Pio Pico State Historic Park, Whittier, Kalifornien

Der Pio Pico Sta­te Histo­ric Park liegt heu­te mit­ten im Groß­raum Los Ange­les und gehört zur Stadt Whit­tier. Der Park schützt das Haus von Pio Pico, der eine bedeu­ten­de Rol­le in der mexi­ka­ni­schen Geschich­te von Kali­for­ni­en spielte. 

Pio Pico war der letz­te mexi­ka­ni­sche Gou­ver­neur von Alta Cali­for­nia, das 1769 von Gas­par de Por­to­la gegrün­det wur­de. Bis zum Unab­hän­gig­keits­krieg Mexi­kos im Jahr 1822 gehör­te es zu Spa­ni­en, danach zu Mexi­ko. Zur Regi­on gehör­ten ganz Kali­for­ni­en, Neva­da und Utah sowie Tei­le von Ari­zo­na, New Mexi­co, Colo­ra­do und Wyo­ming. Der größ­te Teil des Lan­des wur­de nie rich­tig besie­delt. Die berühm­ten Land Grants wur­den über­wie­gend an der Küste des heu­ti­gen Süd­ka­li­for­ni­ens ver­teilt. Eini­ge der Ran­chos habe ich schon auf ver­gan­ge­nen Rei­sen besucht, ein paar wei­te­re wer­den auf die­ser Tour dazu kom­men. Die­ses Haus aber war das letz­te Wohn­haus von Pio Pico, der es 1853 erbau­en ließ, als Kali­for­ni­en bereits zu den USA gehör­te. Das Land erwarb er ab 1848 nach dem Mexikanisch-​amerikanischen Krieg.

Heu­te ist das Anwe­sen sehr schön restau­riert, doch das war nicht immer so. Mehr­mals stand es kurz vor der Zer­stö­rung. Zum ersten Mal bereits 1867, als es durch eine Über­schwem­mung des San Gabri­el Rivers beschä­digt wur­de. Bei einer wei­te­ren Flut im Jahr 1882 wur­de es fast zer­stört. 1898 begann die Stadt Whit­tier in der Gegend eine Trink­was­ser­an­la­ge zu bau­en. Doch 1907 kauf­te Har­riet Wil­liams Rus­sell Strong das Haus. Sie kann­te Pio Pico seit 1867 und tat sich mit ande­ren Anwoh­nern zusam­men, um das Haus zu ret­ten. 1909 wur­de es schließ­lich restau­riert und 1927 zu einem der ersten Sta­te Histo­ric Parks in Kalifornien.

Die bewe­gen­de Geschich­te des Hau­ses war damit jedoch noch nicht vor­bei. 1987 wur­de es wäh­rend des Whit­tier Nar­rows Erd­be­ben stark beschä­digt und 1994 wäh­rend des Nor­thridge Erd­be­bens kamen wei­te­re Zer­stö­run­gen hin­zu. Schließ­lich soll­te eine Restau­rie­rung 2,5 Mil­lio­nen Dol­lar kosten. Am 20. Sep­tem­ber 2003 konn­te der Park nach über 16 Jah­ren end­lich wie­der geöff­net wer­den. Doch auch 2008 und 2011 war er von der Schlie­ßung bedroht, als dem Staat Kali­for­ni­en das Geld fehl­te, sei­ne Sta­te Parks zu unter­hal­ten. Damals sam­mel­ten Bür­ger Geld, um das Haus offen­zu­hal­ten und so kann es bis heu­te besich­tigt werden.

In einem der Räu­me hän­gen Bil­der von Pio Pico und sei­ner Frau María Igna­cia Alva­ra­do. Pio Pico wur­de am 5. Mai 1801 in New Spain, dem heu­ti­gen Mexi­ko gebo­ren und hat­te spa­ni­sche, afri­ka­ni­sche und india­ni­sche Vorfahren.

Das Haus ist im typi­schen Ado­be Stil gebaut und man kann von so ziem­lich jedem Raum nach drau­ßen tre­ten, wie es in die­sen mexi­ka­ni­schen Häu­sern üblich war. Auch sonst ist das Haus wie zu Leb­zei­ten von Pio Pico eingerichtet.

Hin­ter dem Haus lie­gen ein klei­ner Gar­ten sowie ein Oran­gen­hain. Frü­her war das Gelän­de viel grö­ßer, doch der Rest des Lan­des wur­de verkauft.

Ver­stor­ben ist Pio Pico, der einst einer der reich­sten Män­ner Kali­for­ni­ens war, übri­gens völ­lig ver­armt im Haus sei­ner Toch­ter, denn sein gelieb­tes Anwe­sen ver­lor er 1892 an den Anwalt Bern­hard Cohn. Der ließ den damals 91-​jährigen Pio Pico aus sei­nem Haus wer­fen. Bereits 1883, nach der letz­ten Flut, bekam Pio Pico einen, wie er dach­te, Kre­dit von Cohn. Als Sicher­heit hin­ter­leg­te er sei­nen Besitz. Da Pio Pico jedoch zu die­sem Zeit­punkt weder Eng­lisch lesen noch schrei­ben konn­te, wuss­te er nicht, was er da unter­schrieb. Er ver­klag­te Cohn, doch ver­lor auch vor Gericht. Den Rest sei­nes Ver­mö­gens hat­te er bereits zuvor durch sein Glücks­spiel, Betrug sowie schlech­te Geschäfts­ent­schei­dun­gen verloren.

Pio Pico Sta­te Histo­ric Park 
6003 Pio­neer Blvd, Whit­tier, CA 90606
Öff­nungs­zei­ten: Frei­tag 9:30–15:30, Sa+So 9:30–16:00 Uhr 

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Betty

Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die Welt zu bereisen. Immer mit dabei ist meine Kamera, wenn ich spannende Abenteuer erlebe und neue Reiseziele erkunde. Das Reisen bereitet mir so viel Freude, dass ich nun auch meine Leser an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen möchte.

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