Schlösser und Herrenhäuser nördlich von Halle/​ Saale, Teil 2

Mei­ne Rund­fahrt zu Schlös­sern und Her­ren­häu­sern rund um Halle/​ Saa­le hat mich bereits zu eini­gen inter­es­san­ten Anwe­sen wie dem Schloss und Park Ostrau geführt. Nun set­ze ich mei­ne Fahrt wei­ter fort und besu­che neue, inter­es­san­te Guts­an­la­gen, von denen eini­gen bereits neu­es Leben ein­ge­haucht wur­de. Ande­re war­ten hin­ge­gen noch auf einen Inve­stor mit Herzblut.

Schloss Zörbig

Mei­ne Fahrt führt mich nach Schloss Zör­big, das die Reste einer ursprüng­li­chen Burg umfasst, die bereits im Jahr 961 erst­ma­lig urkund­lich erwähnt wur­de. Erst August von Sachsen-​Merseburg-​Zörbig ließ die Anla­ge ab 1694 zum Schloss aus­bau­en. Heu­te exi­stie­ren noch ein alter Berg­fried, eine Mau­er anstel­le des frü­he­ren Was­ser­gra­bens sowie ein drei­flü­ge­li­ges Schloss. Vie­le wei­te­re Schloss­bau­ten, dar­un­ter die Kapel­le, wur­den bereits im 18. Jahr­hun­dert wie­der abge­ris­sen. Das Schloss wird inzwi­schen als Hei­mat­mu­se­um, Stadt­ar­chiv und Biblio­thek genutzt.

Schloss Quetz

Schloss Quetz befin­det sich nur unweit von Zör­big im klei­nen Ort Quetzdöls­dorf. Sei­ne Geschich­te beginnt 1779, als das Rit­ter­gut Quetz durch die Hei­rat von Lui­se Erne­sti­ne von Möl­len­dorf und Hel­mut Moritz von Grae­ve­nitz in den Besitz derer von Grae­ve­nitz kommt. Sie sind es, die 1788 den Grund­stein für ein Schloss auf dem Gelän­de legen. Die Innen­aus­stat­tung über­nimmt Fried­rich Wil­helm von Erd­manns­dorf, der beson­ders durch sei­ne Arbeit im Wör­lit­zer Gar­ten­reich Bekannt­heit erlangte.

Über sechs Gene­ra­tio­nen blieb das Schloss im Besitz der Fami­lie von Grae­ve­nitz, bevor 1939 zunächst der Fidei­kom­miss auf­ge­löst wur­de und 1945 die Ent­eig­nung durch die Boden­re­form stattfand.

Nach dem Krieg wur­de das Gebäu­de als Kin­der­gar­ten, Arzt­pra­xis sowie Ver­wal­tungs­ge­bäu­de genutzt. Bereits im Jahr 1997 bekam es mit Georg Ried­mei­er einen neu­en Besit­zer, der seit­dem an der Restau­rie­rung arbeitet.

Um das Schloss befin­det sich eine Park­an­la­ge, die lan­ge Zeit wenig gepflegt wur­de. Inzwi­schen hat sich aber ein Ver­ein gegrün­det, des­sen Ziel es ist, den alten Park zu restaurieren.

Rittergut Siegelsdorf

Das heu­te erhal­te­ne Her­ren­haus des Rit­ter­gu­tes Sie­gels­dorf wur­de im 19. Jahr­hun­dert errich­tet und ist gut erhal­ten, da es inzwi­schen in Woh­nun­gen auf­ge­teilt wur­de. Umge­ben ist das Haus von einem Park, der aller­dings nur teil­wei­se zugäng­lich ist.

Gutshaus Schrenz

Ganz in der Nähe steht das Guts­haus Schrenz, des­sen letz­te Guts­her­ren die Maquets, fran­zö­si­sche Emi­gran­ten aus den Huge­not­ten­krie­gen waren. Zuvor war in Sie­gels­dorf ein Non­nen­klo­ster ansäs­sig. Das Haus wird heu­te eben­falls zu Wohn­zwecken genutzt.

Schloss Oppin

Recht trau­rig ist dage­gen der Zustand von Schloss Oppin. Das einst stol­ze Her­ren­haus ver­fällt zuse­hends, dabei kann es auf eine lan­ge Geschich­te zurück­blicken. Bereits 852 wur­de der Ort erst­ma­lig erwähnt, das heu­ti­ge Schloss um 1767 erbaut, kurz nach­dem das Anwe­sen 1760 in die Hän­de der Fami­lie von Beur­mann kam.

Wie das Gebäu­de um 1860 aus­ge­se­hen hat, ist noch heu­te schön auf einem Bild aus den bekann­ten Bild­bän­den von Alex­an­der Dun­cker zu sehen.

Die länd­li­chen Wohn­sit­ze, Schlös­ser und Resi­den­zen der rit­ter­schaft­li­chen Grund­be­sit­zer in der preu­ssi­schen Mon­ar­chie /​ Dun­cker, Alex­an­der (Public Domain)

Nach dem Krieg wur­den aber auch die Nach­kom­men der von Beur­mann ent­eig­net und das Schloss war zunächst Flücht­lings­un­ter­kunft. Anschlie­ßend wur­de eine Schu­le ein­ge­rich­tet und 1964 erfolg­te schließ­lich der Umbau zum Kran­ken­haus. Nach der Wen­de befand sich hier ein Wohn­heim für gei­stig behin­der­te Men­schen, das jedoch 2002 in ein neu­es Gebäu­de umzog. Seit­dem steht das Schloss, das einem pri­va­ten Eigen­tü­mer gehört, leer und ver­fällt. Ob es für das Schloss noch eine Ret­tung gibt, ist unge­wiss und so nagt der Zahn der Zeit wei­ter an dem alten Gemäuer.

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Betty

Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die Welt zu bereisen. Immer mit dabei ist meine Kamera, wenn ich spannende Abenteuer erlebe und neue Reiseziele erkunde. Das Reisen bereitet mir so viel Freude, dass ich nun auch meine Leser an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen möchte.

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