MS Sans Souci, Plantours Kreuzfahrten
Boutique-Schiff wird die MS Sans Souci genannt, denn sie ist das kleinste Flusskreuzfahrtschiff, das derzeit für Plantours Kreuzfahrten unterwegs ist. Das wendige Schiff kann viele entlegene Flussregionen ansteuern und auf außergewöhnlichen Routen fahren. Unter den Flüssen, auf denen die MS Sans Souci unterwegs ist, ist auch die Weser. Auf einem Stopp in Bremen hatte ich Gelegenheit, mir das Flusskreuzfahrtschiff einmal näher anzuschauen.
Auf Hochseekreuzfahrten bin ich schon oft unterwegs gewesen. Immer wieder zieht es mich hinaus auf die See zu Zielen rund um den Globus. Doch mit Flusskreuzfahrten habe ich mich bisher nur am Rande beschäftigt. Während meiner Reise nach Bremen hatte ich aber die Gelegenheit, mir die MS Sans Souci von Plantours Kreuzfahrten genauer anzuschauen und so erstmals etwas tiefer in das Thema einzutauchen, nachdem ich 2023 bereits auf der MS Hamburg von Plantours unterwegs gewesen bin.
MS Sans Souci – Das Schiff
Flusskreuzfahrtschiffe sind auf den großen Strömen Europas inzwischen ein recht alltägliches Bild. Zwar sind sie nicht so groß wie Hochseekreuzfahrtschiffe, doch auf über hundert Meter Länge und rund 200 Passagiere kann so ein Schiff schon kommen. Die MS Sans Souci spielt da in einer ganz anderen Liga mit, denn sie wird als Boutique-Schiff vermarktet und kann aufgrund ihrer geringen Größe auch eher ungewöhnliche Routen befahren.
Eine dieser eher ungewöhnlichen Routen ist übrigens die nach Bremen, denn für eine Fahrt auf der Weser bedarf es eines geringen Tiefgangs sowie einer geringen Höhe, da es viele niedrige Brücken zu passieren gilt. Dazu sollte das Schiff auch noch wendig sein, was ein Vorteil der nur 82 Meter langen und knapp zehn Meter breiten MS Sans Souci ist. Nur 81 Passagiere können maximal auf dem Schiff unterwegs sein, das neben der Weser auch die Elbe oder die Oder befährt. Klassiker sind die Reisen zwischen Berlin und Kiel oder aber auch nach Stralsund und Dresden.
Bis zum Jahr 2023 gehörte das Schiff übrigens einem Kapitän aus Sachsen-Anhalt, der es für Plantours als Vollcharter betrieb. Erst seit der Saison 2024 ist die MS Sans Souci im Besitz der Ligabue Group, die auch alle anderen Schiffe für Plantours Kreuzfahrten betreibt.
Ich habe meine Schiffsbesichtigung direkt bei Plantours Kreuzfahrten gebucht und sie sollte am Anleger „Tiefer” in Bremen stattfinden. Was mir gleich als Erstes auffällt, bei Flusskreuzfahrtschiffen gibt es anscheinend keinerlei Sicherheitskontrolle. Man spaziert einfach an Bord. Obwohl ich sagen muss, dass mir das schon auf der MS Hamburg aufgefallen ist, wo lediglich vor der Einschiffung eine Kontrolle stattfand. Hier aber werden nicht mal Bordkarten kontrolliert, im Prinzip geht man einfach an Bord, wie man es in einem Hotel an Land auch tun würde.
MS Sans Souci – Elbe Deck
An Bord werde ich an der Rezeption empfangen. Hier wird dann doch der Ausweis kontrolliert und für die Dauer meines Besuchs einbehalten. Die kleine Rezeption ist auch so etwas wie der Dreh- und Angelpunkt des Schiffs, denn hier kommt man zwangsläufig immer wieder vorbei, egal, ob man in die Lounge, auf das Sonnendeck, zum Restaurant oder nur auf die Kabine möchte.
Gleich neben der Rezeption befindet sich die kleine Bibliothek, etwas, das auf immer großen Schiffen wegrationalisiert wurde, sich auf der MS Sans Souci aber weiterhin großer Beliebtheit erfreut. Eine Flussreise ist dann doch etwas anderes, da hat man auch mal Zeit zum Entspannen, denn rund um die Uhr Bespaßung wie auf vielen Hochseeschiffen gibt es hier nicht.
Einer der am meisten frequentierten Räume an Bord ist die Panorama-Lounge, die ihren Namen aufgrund der großen Fenster trägt, die einen Ausblick nach drei Seiten erlauben. In der Lounge gibt es genügend bequeme Sitzecken, um die vorbeiziehenden Landschaften zu beobachten.
Auch die Gäste der Schiffsbesichtigung werden hier empfangen. Und ich kann mir schon vorstellen, hier zu sitzen, während draußen die Landschaft vorbeizieht. Dazu vielleicht eine Tasse Kaffee oder Tee, aber Abend auch ein Cocktail.
Der Cocktail ist dann auch kein Problem, denn im hinteren Bereich der Panorama-Lounge befindet sich auch die Schiffsbar.
Die Preise sind, wie ich es bereits von Plantours gewohnt bin, moderat. Das ist mir schon auf meiner Kreuzfahrt mit der MS Hamburg aufgefallen, dass hier keine überzogenen Preise für die Getränke aufgerufen werden und man so durchaus auch ohne Getränkepaket gut zurechtkommt.
Während Getränke auch auf der Flusskreuzfahrt nicht inklusive sind, sind es die Mahlzeiten sehr wohl, wie ich das auch von Hochseeschiffen gewohnt bin. Zur Besichtigung wird uns ein Potpourri an Snacks und Häppchen serviert, dazu Sekt, Wasser und Orangensaft.
Nach dem Empfang in der Lounge dürfen wir das Schiff erkunden. Während die Passagiere Bremen besuchen, ist für uns ausreichend Platz. Zunächst geht es zurück an die Rezeption. Gegenüber der Tür bietet sich hier heute ein schöner Blick auf die Weser, denn aufgrund des Sommerwetters sind die Zugänge zum Sonnendeck offen.
MS Sans Souci – Kabine mit französischem Balkon
Zunächst aber schaue ich mir die Kabinen an. Die Unterbringung ist schließlich ein nicht ganz unbedeutender Teil einer Kreuzfahrt. Kabinen gibt es auf beiden Hauptdecks des Schiffs. Sie sind an einem langen Gang angeordnet, Innenkabinen gibt es nicht.
Die besten und deshalb auch teuersten Kabinen sind jene mit dem französischen Balkon, ein Feature, das die MS Sans Souci erst recht spät bekommen hat, denn ursprünglich wurde das im Jahr 2000 gebaute Schiff nur mit regulären Fenstern ausgeliefert, die sich nicht öffnen ließen.
Alle Kabinen auf dem Schiff sind rund zwölf Quadratmeter groß, da heißt es bei zwei Personen schon zusammenrücken, denn neben dem Bett bleibt nicht viel Bewegungsfreiheit. Die Betten können, wie es auf Schiffen meist üblich ist, auch zu einem Doppelbett zusammengestellt werden. Ansonsten ist der Stauraum clever verteilt, denn viel Platz für Schränke bliebt in den kleinen Kabinen nicht.
An der gegenüberliegenden Wand gibt es noch zwei Kommoden mit Ablagefläche und einen Hocker. Dazu wurde ein kleiner Flachbildfernseher installiert.
Auf der Kommode findet sich auch das VOX, ein mobiles Audiosystem, das auf den Ausflügen eingesetzt wird. Es steht den Passagieren für die Dauer der Reise zur Verfügung.
Das Bad ist, wie man es auch auf Kreuzfahrtschiffen gewohnt ist, winzig. Aber es ist alles da, Waschbecken, Toilette und natürlich eine Dusche, die hier auch mit Glaswand und nicht mehr mit einem Vorhang ausgestattet ist.
Viel Platz ist in der Kabine also nicht, noch weniger als auf Hochseekreuzfahrtschiffen. Aber für solch ein kleines Schiff sind die Kabinen trotzdem geräumig und mit allem Komfort ausgestattet.
MS Sans Souci – Eems Deck
Um auf das zweite Deck des Schiffes zu kommen, muss ich zurück an die Rezeption. Hier gibt es eine Treppe und einen Fahrstuhl, sodass auch Passagiere mit Gehbehinderung bequem zwischen den Decks wechseln können.
Genau unter der Lounge befindet sich hier das Restaurant des Schiffs, wo alle Mahlzeiten serviert werden. Es gibt nur eine Sitzung, denn für die maximal 81 Passagiere ist ausreichend Platz.
Während das Frühstück vom Buffet angeboten wird, werden Mittag- und Abendessen à la carte serviert. Allerdings gibt es hier einen kleinen Unterschied zu Hochseereisen.
Natürlich kann das Essen von der Karte gewählt werden, allerdings geschieht das immer schon zum Frühstück, sodass sich die Küche auf die Wünsche der Gäste einstellen kann. Auf dem beengten Raum im Bug des Schiffes müssen hier alle Mahlzeiten zubereitet werden und so ist es leichter, die Mahlzeiten zu planen.
MS Sans Souci – Außenkabine
Vom Layout her ist auch das untere Deck ähnlich ausgelegt. Während sich im vorderen Bereich das Restaurant befindet, schließen sich hinter dem Treppenhaus weitere Kabinen an.
Die Ausstattung und Größe der Kabinen ist auf beiden Decks gleich, sie unterscheiden sich nur dadurch, dass es hier lediglich ein Fenster gibt, das sich recht nah an der Wasseroberfläche befindet. So kann der Ausblick am Anleger dann auch mal etwas verstellt sein.
Natürlich gibt es an Bord auch ein Tagesprogramm, wie ich es von Hochseekreuzfahrten gewohnt bin. Das ist zwar nicht ganz so umfangreich, aber einige Aktivitäten werden durchaus angeboten. Dazu gehört auch ein Musiker, der am Abend in der Lounge auftritt, oder verschiedene Gastkünstler sowie Lektoren je nach Reisegebiet.
MS Sans Souci – Sonnendeck
Das dritte Deck des Schiffs ist das Sonnendeck, das sich sozusagen auf dem Dach befindet. Erreicht wird es über zwei Treppen, die aber auch über einen Treppenlift verfügen. Die Nutzung ist allerdings nicht immer möglich, denn während der Passage sehr niedriger Brücken werden hier die Stühle eingesammelt und die Reling heruntergeklappt.
Ansonsten bietet es sich aber an, besonders bei schönem Wetter, hier die Sonne und die vorbeiziehende Landschaft zu genießen.
Zwar hat die MS Sans Souci keinen Pool, den einige größere Flusskreuzfahrtschiffe inzwischen auch anbieten, aber auf Liegen und in Liegestühlen, auf Wunsch auch unter dem Sonnensegel, lässt es sich auch so gut aushalten.
Im vorderen Bereich des Sonnendecks befindet sich auch die Brücke, die übrigens bei niedrigen Durchfahrten eingefahren werden kann. Ansonsten kann man hier aber dem Kapitän durchaus mal über die Schulter schauen. An Bord so eines Flusskreuzfahrtschiffes geht es eben doch ein wenig familiärer zu, besonders bei der Größe der MS Sans Souci mit ihren maximal 81 Passagieren und rund 25 Crewmitgliedern.
MS Sans Souci – Fazit
Die Schiffsbesichtigung auf dem MS Sans Souci war mein erster Besuch auf einem Flusskreuzfahrtschiff. Bisher bin ich immer nur auf Hochseeschiffen unterwegs gewesen. Allerdings habe ich schon immer mal mit dem Gedanken gespielt, eine Flusskreuzfahrt zu unternehmen, spätestens seitdem ich die Schiffe in Budapest, Passau oder Regensburg am Ufer liegen sehen habe. Die MS Sans Souci ist zwar ein kleines Schiff seiner Gattung, aber inzwischen ziehe ich kleinere Schiffsgrößen doch oft vor, so haben mir meine Reisen auf der MS Hamburg von Plantours oder auch der Azamara Onward von Azamara Cruises sehr gut gefallen. Mein Fazit zum Rundgang auf der MS Sans Souci, ich könnte mir auf jeden Fall vorstellen, mal eine Flusskreuzfahrt zu machen. Es muss sich nur noch die richtige Gelegenheit bieten. Wann das der Fall ist, kann ich zwar noch nicht sagen, allerdings kann ich versprechen, dass es dann auf jeden Fall einen Reisebericht geben wird.
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