Ryanair Economy Class Boeing 737: Berlin – Palma de Mallorca
Ryanair ist wohl einer der bekanntesten Billigflieger weltweit. Zumindest in Europa kommt man an der irischen Airline kaum noch vorbei, doch bisher bin ich mit der Airline noch nicht geflogen. Das sollte sich auf meiner Reise nach Mallorca nun ändern.
Mein Flug startet auch dieses Mal vom Flughafen Tegel. Check-in und Boarding sollen im Terminal C starten, von wo die Billigflieger seit eh und je starten. Seit den verstärkten Hygienemaßnahmen aufgrund der Corona-Pandemie dürfen nur noch Passagiere in den Terminal und das auch nur, wenn ihr Check-in geöffnet ist. So heißt es für mich bis exakt zwei Stunden vor Abflug zusammen mit vielen anderen Passagieren vor der Tür warten. Sinn macht das für mich aber nicht so ganz, denn auf dem engen Terminalvorplatz an der Tür ist Abstand halten so ziemlich unmöglich.
Genau zwei Stunden vor Abflug werden die Passagiere des Fluges nach Mallorca dann in das Gebäude gelassen. Am Schalter geht der Stress aber weiter. Mitarbeiter der WISAG übernehmen für Ryanair den Schalter und die zwei Damen sind gelinde gesagt absolut unfreundlich. Ich hatte im Vorfeld sowohl einen Koffer als auch Priority Boarding bei Ryanair gebucht. Das geht mit einer Sitzplatzreservierung sowie zwei Handgepäckstücken einher. Nun gab es zwar die Anweisung der Bundespolizei, dass aufgrund von Corona nur ein Handgepäckstück mitgenommen werden darf, auf meinem Flug wenige Tage zuvor hatte man mir aber versichert, dass eine kleine Handtasche zusätzlich kein Problem sei.
Nur leider hat der Dame der WISAG anscheinend niemand etwas davon gesagt und sie behauptete auch, dass keine Trolleys durch die Kontrolle mitgenommen werden dürfen. Sie geht dann so weit, mir praktisch den Mitflug zu verbieten, wenn ich meinen Trolley nicht einchecken würde. Schließlich wäre das ja kostenlos momentan und ich solle doch froh sein. Auch das Angebot meinerseits, die kleine Tasche in den Trolley zu packen, wird energisch abgelehnt. Die andere Dame nebenan murmelt dann noch ein paar Beleidigungen in meine Richtung. Unglaublich.
Ich habe mich nach diesem unerfreulichen Check-in Erlebnis übrigens bei der Bundespolizei erkundigt, ob denn Trolleys nun verboten seien und diese hat das eindeutig verneint. Das wurde mir von den Mitarbeitern der Security nochmals bestätigt. Man wird hier also von WISAG Mitarbeitern glatt angelogen, das ist wirklich ein neues Highlight am Check-in in Tegel.
Dann heißt es auf das Boarding warten. Im hinteren Teil des Terminals gibt es gerade mal kalte Metallsitze sowie einen Getränkeautomaten. Wenigstens die Aussicht auf die Boeing 737–800 von Ryanair und die dahinter fahrende Boeing 787 von Turkish Airlines bietet ein wenig Abwechslung.
Das Boarding erfolgt für diesen Flug zu Fuß. Abstand halten ist hier aber auch nicht, denn erst werden alle Leute vor das Gebäude gelassen und dann einfach in Richtung Flugzeug geschickt. Nun ja, wir haben ja zumindest alle Mundschutz auf. Interessant finde ich dann die Boardingtreppe. Ich habe zwar schon von Airstairs an einer Boeing 737 gehört, doch gesehen hatte ich noch keine. Für Ryanair ist das kostengünstig, aber als Passagier finde ich es nicht ganz so toll, denn die Treppe ist recht eng und schmal, vor allem mit Gepäck.
Ryanair 280
Berlin (TXL) – Palma de Mallorca (PMI)
Abflug: 16:30 Uhr
Ankunft: 19:10 Uhr
Dauer: 2:40 Stunden
Flugzeug: Boeing 737
Sitz: 2F
Das Boarding verläuft dann recht zügig und die Maschine ist recht gut gebucht. Es sind anscheinend doch eine ganze Reihe Reiselustige am Saisonstart auf Mallorca interessiert.
An Bord kann ich dann zum ersten Mal die Sitze in Augenschein nehmen und da sollte man wirklich nicht zu viel erwarten. „You get what you pay for” ist hier wirklich wörtlich zu nehmen. Es gibt praktisch nichts außer einer Sitzfläche mit Lehne. Die lässt sich dann noch nicht mal verstellen und Kopfstützen sucht man ebenso vergebens. Auch die Sitzbreite erscheint mit extrem eng.
Warum man dann auf einer Buchung die Sitze 2E und 2D vergibt und 2F am Fenster offen lässt, erschließt sich mir auch nicht. Es ist aber zumindest kein Problem, sich umzusetzen. Und am Fenster habe ich dann auch ein bisschen mehr Platz, da der Sitz nur zu einer Seite eine feste Armlehne hat. Die Beinfreiheit ist gleich hinter der Wand übrigens ausgezeichnet, während alle anderen Reihen schon recht eng aussehen.
Selbst wenn also die ersten Urlaubsflieger wieder starten, so ist es doch noch immer recht leer auf dem Berliner Flughafen Tegel, als wir die Parkposition verlassen.
Ein letzter Blick noch auf den Flughafen und schon geht es in die Luft. Gestartet wird heute Richtung Osten, sodass es einen Rundflug über Berlin gibt.
Sehr schön aus der Luft zu sehen ist dabei der ehemalige Flughafen Tempelhof, dessen zwei Start- und Landebahnen noch immer gut zu erkennen sind.
Der rund zweistündige Flug nach Mallorca ist dann sehr ereignislos. Zwar wird an Bord eine kleine Auswahl an Speisen und Getränken zum Kauf angeboten, doch ansonsten lassen sich die Flugbegleiter kaum sehen. Anscheinend wurden On-Bord Verkauf und Lottospiele wegen der Coronakrise eingestellt.
Wegen des Gegenlichts ist unterwegs leider auch nicht viel zu sehen. Erst als wir Mallorca erreichen kann ich wieder Land erkennen. Heute wird die Insel von Norden her angeflogen, sodass mein erster Blick auf die Formentor-Halbinsel mit dem berühmten Leuchtturm fällt.
Kurze Zeit später gibt es einen schönen Blick auf Alcúdia und die Strände im Nordwesten der Insel, …
… bevor wir die Mitte der Insel überqueren.
Schließlich landen wir recht hart auf dem Flughafen von Palma de Mallorca, wo es ebenso leer aussieht wie in Berlin. Nur vereinzelt kann ich ein paar Maschinen entdecken.
Der Ausstieg erfolgt für mich wieder über die Airstair an der vorderen Tür des Flugzeugs. Dieses Mal geht es allerdings mit einem Bus zum Terminal.
Am Ausstieg bekommen alle Passagiere dann noch dieses Formular ausgehändigt, das bei der Einreise ausgefüllt abzugeben ist. ACHTUNG: Ab sofort muss das Formular unter: https://www.spth.gob.es/ ausgefüllt werden und der Barcode ausgedruckt oder auf das Smartphone geladen werden. Die Formulare aus Papier werden nur noch bis zum 31.07.2020 akzeptiert.
Ich fülle das Formular schnell im Bus aus und genieße dann den Ausblick auf die wenigen Maschinen, die ich entdecken kann. Darunter dieser Canadair Jet der Air Nostrum, die für Iberia flieg und eine Maschine der Air Europa.
Im Terminal werden dann alle Passagiere durch eine Fieberkontrolle geschleust, wie ich sie vorher nur aus Asien kannte, und die Fragebögen eingesammelt.
Das war alles, die Einreise in Spanien ist geglückt. Im Terminal ist es allerdings ebenso leer wie überall, denn der Tourismus läuft gerade erst wieder an und auch hier dürfen Abholer nur vor dem Gebäude warten.
Fazit: Mein zweiter Flug seit Beginn der Corona-Pandemie verlief ebenso problemlos wie der Erste. Zwar ist die Maskenpflicht im Flughafen und an Bord nicht schön, aber es ist zu ertragen, zumindest für gut zwei Stunden nach Mallorca. Ansonsten bin ich definitiv kein Ryanair Fan geworden. Für mich käme eine erneute Buchung wohl nur infrage, wenn es keine Alternativen gibt. Allein der unbequeme Sitz ist für mich Grund genug, die Gesellschaft zu meiden. Mehr als zwei Stunden könnte ich so kaum aushalten, da würde ich doch lieber ein paar Euro mehr zahlen. Ich hätte nie gedacht, dass mir der Lufthansasitz oder ähnliche innereuropäische Produkte nochmal komfortabel erscheinen.
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