Schloss Basedow, Mecklenburg-Vorpommern

Schloss Base­dow ist eine der bedeu­tend­sten Schloss­an­la­gen in Mecklenburg-​Vorpommern, und das Schloss blickt auf eine lan­ge Geschich­te zurück. Die unre­gel­mä­ßi­ge Drei­flü­gel­an­la­ge steht bereits seit 1951 unter Denk­mal­schutz und wur­de in der Nach­wen­de­zeit teil­wei­se restauriert.

Schloss Basedow – Das Schloss

Schloss Base­dow gehör­te seit jeher der Fami­lie von Hahn, einem alten Adels­ge­schlecht, das bereits 1230 zum ersten Mal erwähnt wur­de. Bereits seit dem 13. Jahr­hun­dert ist die Fami­lie auch in Base­dow ansäs­sig und ließ 1467 auf den Resten eines Vor­gän­ger­ge­bäu­des eine Burg­an­la­ge errich­ten. Ab 1552 wur­de die Burg jedoch zu einem Her­ren­haus im Stil der Renais­sance umge­stal­tet. Von die­sem Umbau sind heu­te noch der Mit­tel­flü­gel und der Trep­pen­turm erhalten.

Ein gro­ßer Umbau fand dann erst wie­der zwi­schen 1837 und 1839 unter Fried­rich Graf von Hahn statt, der den berühm­ten Ber­li­ner Archi­tek­ten Fried­rich August Stü­ler damit beauf­trag­te. Beson­ders der Nord­flü­gel und die Ter­ras­sen stam­men aus die­ser Zeit. Eben­so wur­de ein Tor­haus erbaut, das aber heu­te nicht mehr existiert.

Der neue­ste Gebäu­de­teil ist der Ost­flü­gel. Er wur­de erst zwi­schen 1891 und 1895 unter der Feder­füh­rung des Archi­tek­ten Albrecht Haupt aus Han­no­ver im soge­nann­ten Johann-​Albrecht-​Stil errich­tet. Die Stil­rich­tung der Neo­re­nais­sance ist vor allem durch roten Ter­ra­kot­ta in Kon­trast zu wei­ßer Fas­sa­de gekenn­zeich­net. Die ande­ren Schloss­flü­gel wur­den dem Neu­bau anschlie­ßend angepasst.

Vor dem Schloss befin­det sich ein klei­ner for­mel­ler Gar­ten im Barock­stil, der inzwi­schen wie­der in Form gebracht wur­de, auch wenn statt Blu­men nur Hecken in den Bee­ten zu fin­den sind.

Von die­ser Sei­te, die auch die Süd­sei­te ist, ent­fal­tet Schloss Base­dow sei­ne gesam­te Pracht. Von hier sehr schön zu sehen sind auch die zahl­rei­chen Ver­zie­run­gen, beson­ders die Terrakotta-​Medaillons, die wahr­schein­lich Abgüs­se ita­lie­ni­scher Vor­la­gen sind.

Bis zum Ende des Zwei­ten Welt­krie­ges leb­te die gräf­li­che Fami­lie auf Schloss Base­dow, doch mit dem Ein­marsch der Roten Armee flo­hen die von Hahns. Das Schloss wur­de geplün­dert und ent­eig­net. Anschlie­ßend wur­den Flücht­lin­ge einquartiert.

Mit­te der 1990er Jah­re wur­de die Fas­sa­de des Schlos­ses reno­viert und der Innen­be­reich in meh­re­re Woh­nun­gen auf­ge­teilt. Seit­dem ist, wenn über­haupt, nur ein klei­ner Teil des Schlos­ses öffent­lich zugäng­lich. Sowohl das Schloss als auch die Neben­ge­bäu­de und der Park wur­den inzwi­schen von der Gemein­de an pri­va­te Besit­zer veräußert.

Schloss Basedow – Schlossbesichtigung

Bis zum Jahr 2020 war es mög­lich, einen Teil des Schlos­ses auch von innen zu besich­ti­gen. Lei­der gibt es die­se Mög­lich­keit momen­tan nicht mehr und es ist auch nicht klar, ob dies noch ein­mal mög­lich sein wird. Ich habe freund­li­cher­wei­se ein paar Innen­auf­nah­men zur Ver­fü­gung gestellt bekom­men, die einen klei­nen Ein­druck von den Räu­men im Schloss geben.

Schloss Basedow – Der Schlosspark

Par­al­lel zu den Umbau­ar­bei­ten Stü­lers am Schloss, fer­tig­te der preu­ßi­sche Gar­ten­künst­ler Peter Joseph Len­né Plä­ne für eine Umge­stal­tung des Schloss­parks an, die zwi­schen 1835 und 1852 Stück für Stück umge­setzt wur­den. Damit wur­de das Gelän­de um das Schloss größ­ten­teils in einen eng­li­schen Land­schafts­park verwandelt.

Vor­han­de­ne Ele­men­te wie die Reste der alten Burg­an­la­ge wur­den dabei in die Trans­for­ma­ti­on inte­griert. Noch heu­te sind eini­ge die­ser Orte erhalten.

Bereits ab 1988 wur­den Tei­le des Parks durch den Land­schafts­ar­chi­tek­ten Ste­fan Pul­kenat rekon­stru­iert, sodass das Ensem­ble heu­te wie­der erleb­bar ist.

Im Park steht ein Denk­mal für Fried­rich Franz Graf von Hahn (*1921 in Rostock, +1941 bei Tag­anrog). Auf dem Stein ist wei­ter­hin zu lesen: „Dem Andenken unse­res lie­ben ein­zi­gen Soh­nes. Er war der letz­te Spross des Hau­ses Hahn-Basedow. „.

Heu­te exi­stie­ren aber noch immer Zwei­ge der Fami­lie. So grün­de­ten die Nach­fah­ren aus einer Neben­li­nie, Anet­te Grä­fin und Eck­hard Graf Hahn von Burgs­dorff, den För­der­ver­ein „Geschmück­tes Land­gut Base­dow e.V.“, um das Ensem­ble in sei­ner Gän­ze zu erhalten.

Am Haupt­zu­gang zum Schloss sind übri­gens noch heu­te die Reste des Tor­hau­ses zu erken­nen. Es wur­de bei einem Brand im Win­ter 1944/​45 zer­stört. Da hier das Fami­li­en­ar­chiv der Gra­fen von Hahn gela­gert wur­de, sind die­se Doku­men­te damit für immer ver­lo­ren gegangen.

Schloss Basedow – Der Gutshof

Neben dem Schloss sind noch Tei­le der alten Guts­an­la­ge erhal­ten geblie­ben. Auch sie wur­den inzwi­schen reno­viert und an ver­schie­de­ne Eigen­tü­mer ver­äu­ßert. So befin­det sich in einem Gebäu­de inzwi­schen ein Restau­rant, in ande­ren sind Feri­en­woh­nun­gen untergebracht.

Schloss Basedow – Der Marstall

Zum Schloss Base­dow gehör­te auch ein Mar­stall, der sich etwas ent­fernt befin­det. Lan­ge wur­de das Gebäu­de ver­nach­läs­sigt, doch inzwi­schen wur­de die drin­gend not­wen­di­ge Sanie­rung durch­ge­führt. Eine neue Nut­zung ist aber noch nicht entschieden.

Schloss Basedow – Fazit

Auch wenn Schloss Base­dow heu­te haupt­säch­lich von außen besich­tigt wer­den kann, so ist ein Aus­flug in den klei­nen meck­len­bur­gi­schen Ort auf jeden Fall emp­feh­lens­wert. Das Ensem­ble ist sehr gut erhal­ten und der Park gehört sogar zu den Haupt­wer­ken Len­né und ist des­halb beson­ders sehenswert.

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Betty

Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die Welt zu bereisen. Immer mit dabei ist meine Kamera, wenn ich spannende Abenteuer erlebe und neue Reiseziele erkunde. Das Reisen bereitet mir so viel Freude, dass ich nun auch meine Leser an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen möchte.

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