Le Meridien Hotel Stuttgart, Baden-Württemberg
Das Le Méridien Hotel ist eines der wenigen Luxushotels in Stuttgart, die Auswahl in der Stadt ist aber insgesamt eher beschränkt. So sind Zimmer in den wenigen besseren zentralen Hotels auch eher hochpreisig. Besonders nach meinen fantastischen Aufenthalten im Le Méridien Hamburg hatte ich hohe Erwartungen an meinen Aufenthalt und war gespannt, ob das Le Méridien Stuttgart diese erfüllen kann.
Le Méridien Stuttgart – Lage
Das Hotel hat eigentlich eine sehr gute Lage direkt im Stadtzentrum und in der Nähe des Hauptbahnhofs. Doch leider schaut man momentan fast nur auf eine Baustelle, denn das Großprojekt „Stuttgart 21” liegt direkt vor der Tür. So ist auch der Weg zum Hotel eher schwierig. Die Zufahrt mit dem Auto ist durch Baustellen gepflastert und anders sieht es auch nicht beim Fußweg aus, der nur über einen Park, eine Brücke und mehrere Treppen möglich ist.
Le Méridien Stuttgart – Check-in und Lobby
Ich erreiche das Hotel mit dem Mietwagen, den ich in der kostenpflichtigen Parkgarage abstelle. Happige 24 Euro pro Nacht werden dafür fällig, doch in der direkten Umgebung gibt es kaum Alternativen. Mit dem Fahrstuhl aus der Parkgarage lande ich direkt in der Lobby, die sich über zwei Stockwerke erstreckt, aber schon ein wenig altbacken wirkt.
An der Rezeption werde ich freundlich begrüßt und von den drei diensthabenden Mitarbeitern nimmt sich mir eine Dame an. Der Check-in selbst ist dann etwas merkwürdig. Zwar stellt sie schnell die Zimmerkarte aus, begrüßt mich jedoch nur in einem Nebensatz als Platinum Mitglied. Anschließend erklärt sie zwar die Einrichtungen des Hotels, doch nicht die Status Benefits. Nur auf Nachfrage erfahre ich überhaupt von einem Upgrade in ein Ecexutive Chic Zimmer. Eine Junior Suite will man mir nicht geben, obwohl in der App noch einige verfügbar sind. Die anderen Versäumnisse zeigen sich erst später.
Am nächsten Morgen bin ich nochmals zur Rezeption gegangen, um wegen meinem Platinum Geschenk nachzufragen, denn auch dazu hatte die Dame nichts gesagt. Dabei erfahre ich, dass ich die Punkte bereits gutgeschrieben bekommen habe, da das Frühstück in meiner Rate inkludiert ist. Meine Rate nannte sich übrigens „Stuttgart Shopping Rate” und dazu, so erfahre ich jetzt, gehört auch eine kleine Geschenktüte mit verschiedenen Goodies und Gutscheinen.
Auch das wurde mir von der Dame am Check-in unterschlagen. Doppelt blöd, dass nun Sonntag ist und ich die Gutscheine aufgrund meiner Abreise nicht mal einlösen kann. Am Ende bekomme ich für die Unannehmlichkeiten noch die Parkgebühr erlassen, was zumindest ein kleiner Trost ist. Aber das Personal sollte hier doch besser geschult sein.
Die Lobby ist ansonsten ziemlich altbacken, mit einigen Sitzecken und einem seltsam braunen Teppich ausgestattet. Hier könnte das Hotel doch mal eine kleine Auffrischung vertragen.
Neben der Rezeption befindet sich ein kleiner Shop, der eigentlich nur aus einem Kühlschrank sowie einem Tisch mit einigen Snacks besteht. Das soll wohl der Ersatz für die ausgeräumten Minibars sein. Mehr ist hier auch nicht zu bekommen.
Le Méridien Stuttgart – Executive Chic Zimmer
Mit dem Fahrstuhl geht es für mich erst einmal in den vierten Stock, wo sich mein Zimmer befindet. Im Hotel gibt es unzählige Zimmerkategorien, die anscheinend nur den Grund haben, verschiedene Preise zu verlangen. Die Chic-Zimmer sind wohl teilrenoviert worden und dazu gibt es auch noch Executive Zimmer, die so gar keinen Sinn ergeben, denn das Hotel verfügt schon seit Jahren über keine Lounge mehr. Die wurde schon vor Corona wegrationalisiert. Aber so war mein Upgrade natürlich über mehrere Zimmerkategorien, obwohl die Zimmer eigentlich alle ziemlich gleich sind.
Die Flure auf dieser Etage sind zumindest renoviert worden und inzwischen etwas heller, wie ich nach einem Gang durch einen Flur auf einer anderen Etage feststellen konnte.
Mein Zimmer befindet sich ganz am Ende des Gangs. Ich betrete das Zimmer und zunächst stehe ich in einem Vorraum, von dem links die Tür ins Bad abgeht. Auf der rechten Seiten befinden sich zwei Schränke und dazwischen eine Kofferablage.
Der erste Blick ins Zimmer zeigt einen recht kleinen Raum, der über das typische Le Méridien Bett verfügt. Dazu gibt es Laminat, was an sich kein Problem ist, aber dass nicht mal um das Bett ein kleiner Teppich zu finden ist, stört mich doch etwas. Das macht das Zimmer irgendwie weniger wohnlich und etwas kalt.
Das Bett selbst ist aber super bequem und mit ausreichend Kissen ausgestattet, auf denen ich ausgezeichnet geschlummert habe.
Neben dem Bett am Fenster stehen ein Sessel und ein kleiner Tisch. Durch die Designermöbel sowie die Lampen zeichnen sich wohl die Chic-Zimmer aus, unterscheiden sich so von den regulären Zimmern.
Dazu gibt es einen Schreibtisch mit Drehstuhl, der allerdings etwas seltsam auf den dunklen Vorhang vor dem Fenster ausgerichtet ist. Bleibt noch der Blick aus dem Fenster. Hier ereilt mich die nächste Enttäuschung, denn der Blick geht lediglich auf einen Hinterhof.
An der gegenüberliegenden Wand hängt ein Fernseher, darunter steht ein Hocker, dessen Sinn sich nicht wirklich erschließt. Und daneben gibt es noch einen kleinen Schrank, in dem sich die Minibar befindet.
Auf der Anrichte stehen eine kostenlose Flasche Wasser sowie eine Kaffeemaschine. In der Schublade darunter befinden sich noch ein Wasserkocher sowie Kaffee und Tee.
Der Kühlschrank darunter ist leer, denn Getränke und Snack werden nur noch in der Lobby angeboten.
Im Zimmer liegen Slipper und Bademäntel bereit, wo letztere nicht sehr hochwertig erscheinen. Anstatt Frottee gibt es hier einfachen Stoff und die Größe ist auch recht klein bemessen.
Das Bad ist das recht kompakt. Man hat gerade so Platz, sich umzudrehen. Der Waschtisch verfügt über etwas Ablage und dazu gibt es eine geräumige Dusche, die aber nur über eine Handbrause verfügt.
Leider gibt es auch im Le Méridien inzwischen nur noch große Spender für Hygieneartikel, etwas, dass für mich so ganz und gar nicht zu einem Fünf-Sterne-Hotel passt. Das wirkt irgendwie billig, wie die so an der Wand montiert sind, auch wenn der Inhalt von Malin&Goetz recht hochwertig ist. Allerdings sind dazu noch die Öffnungen recht klein, sodass man locker fünf bis zehn Mal drücken muss, um eine ordentliche Menge Shampoo oder Conditioner aus der Flasche zu bekommen. Schade, dass sich da besonders höherwertige Hotels nicht mal etwas anderes einfallen lassen.
Le Méridien Stuttgart – Pool, Spa und Fitness
Was das Le Méridien in Stuttgart auszeichnet und auch viele Gäste anzieht, ist das großzügige Spa. Das ist für Hotelgäste über einen separaten Aufzug zu erreichen, für den ich von meinem Zimmer aber einmal quer durch das Hotel laufen muss. Im Eingangsbereich des Spabereichs befinden sich ein Empfang, wo man sich eintragen muss, sowie eine Bar, die allerdings unbesetzt ist. Es stehen allerdings Wasser und Tee kostenfrei zur Verfügung.
Von der Bar habe ich durch Glasscheiben einen guten Blick auf den Pool, der sich eine Etage tiefer befindet. Der Pool ist ausreichend groß, sodass man gut auch ein paar Bahnen schwimmen kann.
Neben dem Pool sind noch ein Whirlpool sowie einige Liegen zu finden. Das ist für die Größe des Hotels allerdings etwas knapp bemessen und es kann zu Stoßzeiten ziemlich voll werden.
Etwas großzügiger ist der Saunabereich, die über mehrere Saunen, Erlebnisduschen und ein Dampfbad verfügt.
Eine Etage höher ist noch das Fitnesscenter zu finden, in dem auf recht kleinem Raum eine Grundausstattung an Geräten steht. Allerdings hat ein Schild darauf hingewiesen, dass dieser Bereich in Kürze renoviert und mit modernsten Geräten ausgestattet werden soll.
Le Méridien Stuttgart – Bar Lillet
Die Bar Lillet mit angeschlossenem Restaurant ist der einzige Ort, der im Le Méridien Lunch und Dinner serviert. Es gibt zwar noch ein Steakrestaurant, das aber nicht täglich und nur mit Reservierung geöffnet ist.
Die Speisekarte in der Bar ist nicht sehr umfangreich und eher auf schnelle Küche ausgelegt. Dafür sind die Preise allerdings ziemlich gesalzen und für mich passen hier Preis und Leistung leider nicht so ganz zusammen.
Le Méridien Stuttgart – Frühstück
Das Frühstück wird in einem separaten Raum serviert, der nur am Morgen geöffnet ist. Für Platinum Gäste und höher kann das Frühstück als Benefit gewählt werden oder es ist im Zimmerpreis inkludiert, wie bei mir. Ansonsten ist das Frühstück aber kostenpflichtig und nicht gerade günstig.
Angeboten wird ein Buffet und dazu gibt es Eierspeisen, die nach Wunsch zubereitet werden. Diese werden allerdings nicht an den Platz serviert. Etwas seltsam ist, dass kaum Speisen und Getränke beschriftet sind. So weiß man gar nicht, was für Säfte zur Verfügung stehen. Genrell ist das Frühstück eher durchschnittlich und keineswegs mit dem im Le Méridien Hamburg zu vergleichen.
Le Méridien Stuttgart – Fazit
Das Le Méridien Stuttgart nimmt für sich in Anspruch, ein Fünf-Sterne-Hotel zu sein und eines der besten Hotels der Landeshauptstadt. Für mich hat es allerdings höchstens das Niveau eines Vier-Sterne-Superior-Hotels, besonders wenn ich es mit dem fabelhaften Le Méridien in Hamburg, dem Le Méridien in Singapur oder dem Le Méridien in Tampa vergleiche.
So war mein Aufenthalt von so einigen Problem überschattet, die die Erholung etwas getrübt haben. In einem Fünf-Sterne-Hotel sollte so etwas eigentlich nicht vorkommen, besonders auch bei den Preisen, die das Hotel aufruft. Aber der Hotelmarkt in Stuttgart ist nicht sonderlich ausgeprägt, sodass man hier wohl wenig Konkurrenz fürchten muss.
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