Melrose Abbey, Schottland
Kaum eine Region in Schottland ist so geschichtsträchtig wie die Borders, die das ist das Grenzland zwischen England und Schottland bilden. Hier kam es über die Jahrhunderte oft zu Grenzstreitigkeiten. Einen letzten, alles andere überschattenden Niedergang erlebte die Region aber unter der Herrschaft Oliver Cromwells. Er ließ weite Teile in Schutt und Asche legen, plünderte und zerstörte teilweise die berühmten und vor allem reichen Abteien der Region, die Border Abbeys von Dryburgh und Jedburgh, von Kelso und Melrose.
Melrose Abbey wurde um 1136 auf Bitte des schottischen Königs David I. von Zisterziensermönchen errichtet. Im Jahre 1544, als englische Truppen durch Schottland jagten, wurde die Abtei schwer beschädigt und niemals wieder vollständig restauriert. Dies führte zu ihrem Niedergang als bewohntes Kloster. Der letzte Abt war James Stuart (der Sohn von James V.), der 1559 starb. Im Jahre 1590 starb der letzte Mönch von Melrose Abbey. Die Gebäude der Abtei überstanden aber auch noch einen letzten Angriff durch Oliver Cromwell, der sie während des englischen Bürgerkriegs bombardierte. Spuren davon sind noch heute in den Außenwänden sichtbar.
Alexander II. von Schottland und andere schottische Könige und Adelige sind hier beerdigt. Das einbalsamierte Herz von Robert the Bruce soll auch auf dem Klostergelände begraben worden sein, nachdem man es von einem Kreuzzug zurückgebracht hatte. Im Jahre 1812 wurde in einem der Schiffe des südlichen Altarraums ein Steinsarg entdeckt, über den spekuliert wird, dass er dem Philosophen und „Zauberer” Michael Scotus gehört.
Weiterhin ist Melrose Abbey auch für ihre zahlreichen in Stein gehauenen Ausschmückungen, die Heilige, Drachen, Wasserspeier und Pflanzen darstellen, bekannt. Die Ungewöhnlichste ist aber wohl dieses Schwein, das Dudelsack spielt.
Heute steht Melrose Abbey unter der Verwaltung von Historic Scotland und ist täglich für Besucher geöffnet.
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