Oneworld Lounge, Amsterdam Schiphol Airport
Im Jahr 2024 feiert die Oneworld Allianz ihr 25. Gründungsjubiläum und aus diesem Anlass sollte es eine Neuerung geben, die Airline Allianz will eigene Lounges eröffnen. Zwar gibt es in Los Angeles bereits eine Oneworld Lounge, doch diese wird nicht von der Allianz, sondern in Kooperation von Qantas, British Airways und Cathay Pacific betrieben. Die erste echte Oneworld Lounge wurde im Januar 2024 im koreanischen Seoul eröffnet, im März 2024 folgte nun die zweite Lounge in Amsterdam, die ich mir nur wenige Tage nach der Eröffnung anschauen konnte.
Oneworld Lounge, Amsterdam Schiphol Airport – Lage und Zutritt
Die Oneworld Lounge befindet sich im Non-Schengen Bereich des Flughafens Amsterdam Schiphol. Somit muss man für den Loungebesuch nicht nur die Sicherheitskontrolle, sondern auch die Passkontrolle passieren. Aber auch nach der Passkontrolle ist die Lounge nicht ganz einfach zu finden. Sie befindet sich dort, wo sich früher die British Airways Lounge befinden hat und die ist im Terminal teilweise immer noch ausgeschildert.
Besonders wichtig zu wissen ist allerdings, dass man in Amsterdam die Lounges nummeriert und so auch zunächst nur die Zahlen auf den Schildern groß zu finden sind. Ich finde das sehr umständlich, zumal nirgendwo erklärt wird, welche Lounge welche Nummer hat, das muss man wissen oder eben selbst herausfinden. Im Fall der Oneworld Lounge muss ich der Nummer 40 folgen.
Von der Abflugebene geht es über eine Rolltreppe zunächst in ein Zwischengeschoss. Hier gibt es weitere Läden sowie auch Wartebereiche. Die Etage muss ebenfalls durchquert werden.
Im hinteren Bereich gibt es dann nochmals zwei Fahrstühle, die abermals eine Etage höher führen, wo sich die Oneworld und die Aspire Lounge befinden.
Beide Lounges verfügen über eine gemeinsame Rezeption. Zuvor werde ich aber bereits von einer Dame in Empfang genommen, die den Zutritt zur Aspire Lounge verkaufen möchte. Ich zeige mein Ticket vor und werde dann zum Kollegen an den Tresen verwiesen. Der Herr scannt dann meine Bordkarte ein und weist mir den Weg zur Oneworld Lounge, deren Eingang sich gegenüber befindet.
Zutritt zur Lounge haben alle Gäste der First und Business Class, die auf einem Oneworld Flug unterwegs sind sowie Vielflieger mit Sapphire oder Emerald Status, die auch einen Gast mitbringen dürfen.
Oneworld Lounge, Amsterdam Schiphol Airport – Ausstattung
Die Lounge empfängt mich mit einem interessant gestalteten Eingang, der sich direkt gegenüber der Rezeption befindet, während die Aspire Lounge rechter Hand daneben liegt.
Nachdem ich durch den Eingangsbereich hindurchgelaufen bin, stehe ich direkt vor der Bar der Lounge, die sich in der Mitte des Raumes befindet. An der Bar gibt es sechs Barhocker und hier ist der einzige Ort, an dem Spirituosen ausgeschenkt werden. Dazu muss man aber nicht an der Bar sitzen, man kann die Getränke auch an seinen Platz mitnehmen.
Die Lounge besteht aus einem langgestreckten Raum, dessen ungefähre Mitte die Bar bildet und der von stylischen Raumteilern in verschiedene Bereiche unterteilt ist.
Die Sitzmöbel sind größtenteils in der Farbe Blau gestaltet, wobei verschiedene Farbtöne verwendet wurden. Es gibt verschiedene Bänke sowie Sessel und an den Sitzen sowie den kleinen Tischen sind auch Steckdosen vorhanden. Allerdings wirklich nur mitteleuropäische Steckdosen. Wieso es nicht wenigstens auch USB-Anschlüsse gibt, ist mir ein Rätsel.
Die Sitzmöbel in der Lounge sehen sehr stylisch aus und meine Befürchtung im Vorfeld war ein bisschen, dass sie vielleicht nicht ganz so bequem sind. Das hat sich aber nicht bestätigt. Zumindest alle Sitze, die ich getestet habe, waren durchaus auch zum bequem zum Sitzen.
Einzig diese weißen Sessel habe ich als etwas unpraktisch empfunden, da man durch Kuhle in der Mitte doch eine etwas seltsame Sitzposition einnimmt.
Im hinteren Bereich der Lounge gibt es zwei Reihen mit Liegesesseln. Diese finde ich in der Tat nicht ganz so bequem, da mir besonders der Sitzbereich etwas zu kurz ist, um die Beine angenehm hochzulegen. Hier hätte ich mir wirklich gewünscht, dass man weniger auf das Design und mehr auf den Sitzkomfort achtet.
In der Nähe des Eingangs befinden sich zwei Kabinen, die durch eine Tür verschließbar sind. So können Gäste ungestört arbeiten oder telefonieren.
Der Bereich rechts der Bar ist etwas kleiner und mehr dem Essen und Arbeiten gewidmet, denn der Entspannung. So gibt es hier einige Hochtische, an denen allerdings die Platzierung der Steckdosen etwas unpraktisch ist.
Auf der anderen Seite dieses Raumteilers stehen weitere Tische mit Sesseln bereit. Etwas seltsam finde ich hier auch die Wahl der Tisch, die wie eine flache Schale geformt sind. So hat man doch recht wenig Platz und kann nicht mal zwei Teller bequem darauf abstellen.
Am Fenster stehen hier einige Sessel mit hoher Lehne, die ich als bequemste Sitzmöglichkeit in der Lounge empfunden habe.
Was sehr schön ist, dass die Lounge an einer Längsseite fast ausschließlich über bodentiefe Fenster verfügt, die nicht nur viel Tageslicht in die Lounge lassen, sondern auch einen tollen Ausblick auf das Vorfeld bieten.
An der Rückwand der Lounge sind schließlich noch drei dieser Kabinen zu finden, die ebenfalls etwas abgeschirmt sind, aber über keine Tür verfügen.
Dazu gibt es noch einen gebogenen Tisch, der offene Arbeitsplätze bietet. Hier sind die Steckdosen übrigens auch mit USB-Anschlüssen versehen. Warum man das nicht konsequent überall in der Lounge so umgesetzt hat, bleibt mir schleierhaft.
Oneworld Lounge, Amsterdam Schiphol Airport – Speisen und Getränke
In dem Bereich, der sich nach dem Eintreten rechts der Bar befindet, ist auch das Buffet untergebracht. Wie schon eingangs erwähnt, gibt es Spirituosen nur an Bar, während hier zwei Kaffeevollautomaten, ein Kühlschrank mit nicht-alkoholischen Getränken sowie Wein zu finden sind.
Das Catering in der Oneworld Lounge wird von derselben Firma gestellt, die auch die Aspire Lounge betreibt und das merkt man leider, muss ich sagen. Das Angebot an Speisen war während meines Aufenthaltes ein einzige Enttäuschung. Vor allem konnte ich kaum einen Unterschied zwischen Frühstück und Mittag feststellen, was schon sehr ungewöhnlich ist.
Ich war von circa 10 Uhr bis 12:30 Uhr in der Lounge, sodass ich davon ausgegangen bin, sowohl das Frühstück als auch das Mittagessen zu erleben. An warmen Speisen gab es während dieser Zeit zunächst nur den Reis und ein süßsaures Hühnergericht asiatischer Art, das allerdings sehr pampig und wenig schmackhaft war. Zum Mittag kamen lediglich gebratene Paprika, Kichererbsen und Naan Brot dazu. Eine recht eigenwillige Zusammenstellung, die auch viele Gäste irritiert hat, wie ich beobachten konnte.
Außerdem gab es eine Misosuppe mit entsprechenden Beilagen, für eine Lounge mitten in Europa ebenfalls eine recht eigenwillige Wahl. An kalten Speisen standen Käse, eine Geflügelwurst sowie eine sehr bescheidene Salatauswahl zur Verfügung. Dazu gab es dann aber drei Sorten Hummus, die man allerdings auch nur auf die bescheidene Brotauswahl schmieren konnte.
Oneworld Lounge, Amsterdam Schiphol Airport – Waschräume und Duschen
Die Oneworld Lounge verfügt über eigene Waschräume, die sich hinter den Kabinen auf der linken Seite befinden. In der Damentoilette gibt es drei Kabinen sowie zwei Waschbecken, was bei guter Auslastung auch schon mal Wartezeiten mit sich bringt. Auch hier wurde aber leider wieder mal mehr an das Design als an die praktische Handhabung gedacht. So sind die Haken in den Toiletten kaum nutzbar und die Seifenspender so weit hinter den Waschbecken angebracht, dass man sich unweigerlich irgendwo am Becken nass macht, wenn man diese erreichen will. In der Lounge gibt es auch zwei Duschen, die während meines Aufenthaltes allerdings verschlossen waren und es gab auch keinen Hinweis darauf, welcher Mitarbeiter hier Zutritt gewähren würde.
Oneworld Lounge, Amsterdam Schiphol Airport – Fazit
Mein Fazit zur Oneworld Lounge in Amsterdam ist durchwachsen. Beim ersten Eintreten hat man schon einen gewissen Wow-Effekt, denn das Design ist ungewöhnlich und sticht ins Auge. Bedauerlicherweise sind einige Möbel aber eher schön anzusehen, denn gut zu nutzen und ich finde die Lounge auch recht klein geraten. Gerade wenn einige Langstreckenmaschinen in die USA starten, kann es schon recht voll werden. Auch habe ich die Befürchtung, dass das Mobiliar nicht sehr gut altern wird, denn selbst wenige Tage nach der Eröffnung habe ich schon erste Flecken entdeckt.
Das Personal war recht freundlich, abgeräumt wurde aber oft eher langsam. Sehr seltsam fand ich, dass etwa eine Stunde lang ein Herr in der Lounge unterwegs war, der mit einem Staubsauger Sitzmöbel gründlichst reinigte. Wieso macht man das zu den Öffnungszeiten? Das andauernde Saugen habe ich doch als recht störend empfunden.
Richtig enttäuschend aber war das Angebot an Speisen und Getränken. Wenn das der Standard einer Oneworld Lounge sein soll, dann ist das einfach nur als schlecht zu bezeichnen. Bestenfalls in einer Vertragslounge an einem zweitklassigen Airport würde ich ein solches Buffet erwarten, aber nicht an einem europäischen Drehkreuz und in einer Lounge einer Airlineallianz, die hier ein Aushängeschild betreiben möchte. Ich muss sagen, ich gehe selten hungrig aus einer Lounge, aber bei der Oneworld Lounge war das wirklich der Fall. Hier kann ich nur hoffen, dass nachgebessert wird.
Insgesamt kann ich also nur sagen, dass mich die Lounge etwas ratlos zurückgelassen hat. Vielleicht bin ich aber auch mit zu hohen Erwartungen gekommen, ich weiß es nicht. So richtig überzeugt hat mich das Konzept hier in Amsterdam auf jeden Fall nicht und ich bin wirklich gespannt, wie andere Oneworld Lounges abschneiden werden. Bisher gibt es nur eine weitere in Seoul, es sollen aber noch mehrere weltweit folgen.
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