Los Encinos State Historic Park, Kalifornien
Ranchos gehören zu Kalifornien wie der Goldrausch oder der Pazifik. Durch sie wurde der Staat einst besiedelt, lange bevor er zu den USA gehörte. Mexikanische Großgrundbesitzer, die das Land von der spanischen Krone bekamen, waren die Ersten, die in Südkalifornien dauerhaft Fuß fassten und Siedlungen gründeten. Einige der historischen Ranchos sind auch heute noch erhalten, eine von ihnen ist der heutige Los Encinos State Historic Park.
Viele Tausend Jahre stand an diesem Ort das Dorf Siutcanga, in dem die Tongva lebten. Besiedelt wurde das Gebiet, weil es hier das ganze Jahr über eine Frischwasserquelle gibt. 1769 wurde das Dorf erstmals in den Dokumenten der spanischen Portola Expedition erwähnt. Die Spanier nannten das Gebiet “El Valle de Santa Catalina de Bononia de Los Encinos”, das Tal von der heiligen Catherine von Bononia von den Eichen. Der Ort lag an einer wichtigen Handelsroute zwischen Los Angeles und Santa Barbara und schließlich wurde das Land 1845 von Gouverneur Pio Pico an drei missionierte Indianer übergeben, Ramon, Francisco und Roque.
Im Garnier Building befindet sich heute ein kleines Museum. Auch das Besucherzentrum ist hier angesiedelt. Das Gebäude wurde erst nach 1868 errichtet, als die Franzosen Eugene und Philipe Garnier Rancho Los Encinos gekauft hatten.
Das älteste Gebäude ist dieses Adobe, das 1849 von Don Vincente de la Ossa erbaut wurde, der das Land zuvor erworben hatte. Einst war Rancho Los Encinos mehr als 17 km² groß, heute sind nur noch gute 7.500 m² davon als State Park erhalten. Der Rest des Landes wurde in späteren Jahren verkauft und ist heute dicht besiedelt. Von den weiten Flächen, auf denen zunächst Pferde und Schafe grasten und später Ackerbau betrieben wurde, ist nichts mehr zu sehen.
Acht Räume umfasst das de la Ossa Adobe, in denen heute die Geschichte der Bewohner von Rancho Los Encinos erzählt wird. Über die Jahrzehnte wechselte das Land oft den Besitzer und neue Familien zogen in die Gebäude ein.
Von einigen Familien sind auch persönliche Stücke ausgestellt. Besonders viel ist von Simon und Juanita Gless erhalten geblieben, die hier 1886–89 lebten. Sie waren auch die letzten Besitzer, die die Rancho in ihrer gesamten Größe verkauften. Danach begann die langsame Zerstückelung des Lands und die Errichtung von Städten.
Los Encinos State Historic Park wurde, wie viele andere Orte im San Fernando Valley, hart vom Northridge Erdbeben im Jahr 1994 getroffen. Es gab massive Schäden und dauerte Jahre, bis der Park wieder öffnen konnte.
Neben den Häusern gibt es noch einen kleinen Orangenhain auf dem Grundstück. Hier, im Schatten der Bäume, stehen auch Picknicktische und laden zum Verweilen ein.
Erhalten geblieben ist auch die kleine Schmiede der Rancho. Da die Anwesen meist weit ab des nächstens Ortes lagen, fertigte und reparierte man selbst. Jede Rancho, oder auch die Missionen, besaßen so ein Gebäude.
Gleich neben dem heutigen Eingang steht noch ein weiteres historisches Gebäude, in dem früher Lebensmittel für die Rancho aufbewahrt wurden.
Bereits zwei Mal, in 2008 und 2012, stand der kleine State Park auf einer List der Parks, die wegen Geldmangels der kalifornischen Regierung geschlossen werden sollten. Bisher konnte das jedoch immer abgewendet werden und so kann man dieses Stück kalifornische Geschichte auch weiterhin erleben.
Los Encinos State Historic Park
16756 Moorpark St., Encino, CA 91436
Mi-So 10–17 Uhr
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