National Lighthouse Museum, Staten Island, New York
Seit ich mich vor ein paar Jahren zum ersten Mal näher mit Staten Island beschäftigt habe, habe ich festgestellt, dass es in dem kleinen New Yorker Stadtteil mehr zu sehen gibt, als man denkt. Vor kurzem ist eine neue Attraktion dazugekommen, die sich noch immer im Aufbau befindet, das National Lighthouse Museum. Man hatte festgestellt, dass es bisher nirgendwo in den USA ein Museum explizit zum Thema Leuchttürme im Allgemeinen gibt und so wurde dieses Museum gegründet. Noch ist alles etwas temporär gestaltet und die Anfahrt gestaltet sich für mich nicht ganz einfach.
Verständlicherweise kannte das Navi das Museum nicht und die Adressangabe ist auch etwas problematisch, denn rund um den Fährhafen von Staten Island wird momentan viel gebaut und alte Gebäude werden saniert. So lande ich erst einmal in zwei Sackgassen und dann in der Zufahrt zur Staten Island Ferry, bevor ich, eher durch Zufall, ein Schild an einer Zufahrt sehe. Vor der Zufahrt stand ich schon, aber dort stand ein Schild, dass nur autorisiertes Personal Zutritt hätte, weil es eine Baustelle sei. Ich fahre rechts ran und schaue nochmal auf der Internetseite des Museums nach und tatsächlich steht dort, dass man das Schild ignorieren solle und die Zufahrt die richtige sei.
Ich fahre eine kurze Straße entlang und komme an recht verfallenen Häusern vorbei. Im Museum werde ich erfahren, das dieses Gebiet ganz viel Geschichte hat und nicht ohne Grund für das National Lighthouse Museum gewählt wurde. All diese Gebäude gehörten von 1863 bis 1966 zum US Lighthouse Service Depot und von hier wurde der Betrieb aller Leuchttürme der USA koordiniert.
Im Jahr 1966 verließ die Coast Guard, die seit 1939 für die Leuchttürme zuständig ist, das Areal und zog nach Governors Island. Seitdem wurden viele Gebäude kaum noch gebraucht. Jetzt jedoch wird das ganze Gebiet revitalisiert und die historischen Gebäude mit eingebunden. Hier sollen Wohnungen, Hotels, Geschäfte und eben das Museum eine Heimat finden.
Ich komme auf einen großen Platz, der auch noch ziemlich unfertig aussieht. Es ist halt noch alles eine Baustelle hier. Und dann sehe ich auch das Museum. Parken darf man direkt vor der Tür.
Dann stehe ich endlich vor meinem Ziel, dem National Lighthouse Museum der USA. Geplant war ein solches Museum schon lange, denn mit dem Verschwinden von immer mehr Leuchttürmen im Zeitalter von Computern und Satellitennavigation, sollte an diese wichtigen Navigationshilfen für die Schifffahrt erinnert werden. Nur noch wenige Leuchttürme verrichten heute Dienst, einige andere sind Museen, doch viele werden einfach geschlossen und abgerissen. Hier im Museum wird nun seit 2015 die Geschichte der Leuchttürme erzählt und das an diesem einmaligen und historischen Ort.
Ich werde von zwei Herren begrüßt, nachdem ich das Museum betreten habe. Der kleine Schreibtisch, der über und über mit Bilder und kleinen Leuchttürmen bedeckt ist, sieht noch etwas behelfsmäßig aus. Und das ist er auch, denn geplant ist, dass das Museum noch viel größer wird, wenn erst die Bauarbeiten auf dem Gelände beendet sind. So aber ist es seit 2015 erst einmal in dieser Halle untergebracht, in der nur ein Teil der gesammelten Exponate gezeigt werden kann.
Von John, einem der beiden Guides, bekomme ich eine Einführung in die Geschichte des Museums und er geht mit mir zum großen Leuchtturm. Dieser enthält mehrere Vitrinen, in denen kleine Leuchttürme aus den USA und aller Welt ausgestellt sind. Er fragt mich, welche ich kenne und ist erstaunt, dass ich schon so viele selbst besucht habe.
Nach der kleinen Einführung kann ich mich selbst im Museum umsehen, dass die Geschichte der Leuchttürme erzählt. Ausstellungsstücke wie Nebelhörner oder alte Lampen zeigen, welche Hilfsmittel den Leuchtturmwärtern früher zur Verfügung standen.
Die Ausstellung ist wirklich schön und sehenswert, wenn auch noch nicht sehr groß. Ich bin schon gespannt, wann die neuen Räume eröffnet werden. Die Mitarbeiter sind auf jeden Fall mit vollem Élan dabei und veranstalten auch Vorträge sowie Rundfahrten zu den Leuchttürmen rund um New York.
Vor dem Museum gibt es noch einen langen Pier, wo wohl früher die Versorgungsschiffe angelegt haben. Heute darf man hier spazieren gehen. So laufe ich bis nach vorn und habe dabei einen sehr schönen Blick auf die Staten Island Fähren, die gleich nebenan ablegen. Auch Frachter kommen hin und wieder vorbei und in der Ferne ist die Verrazzano Narrows Bridge zu sehen.
200 The Promenade at Lighthouse Point, Staten Island, NY 10301
Di-So 11–17 Uhr
Eintritt: $5 (2018)
© 2019 – 2020, Betty. All rights reserved.