Philadelphia, Pennsylvania

Phil­adel­phia ist die größ­te Stadt im US-​Bundesstaat Penn­syl­va­nia und eine der am histo­risch bedeut­sam­sten der USA. Einst war sie sogar Haupt­stadt und hier war es, wo die Unab­hän­gig­keits­er­klä­rung unter­zeich­net wur­de. Die gro­ße Dich­te an histo­ri­schen und für Besu­cher inter­es­san­ten Orten macht Phil­adel­phia zu einer der meist­be­such­ten Städ­te an der Ostküste.

Inde­pen­dence Hall Natio­nal Histo­ric Park

Independence Hall 2

Das Gebäu­de wur­de übri­gens bereits 1741 als Sta­te Hou­se von Penn­syl­va­nia erbaut. Im Jahr 1775 jedoch traf sich der zwei­te Kon­ti­nen­tal­kon­gress in der Inde­pen­dence Hall und nahm dort im Jah­re 1776 die von Tho­mas Jef­fer­son aus­ge­ar­bei­te­te Unab­hän­gig­keits­er­klä­rung an. Und 1787 traf sich hier die Phil­adel­phia Con­ven­ti­on, wel­che die Ver­fas­sung der Ver­ei­nig­ten Staa­ten hervorbrachte.

Collage Independence Hall 1

Um in die Inde­pen­dence Hall zu kom­men, muss man erst ein­mal zur Sicher­heits­kon­trol­le. Die ist aber nicht wei­ter schlimm. Kurz mal in die Tasche geschaut und unter den Saum der Jacke, das war es dann schon. Auch hier ist es noch ganz leer und so gehe ich ein­mal um das Gebäu­de. So dicht kommt man sonst nicht her­an, da die­se Stra­ßen­sei­te für den Durch­gangs­ver­kehr gesperrt ist.

Pünkt­lich zur Tour­zeit trifft sich die Grup­pe vor dem Hin­ter­ein­gang. Hier wird man von einem Ran­ger in Emp­fang genom­men. Mit ihm zusam­men geht man auch in das Gebäu­de. In die­sen Hal­len wur­den also die USA geboren.

Independence Hall 10

Independence Hall 9

Independence Hall 8

Gleich neben­an steht das erste Kon­gress­ge­bäu­de der USA. Hier star­tet alle 20 Minu­ten eine Tour, zu der man sich ein­fach vor der Tür trifft. Zu der kommt man aber über die Sicher­heits­kon­trol­le für die Inde­pen­dence Hall, denn der Ein­gang befin­det sich im abge­sperr­ten Innenhof.

Collage Congress Hall 1

Vom 6. Dezem­ber 1790 bis zum 14. Mai 1800 ver­sam­mel­ten sich hier der Senat und das Reprä­sen­tan­ten­haus. Wäh­rend der Zeit, in der die Con­gress Hall als Kapi­tol der Ver­ei­nig­ten Staa­ten dien­te, wur­den drei neue Staa­ten in den Staa­ten­bund auf­ge­nom­men: Ver­mont, Ken­tucky, und Ten­nes­see. Außer­dem wur­de hier die Bill of Rights der Ver­fas­sung der Ver­ei­nig­ten Staa­ten rati­fi­ziert und die Inau­gu­ra­ti­on der bei­den Prä­si­den­ten Geor­ge Washing­ton und John Adams fand hier statt.

Das Reprä­sen­tan­ten­haus saß im Erdgeschoss.…

Independence Hall 13

… der Senat direkt dar­über. An der Decke befin­det sich ein Fres­ko eines Weiß­kopf­see­ad­lers, der den tra­di­tio­nel­len Oli­ven­zweig, ein Frie­dens­sym­bol, hält. Eben­so befin­det sich an der Decke ein Stuck Medail­lon in Form einer Son­ne, 13 Ster­ne ste­hen für die 13 Originalkolonien.

Independence Hall 14

In den angren­zen­den Kom­mis­si­ons­räu­men hän­gen Por­träts von Lud­wig XVI. und Marie Antoi­net­te, die den Ver­ei­nig­ten Staa­ten nach der ame­ri­ka­ni­schen Revo­lu­ti­on vom fran­zö­si­schen Mon­ar­chen geschenkt wurden.

Collage Congress Hall 2

Independence Hall 19

Wie­der im Innen­hof schaue ich noch ein letz­tes Mal auf die Inde­pen­dence Hall zurück, .…

Independence Hall 20

… bevor ich zu einem Rund­gang durch das histo­ri­sche Phil­adel­phia auf­bre­che. Zuerst kom­me ich am Todd Hou­se vor­bei. Hier wohn­te Dol­ley Todd Madi­son mit ihrem ersten Mann, der spä­ter an Gelb­fie­ber ver­starb. Danach hei­ra­te­te sie James Madi­son, der 1809 vier­ter Prä­si­dent der USA wurde.

Lei­der ist das Haus geschlos­sen. Spä­ter erfah­re ich, dass ich momen­tan wohl nur im Juli und August offen ist.

Todd House

Nur einen kur­zen Spa­zier­gang ent­fernt liegt das Bishop White Hou­se. Aber auch hier bleibt mir ein Blick ins Inne­re ver­wehrt, denn die Öff­nungs­zei­ten in 2014 sind die glei­chen wie beim Dol­ley Madi­son House.

Bishop White House

Auch die First Bank of the United Sta­tes ist der­zeit nur von außen zu besich­ti­gen. Ob und wann man wie­der rein­kommt, ist nicht bekannt.

First Bank of the US

Gleich neben der Inde­pen­dence Hall befin­det sich schließ­lich auch noch die Old City Hall, die spä­ter als Gerichts­hof genutzt wur­de. Im Gegen­satz zu den ande­ren histo­ri­schen Gebäu­den liegt ihr Ein­gang vor der Sicherheitskontrolle.

Old City Hall

3 - Old City Hall

4 - Old City Hall

Nur weni­ge Meter wei­ter liegt dann das Liber­ty Bell Cen­ter, der Stand­ort der wohl berühm­te­sten Glocke der USA. Jeder Staat hat vor sei­nem Kapi­tol eine Kopie, doch nur hier gibt es das Ori­gi­nal zu sehen.

Vor dem Ein­tritt in das Gebäu­de wird auch hier kurz in die Tasche geschaut und unter den Jacken­saum. Dann bin ich drin. Wie das hier frü­her aus­sah, dar­an kann ich mich über­haupt nicht mehr erin­nern. So jeden­falls nicht, denn das Liber­ty Bell Cen­ter ist noch ziem­lich neu.

Liberty Bell 1

Ganz am Ende des Muse­ums steht sie, die berühm­te Glocke und hat einen direk­ten Blick auf die Inde­pen­dence Hall, in deren Turm sie einst hing.

Independence Hall 21

Liberty Bell 2

Und wei­ter führt mich der Weg durch die histo­ri­schen Stra­ßen Philadelphias.

Christ Church Buri­al Ground

Als Näch­stes errei­che ich den Christ Church Buri­al Ground. Hier hat ein wei­te­rer berühm­ter Ame­ri­ka­ner sei­ne letz­te Ruhe gefun­den, Ben­ja­min Frank­lin. Doch auch sonst lohnt sich der Besuch, denn hier ste­hen eini­ge der älte­sten Grab­stei­ne der Stadt.

Collage Christ Church Burial Ground

Histo­ri­sche Orte in Philadelphia

Auf mei­nem wei­te­ren Weg ent­decke ich vie­le net­te Ecken und über­all ste­hen die­se Info­ta­feln, die klei­ne Ein­blicke in histo­ri­sche Bege­ben­hei­ten bieten.

Collage Philly 2

Und schon wie­der tref­fe ich auf Ben Frank­lin. Dies­mal als Büste.

Ben Franklin

Nur ein klei­nes Stück wei­ter steht dann das Bet­sy Ross Hou­se. Sie war die Erste, die die ame­ri­ka­ni­sche Flag­ge näh­te. Man kann das Haus auch besu­chen, doch ich gehe lie­ber wei­ter, denn drau­ßen ste­hen gera­de 2 rie­si­ge Schulklassen.

Collage Betsy Ross House

Etwas ver­steckt ist sie, die Elfreths Alley, die zu einem Phil­adel­phia Besuch natür­lich auch dazu gehört. Die klei­ne Gas­se, die es seit 1702 gibt, ist als die älte­ste bewohn­te Stra­ße der USA bekannt.

Collage Elfreths Alley 1

Schön ist es hier und ich neh­me mir etwas Zeit zum Bum­meln und Entdecken.

Elfreths Alley 5

Collage Elfreths Alley 2

US Mint

Dann gehts den gan­zen Weg wie­der zurück und dabei kom­me ich auch an der US Mint vor­bei. Sie ist eine von zwei Münz­pres­sen der USA, die ande­re steht in Den­ver. Spon­tan ent­schei­de ich mich mal zu schau­en, ob man hier auch rein­kommt und sie­he da, das ist gar kein Pro­blem. Wo man in Den­ver extra Tickets braucht und sich einer Füh­rung anschlie­ßen muss, geht das hier viel ein­fa­cher. Kur­ze Sicher­heits­kon­trol­le und dann kann ich mich nach Her­zens­lust über­all umse­hen. Alles ist self-​guided und das gefällt mir super. Nur foto­gra­fie­ren ist ver­ständ­li­cher­wei­se nicht erlaubt.

US Mint

Down­town Philadelphia

Wei­ter führt mich mein Spa­zier­gang in die moder­ne­re Innen­stadt von Philadelphia.

Collage Philly 1

Auch hier fin­de ich noch eine wei­te­re Sta­tue von Ben­ja­min Franklin.

Ben Franklin Statue

Natür­lich kom­me ich auch zum berühm­ten Love Sign. Und hier ist ganz schön was los, denn es fin­det gera­de eine Pres­se­kon­fe­renz des Bür­ger­mei­sters von Phil­adel­phia statt. So tref­fe ich also Micha­el Nut­ter, der seit 2008 die Geschicke der Stadt lenkt.

Collage Love Sign

City Hall

Mein eigent­li­ches Ziel aber ist die City Hall, von der  aus Micha­el Nut­ter regiert. Die hat näm­lich einen Turm, von dem man eine schö­ne Aus­sicht haben soll. Doch ganz so ein­fach gestal­tet sich das nicht, denn die Aus­sichts­platt­form ist sehr klein und des­halb kön­nen nur vier Per­so­nen alle 15 Minu­ten nach oben. Ich aber habe Glück, denn ein Vater mit sei­nen zwei Kin­dern hat Tickets und kei­ner der ande­ren War­ten­den will nur eins, ich aller­dings schon. Und so geht es los, erst­mal mit dem Fahr­stuhl in den neun­ten Stock, dann durch unzäh­li­ge Gän­ge und um selt­sa­me Ecken, bis wir in einen Raum kom­men, wo es einen wei­te­ren Fahr­stuhl gibt. Der jedoch ist win­zig klein und kann nur mit einem Mit­ar­bei­ter des Rat­hau­ses betre­ten wer­den. Die Fahrt nach oben ist extrem lang­sam, sodass ich einen inter­es­san­ten Blick in das Inne­re des Turms bekomme.

Dann bin ich end­lich oben, von wo ich erst­mal einen Blick nach ganz oben habe. Dort steht die Sta­tue von Wil­liam Penn, dem Grün­der von Pennsylvania.

Collage City Hall 1

Danach fällt mein Blick aller­dings auf das Pan­ora­ma. Und das gefällt mir sehr. In alle Him­mels­rich­tun­gen kann ich sehen und ent­decke so auch die Ben Frank­lin Bridge oder das Muse­um of Art.

Collage City Hall 2

Rea­ding Ter­mi­nal Market

Wie­der unter gehe ich mei­nem näch­sten Ziel ent­ge­gen, dem Rea­ding Ter­mi­nal Mar­ket. Die Markt­hal­le ist in einem ehe­ma­li­gen Bahn­hof unter­ge­bracht, der heu­te Teil des Con­ven­ti­on Cen­ter ist. Über 100 Händ­ler gibt es hier, die so ziem­lich alles anbie­ten, was man sich vor­stel­len kann.

Collage Reading Terminal 1

Collage Reading Terminal 2

Muse­um of Art und Rocky Statue

Philadelphia Museum of Art

Die 72 Stu­fen des Muse­ums sind ja durch die Rocky Fil­me bekannt gewor­den und gleich dane­ben gibt es des­halb auch eine Sta­tue zum Film.

Rocky 1

Charms of Fairm­ont Park

Im Fairm­ont Park gibt es eini­ge Her­ren­häu­ser, die auch die Charms of Fairm­ont Park genannt wer­den. Die Her­ren­häu­ser, die über­all ver­streut in die­sem rie­si­gen Stadt­park lie­gen, haben eine wech­sel­vol­le Geschich­te und sind heu­te Muse­en. Auf einer kur­zen Rund­fahrt durch den Park besu­che ich sie alle und hal­te zumin­dest für ein Foto an.

Fairmont Park - Sweetbriar

Collage Fairmont Park Charms 1

Hin­ein kom­me ich lei­der nicht mehr, denn ent­we­der haben sie am heu­ti­ge Diens­tag gar nicht geöff­net oder auf­grund der spä­ten Zeit auch schon geschlos­sen. Das ist also etwas, was bei einem spä­te­ren Phil­adel­phia Besuch noch auf mich wartet.

Fairmont Park - Lemon Hill

Nach­dem ich den Fairm­ont Park ver­las­sen habe, hal­te ich noch kurz am Turt­le Rock Light­house. Es wur­de 1887 erbaut, um den Schiffs­ver­kehr auf dem Schuyl­kill River zu unter­stüt­zen. Der Turm befin­det sich am Ende der Boat­house Row, die noch heu­te die bekann­te­sten Clubs der Stadt beherbergt.

Turtle Rock Light

Die rest­li­chen Häu­ser kann man bes­ser von den Water­works aus sehen.

Boathouse Row

Hier hal­te ich mich aber nur sehr kurz auf, denn plötz­lich weht ein hef­ti­ger Wind und düste­re Wol­ken zie­hen auf. Die Water­works wur­den zwi­schen 1812 und 1872 erbaut und sicher­ten bis 1909 die Was­ser­ver­sor­gung von Philadelphia.

Collage Waterworks

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Betty

Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die Welt zu bereisen. Immer mit dabei ist meine Kamera, wenn ich spannende Abenteuer erlebe und neue Reiseziele erkunde. Das Reisen bereitet mir so viel Freude, dass ich nun auch meine Leser an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen möchte.

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