenhäuser rund um Neuruppin, Ostprignitz-Ruppin, Brandenburg
Schlösser und Herrenhäuser rund um Brandenburg/ Havel, Brandenburg – in Kürze
Schlösser und Herrenhäuser rund um Potsdam, Brandenburg – in Kürze
Kleiner Ausflug ins Amt Gransee, Oberhavel, Brandenburg
Schloss Boitzenburg, Uckermark, Brandenburg
Schloss Hoppenrade, Löwenberger Land, Oberhavel, Brandenburg
Schloss Sommerswalde, Oberkrämer, Oberhavel, Brandenburg
Schloss Neuhardenberg, Märkisch-Oderland, Brandenburg
Verschwundene Schätze – Auf den Spuren von Schloss Wolfshagen in der Uckermark
Lesen Sie weitere Bewertungen von Flugzeugen, Airport Lounges, Mietwagen und Hotels.
© 2021 – 2024, Betty. All rights reserved.