Schlösser und Leuchttürme im Süden von Dänemark
Auf meiner Reise nach Schleswig und Holstein habe ich auch einen kleinen Ausflug nach Dänemark unternommen. Zwar war ich schon öfter auf Seeland und in der Hauptstadt Kopenhagen, doch auf dem Festland war ich bisher noch nie. Das sollte sich nun ändern und ich habe zumindest einen kleinen Teil der Südküste besuchen können.
Kegnaes Fyr Leuchtturm
Da ich immer gerne Leuchttürme besuche, ist der Leuchtturm in der Nähe von Sonderburg auch mein erstes Ziel. So fahre ich von Flensburg über die Grenze und folge dann der Grenze und später der Küste der Flensburger Börde in östlicher Richtung. So erreiche ich schließlich den Damm auf die Insel Kegnaes, wo sich der gleichnamige Leuchtturm befinden soll.
Auf einem kleinen Parkplatz halte ich kurz an, um den Blick auf die Ostsee zu genießen.
Dann geht es aber weiter zum Leuchtturm, der 1896 erbaut wurde. Der Turm ist aber schon der Zweite an dieser Stelle, nachdem der erste Leuchtturm aus dem Jahr 1845 von diesem ersetzt wurde. Zu jener Zeit war der Kegnaes Fyr der einzige Leuchtturm im Flensburger Raum.
Nachdem sich immer mehr Marineeinheiten in Flensburg und Sonderburg angesiedelt hatten, wurden an der Küste immer mehr Leuchttürme errichtet. Der 18 Meter hohe Turm wurde seinerzeit aus Ziegelsteinen erbaut und dann verputzt und angestrichen.
Der Turm kann auch bestiegen werden und das erstaunlicherweise nicht nur kostenfrei, sondern auch noch völlig allein. Zu den Öffnungszeiten steht die Tür Besuchern einfach offen. Zum Ausguck gilt es dann 65 Stufen zu überwinden, doch auch auf dem Weg nach oben gibt es schon tolle Ausblicke durch die Fenster.
Eine der originalen Fresnel Linsen ist auf halber Höhe des Turmes zu sehen. Bis 1947 wurde für das Leuchtzeichen noch Petroleum verwendet, danach wurde der Turm elektrifiziert.
Der Turm wird noch heute für die Navigation im Kleinen Belt genutzt, steht aber auf dem Land der umliegenden Gemeinde, die den Zugang ermöglicht. Und von oben habe ich dann eine herrliche Aussicht auf die Ostsee und über die Insel.
Der Leuchtturm wird übrigens über eine schmale Schotterstraße erreicht, die in einen kleinen Parkplatz mündet. Von der Inselstraße sind es allerdings nur wenige Meter und der Weg ist gut gepflegt.
Neben dem Turm steht noch heute das Leuchtturmwärterhaus, das allerdings privat genutzt wird und nicht zu besuchen ist.
Direkt vor dem Leuchtturm liegt ein kleines Stück Steilküste, das vom Turm aus über einen kurzen Weg erreicht werden kann. Hier stehen auch Picknickplätze zur Verfügung.
Schloss Augustenburg
Für mich geht es nun weiter zum nahen Schloss Augustenburg. Das Schloss war namensgebend für die Herzöge von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg, einer Nebenlinie des Hauses Oldenburg. Aus dieser Familie stammte übrigens auch Auguste Viktoria Friederike Luise Feodora Jenny von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg, die letzte deutsche Kaiserin und Gemahlin von Kaiser Wilhelm II.
Das Schloss, das heute frei zugänglich ist und nur von außen besichtigt werden kann, wurde allerdings bereits seit 1848 nicht mehr von den Herzögen genutzt, da sie es in Folge der Schleswig-Holsteinischen Erhebung verlassen musste. Anschließend wurde das Gebäude lange Zeit als Kaserne genutzt, bevor 1932 ein Krankenhaus mit psychiatrischer Spezialisierung in die historischen Mauern einzig. Bis 2015 wurden hier Patienten behandelt, bevor eine umfassende Sanierung stattfand. Heute befindet eine Abteilung des dänischen Landwirtschaftsministeriums im Schloss und es arbeiten rund dreihundert Mitarbeiter in dem Haus.
Ich betrete das Areal über den ehemaligen Wirtschaftshof, der von 1764 bis 1770 und damit noch vor dem Neubau des Schlosses errichtet wurde. Die Anlage ist U‑förmig angelegt, wobei der Mittelbau mit dem Torhaus aufwendiger gestaltet ist als die Bauten an den Seiten.
Die beiden Längsbauten des Wirtschaftshofes wurden einst als Marstall beziehungsweise Reithalle genutzt, in der es aber auch Räume für die Knechte gab. Früher befanden sich hinter den Gebäuden noch weitere Häuser, in denen die Küche und die Wäscherei untergebracht waren.
Schloss Augustenburg selbst wurde von 1770 bis 1776 im Auftrag von Herzog Friedrich Christian I. erbaut und ersetzte einen Vorgängerbau, der dafür abgerissen wurde. Das Schloss wurde als dreiflügelige Anlage errichtet und auf der Fassade wird nur der Mittelrisalit besonders betont.
In der Mitte der Anlage befindet sich, typisch für das Barock, ein gepflasterter Ehrenhof.
Die Westseite des Schlosses ist auf den großen Schlosspark ausgerichtet, der sich hinter dem Schloss anschließt. Dieser ist ebenfalls öffentlich zugänglich und wird auch oft für Konzerte genutzt. Leider fehlt mir für eine weitere Besichtigung an diesem Tag etwas die Zeit, da es schon sehr spät am Nachmittag ist. Da muss ich wohl irgendwann nochmal wiederkommen.
Schloss Sonderburg
Für einen kurzen Abstecher bleibt auf der Rückfahrt nach Flensburg aber noch Zeit und so fahre ich in das Stadtzentrum von Sonderburg, deren Gründungsjahr bis heute unbekannt ist, da es keine Aufzeichnungen darüber gibt. Das Städtchen mit seinen knapp 30.000 Einwohnern ist nett anzusehen, doch für eine umfassende Erkundung fehlt mir auch hier die Zeit.
Ich fahre geradewegs zum Schloss Sonderburg, dem ich meinen letzten Halt auf dieser Rundfahrt widmen will. Das Schloss gehört zu den ältesten Profanbauten von Süderjütland und ist Stammsitz des Adelshauses Schleswig-Holstein-Sonderburg.
Die erste Überlieferung über eine Burg an dieser Stelle stammt bereits aus dem Jahr 1253 als König Christoph I. von Dänemark die Burg eroberte und schliefen ließ. Trotzdem sollte die Burg weiterbestehen und wurde wieder aufgebaut. Der massive Ausbau der Anlage erfolgte um das Jahr 1350 und es entstand eine vierflügelige Anlage, der 1375 an der Südostecke ein massiver Turm angefügt wurde.
Um 1500 erfolgte schließlich ein weiterer, massiver Ausbau der Verteidigungsanlage. Damals gab es übrigens noch keine Fenster, sondern in den Außenmauern waren lediglich Schießscharten vorhanden.
Mitte des 16. Jahrhunderts wurde die damalige Burg unter König Christian III. und seinem Sohn zu einer prächtigen Renaissanceresidenz umgebaut und auch später fanden immer wieder Umbauten statt. So wurden um 1718 die Fassaden mit den unzähligen Fenstern ausgestattet.
Seit 1921 gehört Schloss Sonderburg dem dänischen Staat und innerhalb der Schlossmauern wurde ein Museum eingerichtet. Das hätte ich mir gerne noch angesehen, doch an diesem lauen Sommerabend ist es leider schon geschlossen.
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