Museum of Islamic Art, Doha, Qatar
Das Museum of Islamic Art in Doha ist eines der bedeutendsten Kunstmuseen auf der arabischen Halbinsel. Es zeigt Ausstellungsstücke aus über 1.300 Jahren und wurde 2008 eröffnet.
Ein Besuch im Museum beginnt im Allgemeinen mit einem Spaziergang über die Zufahrt. Einen Wasserlauf umschließend und von Palmen gesäumt, führt der Weg auf eine künstliche Insel, auf der sich das Museum befindet. Die Insel scheint fast ein wenig über dem Hafenbecken zu schweben. Das war vom Architekten so gewünscht, damit die Wirkung des Gebäudes nicht durch andere Bauwerke geschmälert werden kann.
Während ein Kunstmuseum natürlich außergewöhnliche Kunstwerke beherbergen sollte, ist hier schon das Museum selbst ein Kunstwerk. Es gilt als das letzte große Werk des 2019 verstorbenen chinesisch-amerikanischen Architekten I.M. Pei. Um den Entwurf fertigstellen zu können, hatte der damals schon 90-jährige Pei eine halbjährliche Reise durch den Nahen Osten unternommen, um die Architekturformen zu studieren.
Das Gebäude wirkt auch nicht nur von außen imposant. Die Halle, die das Zentrum bildet, ist mindestens genauso beeindruckend. Irgendwie erinnert mich das große Fenster jedoch sehr stark an die JFK Presidential Library in Boston, die der Architekt Ende der 1970er Jahre entwarf.
Beim weiteren Umschauen bleibt doch immer wieder der Mund vor Erstaunen offen. Allein das Gebäude ist schon extrem beeindruckend, bevor ich überhaupt auch nur einen der Schätze der Ausstellung zu sehen bekommen habe. Der Besuch des Museums ist übrigens vollkommen kostenlos.
Die grandiose Innenarchitektur des Gebäudes stammt vom Architekten Jean-Michel Wilmotte, mit dem Pei schon am Pariser Louvre zusammengearbeitet hatte. Bei der Ausstattung wurde eine große Bandbreite islamischer Stilrichtungen verwendet, die durch ein ausgeklügeltes Lichtkonzept in Szene gesetzt werden.
Doch natürlich ist auch die Ausstellung absolut sehenswert. Das Museum zeigt die Schätze der Emire von Katar, die über Jahrhunderte aus der gesamten islamischen Welt zusammengetragen wurden. Auf einer Fläche von 45.000 Quadratmetern sind Keramiken, Textilien, Waffen, Manuskripte und Dokumente aus allen Ländern zwischen Spanien (das einst zur arabischen Welt gehörte) und Indien zu sehen.
Aber nicht nur die Ausstellungsstücke selbst sind beeindruckend, auch ihre Präsentation. Ich habe selten ein so wunderbar angelegtes Museum gesehen, das den Besucher auf eine Reise durch Zeit, Kunst und Kulturen entführt.
Die einzelnen Ausstellungsräume des Museums sind rund um die Haupthalle angelegt. Und das Gebäude erhebt sich über fünf Stockwerke.
Ein weiteres architektonisches Highlight ist eben jene riesige Fensterfront, die mich so sehr an Boston erinnert. Sie erlaubt eigentlich einen fantastischen Blick auf die Skyline von Doha, nur wird an sehr sonnigen Tagen leider ein Rollo heruntergelassen.
Die Exponate im Museum stammen aus dem 6. bis 20. Jahrhundert. Es ist eine einzigartige Sammlung islamischer Kunst, die einfach bemerkenswert ist.
Zum Museum gehört auch ein Spitzenrestaurant des Franzosen Alan Ducasse, das jedoch nur am Abend geöffnet ist. Ganztags geöffnet ist das Café im Erdgeschoss, das eine leichte Küche für den kleinen Hunger zwischendurch gepaart mit einer fantastischen Aussicht bietet.
Ein weiteres Highlight des Museums ist der Außenbereich. Während der Teil gleich neben dem Eingang von Selfiejägern und Instagrammern geradezu belagert wird, ist es im Innenhof zwischen dem Museum und der Recherchebibliothek absolut ruhig. Die meisten Besucher gehen an diesem traumhaften Plätzchen anscheinend einfach vorbei.
So kann ich ganz in Ruhe die herrliche Aussicht auf das Meer und die Skyline genießen und komme dabei mit einem der Wachleute ins Gespräch, der sich freut, dass ich aus Deutschland den Weg hierher gefunden habe.
Doch damit ist mein Besuch im Museum noch immer nicht beendet. Im Erdgeschoss gibt es einen Bereich für Sonderausstellungen, der während meines Besuchs Syrien gewidmet ist und besonders auf die unwiederbringliche Zerstörung vieler historischer Stätten während des Krieges dort aufmerksam machen will.
Besonders faszinierend für mich ist, dass die Ausstellungsstücke aus vielen berühmten Museen der Welt zusammengetragen wurden. So stammen einige aus dem Britischen Museum in London oder den Staatlichen Museen zu Berlin.
Rund vier Stunden habe ich mich im Museum aufgehalten. Aber ich bereue keine Minute, denn dieses faszinierende Gebäude gehört für mich wirklich zu den Highlights der Stadt und ist unbedingt einen Besuch wert.
Museum of Islamic Art
Doha, Qatar
Sa-Do 9–19 Uhr, Fr 13:30–19 Uhr
Eintritt: kostenlos
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