Schlösser und Burgen auf Mallorca – Castell de Capdepera
Während meiner Mallorca Reise habe ich mehrere Schlösser und Burgen auf der Insel besucht. Eine von ihnen ist das Castell de Capdepera, das sich über der gleichnamigen Stadt erhebt.
Castell de Capdepera
Mit dem Mietwagen erreiche ich Capdepera von Palma aus und kann mein Ziel, die Burganlage schon von weitem sehen. Hoch über der Stadt erstrecken sich die noch intakten Mauern, die die Anlage umgeben.
Ich folge der Beschilderung zur Burg und komme so durch die Straßen von Capdepera, die immer enger werden, umso näher ich ins Zentrum vordringe. Bald gibt es nicht mal mehr Bürgersteige und ich fahre einfach zwischen zwei Hauswänden entlang.
Bald bin ich froh, dass ich nur einen VW Polo als Mietwagen habe, denn mit einem viel größeren Auto würde ich vor allem beim Abbiegen doch Probleme bekommen.
Irgendwann geht es dann aber einfach nicht mehr weiter. Ich habe Glück und kann am Straßenrand einen Parkplatz ergattern. Ansonsten muss man den Berg aus dem Stadtzentrum erklimmen. So aber muss ich nur das letzte Stück zu Fuß gehen, was trotzdem noch anstrengend ist, bei dreißig Grad und ohne Schatten.
Schließlich habe ich es aber geschafft und stehe vor dem Kastell, dessen hohe Mauern sich vor mir in den Himmel erstrecken. Ich zahle meinen Eintritt und kann nun die Burganlage nach Herzenslust erkunden.
Das Castell de Capdepera liegt auf dem 159 Meter hohen Puig de Capdepera und wurde zwischen 1300 und 1386 errichtet. Eigentlich war es zehnmal so groß geplant, da die Bauern der umliegenden Dörfer aber nicht wegziehen wollten, wurde der Plan des Kastells nur auf der Bergspitze realisiert.
Ich betrete des Kastell durch das Haupttor, das lange Zeit der einzige Zugang war. Zuerst fällt mir der Wehrgang auf, der die gesamte Mauer umschließt. Teile davon kann ich auch entlanglaufen. Seit einem tödlichen Unfall im Jahr 2013 gibt es hier ein Geländer, das zuvor nicht existierte.
So gelange ich auf einen der Wehrtürme, die in regelmäßigen Abständen in der Mauer zu finden sind. Die Grundfläche der Anlange ist dreieckig und man kann von den Türmen in alle Richtungen blicken. Von diesem Turm bietet sich ein schöner Blick über eine der Mauern sowie über die Stadt Capdepera, die sich am Fuße der Burganlage erstreckt.
Innerhalb der Burgmauern sind Reste viele Gebäude zu erkennen. Hier wohnten einst auch Zivilisten, die vor den häufigen Überfällen der osmanischen Korsaren Zuflucht suchten. Bis zu 150 Wohngebäude soll es in Hochzeiten in der Anlage gegeben haben.
Um das Innere der Burganlage zu besichtigen, folge ich dem Serpentinenweg hinauf zu jenem Ort, an dem der Kommandant sein Wohnhaus hatte. Vom Weg bieten sich immer wieder schöne Ausblicke über die Burg und die Stadt.
Als eines der wenigen Gebäude ist das Haus des Kommandanten heute noch erhalten und wurde als kleines Museum eingerichtet, in dem die Burggeschichte und die der Region erzählt wird.
Auf dem höchsten Punkt der Burg steht der Torre d’en Miquel Nunis, das älteste Gebäude der Anlage. Er stammt bereits aus der islamischen Epoche Mallorcas, die noch vor dem Bau der Burg endete. Der Turm wurde allerdings immer wieder umgebaut und sollte im 19. Jahrhundert sogar als Mühle dienen, sodass er nicht vollständig erhalten ist.
Hinter dem Turm an die Burgmauer geschmiegt, befinden sich die Reste einer Zisterne. Die geringe Größe lässt vermuten, dass hier Wasser nur für Notfälle wie Belagerungen gesammelt wurde.
In einer der Nordecke der Anlage befindet sich die Kirche, die ebenfalls noch gut erhalten ist. Die Església de Nostra Senyora de l’Esperança wurde zwischen dem 14. und 18. Jahrhundert immer wieder um- und ausgebaut bevor sie ihr heutiges Aussehen erhielt.
Da sich die Kirche an einem der höchsten Punkte der Burganlage befindet, heißt es nun den steilen Weg zum Tor von hier anzutreten, da ich nicht noch einmal durch die gesamte Anlage laufen will. Dieser folgt der Burgmauer und ist heute gepflastert.
Schließlich erreiche ich wieder den Ausgang und mache mich von dort auf den Weg zurück zu meinem Auto.
Castell de Santueri
Von Capdepera fahre ich nach Süden, wo sich das Castell de Santueri befindet. Im Internet finde ich eine recht gute Anfahrtsbeschreibung und Öffnungszeiten. So mache ich mich auf den Weg, der zuletzt über eine recht schmale Landstraße einen steilen Berg hinaufführt.
Ganz am Ende der Straße befindet sich ein kleiner Parkplatz, der komplett leer ist. Das macht mich nun schon etwas stutzig. Erst einmal bestaune ich aber die gewaltigen Mauern, die sich fast an den Felsen zu schmiegen scheinen.
Das Castell de Santueri ist eine Felsenburg, die sich auf dem 409 Meter hohen Tafelberg Puig de Santueri befindet. Sie wurde im 14. Jahrhundert auf den Resten einer älteren Anlage errichtet, um die Insel vor Piratenüberfällen zu schützen. Seit dem 18. Jahrhundert ist die Burg verlassen, wurde aber in den letzten Jahren umfassend renoviert und ist so heute für Besucher zugänglich.
Weit komme ich bei meinem Besuch jedoch leider nicht, denn der Zugang zur Burg ist versperrt. Den Grand kann ich nicht ausmachen, denn laut Schild sollte geöffnet sein. So kann ich nur noch die Aussicht bestaunen, bevor ich mich wieder auf den Rückweg mache.
Auf Mallorca gibt es einige historische Schlösser und Burgen, die teilweise noch aus der Zeit der Mauren stammen. Eine weitere Anlage ist das Castell Bellver, das ich ebenfalls besucht habe.
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