Scandlines Fähre Copenhagen – von Rostock nach Gedser

Seit 1873 besteht bereits eine Schiffs­ver­bin­dung zwi­schen War­ne­mün­de und Fal­ster in süd­li­chen Däne­mark. Nach­dem 1886 der Hafen Gedser ein­ge­weiht wur­de, pen­del­ten die Schif­fe zwi­schen die­sen bei­den Orten und tun es heu­te noch. Bis 1990 wur­den aller­dings nur Züge trans­por­tiert, erst nach der Wen­de wur­de auf Auto und LKW Ver­kehr umge­stellt und der Fähr­ver­kehr in den Rostocker Hafen ver­legt. Seit 2016 sind zwei nagel­neue Fäh­ren im Ein­satz, die die rund hun­dert Minu­ten dau­ern­de Fahrt zu einer klei­nen Mini­kreuz­fahrt wer­den lassen.

Ich checke im Ter­mi­nal­ge­bäu­de von Scand­li­nes in Rostock für mei­ne Über­fahrt nach Däne­mark ein. Es kön­nen nicht nur Tickets mit PKW, son­dern auch für Fuß­gän­ger erwor­ben wer­den. Zu Fuß zur Fäh­re geht aber nicht, denn man müss­te den hal­ben Hafen durch­que­ren, so heißt es erst ein­mal einen Bus bestei­gen, der dann zum Anle­ger fährt. Hier steht ein klei­nes Gebäu­de mit Trep­pen und Fahr­stuhl, über das die Pas­sa­gie­re zur Gang­way kommen.

Durch die Fen­ster ist sie schon zu sehen, die neue Hybrid­fäh­re Copen­ha­gen. Sie und ihr Schwe­stern­schiff Ber­lin sind die welt­weit größ­ten Fäh­ren ihrer Art und bie­ten Platz für 1300 Men­schen sowie 460 Fahr­zeu­ge. Bei den Hybrid­fäh­ren wur­de der tra­di­tio­nel­le Die­sel­an­trieb mit einem Bat­te­rie­an­trieb kom­bi­niert, sodass die Fäh­ren nun im Hafen­be­reich ohne Schad­stoff­aus­stoß manö­vrie­ren können.

Wenn die letz­ten Gäste der vor­he­ri­gen Über­fahrt von Bord sind, kann es über die Gang­way auf die Fäh­re gehen. Vie­le Pas­sa­gie­re nut­zen die Ver­bin­dung für einen Tages­aus­flug ins nahe Däne­mark. Nur 48 Kilo­me­ter gilt es an die­ser Stel­le zwi­schen Rostock und Gedser zu überwinden.

Die Autos fah­ren direkt an Bord, über die­se brei­ten Zufahr­ten. Auch vie­le LKW nut­zen den Weg nach Däne­mark. Neben­an liegt der­weil eine Fäh­re der TT-​Line, die Rostock mit Schwe­den verbindet.

Da ich zu Fuß an Bord gehe, lan­de ich gleich auf den Pas­sa­gier­decks. Direkt gegen­über des Ein­gangs befin­det sich die Infor­ma­ti­on, die bei allen Fra­gen rund um die Über­fahrt wei­ter­hel­fen kann.

Das gesam­te Deck sie­ben ist mit vie­len ver­schie­de­nen Sitz­ge­le­gen­hei­ten aus­ge­stat­tet, um eine beque­me Über­fahrt zu gewähr­lei­sten. Auch die Pas­sa­gie­re aus den Autos fin­den sich hier ein, denn wäh­rend der Über­fahrt darf nie­mand im Fahr­zeug verbleiben.

In der Mit­te des Decks befin­den sich die Duty Free Läden, die nur auf See geöff­net sind. Hier gibt es zoll­freie Waren, von Alko­hol über Ziga­ret­ten, Schmuck und auch Süßig­kei­ten sowie Kosmetikartikel.

Natür­lich ist auch für das leib­li­che Wohl gesorgt. Ein gro­ßes Buf­fet­re­stau­rant bie­tet aller­lei skan­di­na­vi­sche und deut­sche Spei­sen, vom Smör­re­brot bis zur Brat­wurst. Außer­dem gibt es noch ein gro­ßes all-​inklusive Buffet.

Sehr schön sind auch die gro­ßen Moni­to­re, die, ähn­lich der Anzei­gen in Flug­zeu­gen, die Posi­ti­on des Schif­fes und aller­lei Daten rund um die Über­fahrt darstellen.

Ein Deck höher lie­gen die groß­zü­gi­gen Außen­be­rei­che, die bei schö­nem Wet­ter zum Son­nen­ba­den und Schif­fe gucken einladen.

Vom frü­hen Mor­gen bis zum spä­ten Abend pen­deln die zwei Fäh­ren zwi­schen den bei­den Häfen. Bis zu zehn Abfahr­ten täg­lich gibt es, immer im Zwei­stun­den­takt. Dabei ist der Auf­ent­halt im Hafen beson­ders kurz gehal­ten. In rund fünf­zehn Minu­ten kön­nen die Fäh­ren kom­plett ent- und wie­der bela­den werden.

Los geht die Fahrt auf die Minu­te pünkt­lich vom Fähr­ha­fen Rostock hin­aus auf die War­now und in Rich­tung Ostsee.

Wäh­rend der Fahrt pas­siert die Fäh­re die Nep­tun Werft sowie die heu­ti­ge MV Werft Rostock.

Auch ande­re Fähr­schif­fe kön­nen vom Außen­deck schön beob­ach­tet wer­den, wie die Mecklenburg-​Vorpommern der Ste­na Line, die gera­de im Fähr­becken dreht, um dann rück­wärts an den Anle­ger heranzufahren.

Als Näch­stes führt die Fahrt an einem nicht mehr genutz­ten Teil der alten Werft vorbei.

Schließ­lich wird der Kreuz­fahrt­ha­fen War­ne­mün­de erreicht, wo die gro­ßen Oce­an­li­ner, wie die Zuider­dam der Hol­land Ame­ri­ca Line, festmachen.

Immer wie­der sind auch Fracht­schif­fe zu sehen, die den Rostocker Hafen anlaufen.

Dann gibt es noch einen letz­ten Blick auf War­ne­mün­de mit dem histo­ri­schen Leuchtturm …

… bevor die Fäh­re die mar­kan­ten Molen­feu­er pas­siert und hin­aus auf die Ost­see fährt.

Immer klei­ner wird das Ufer nun am Hori­zont, wäh­rend die Copen­ha­gen auf nörd­li­chem Kurs Rich­tung Däne­mark fährt.

In der Son­ne ist es an Deck heu­te sehr ange­nehm und die Über­fahrt hat fast etwas von einer, wenn auch recht kur­zen, Kreuz­fahrt. Es gibt vie­le Sitz­ge­le­gen­hei­ten an Deck, wobei die Sit­ze am Heck beson­ders begehrt sind.

Lan­ge dau­ert die Fahrt jedoch nicht, denn schon rund eine Stun­de nach der Abfahrt ist die däni­sche Küste am Hori­zont zu sehen.

Rund hun­dert Minu­ten nach dem Able­gen in Rostock macht die Copen­ha­gen im Hafen von Gedser fest.

Die Fuß­gän­ger ver­las­sen das Schiff auch hier über eine Gang­way, wäh­rend die PKW und LKW die Fäh­re über die Luke im Bug verlassen.

Fazit: Die Scand­li­nes Fäh­ren zwi­schen Rostock und Gedser bie­ten eine schnel­le und zuver­läs­si­ge Ver­bin­dung zwi­schen Deutsch­land und Däne­mark. Jeden Tag, das gan­ze Jahr über, besteht die Ver­bin­dung, die Teil der Euro­pa­stra­ße 55 ist. Seit die neu­en Hybrid­fäh­ren im Ein­satz sind, set­zen sie neue Maß­stä­be für eine ange­neh­me und umwelt­freund­li­che Über­fahrt, die sowohl als Auto­fah­rer als auch als Fuß­gän­ger ein­fach nur Spaß macht.

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Betty

Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die Welt zu bereisen. Immer mit dabei ist meine Kamera, wenn ich spannende Abenteuer erlebe und neue Reiseziele erkunde. Das Reisen bereitet mir so viel Freude, dass ich nun auch meine Leser an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen möchte.

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