La Seu – die Kathedrale von Palma de Mallorca
Die Kathedrale von Palma ist eines der Wahrzeichen der Baleareninsel Mallorca. Der Bischofssitz des Bistums Mallorca ist ein gewaltiges gotisches Bauwerk, das sich direkt am Meer erhebt und die Blicke aller Besucher von Palma auf sich zieht.
Wuchtig erscheint sie, die Kathedrale von Palma, wenn man sie zum ersten Mal sieht. Gotisch und doch wieder nicht, denn der Bau zog sich über mehrere Jahrhunderte und vereint so such verschiedene Baustile. Was man meisten auffällt, es gibt keinen richtigen Turm, der proportional zum Gebäude passen würde.
Der Bau der Kathedrale begann 1230 unter Jaume II., dem Sohn des Eroberers, auf den Grundmauern einer Moschee. Fertiggestellt wurde das Kirchenschiff aber erst 1587 und das Hauptportal 1601 eingeweiht. Die letzten Arbeiten an der Fassade fanden sogar erst zwischen 1857 und dem beginnenden 20. Jahrhundert statt.
Ein Rundgang durch die Kathedrale beginnt im sogenannten Casa de l’Almoina, dem Haus der Almosen. Dieser Bereich der Kathedrale wurde 1529 angebaut und von hier wurden einst Almosen an die Armen verteilt. Auf dem Gebäude befindet sich auch der Glockenturm der Kirche und im Inneren ist heute das Museum der Kathedrale untergebracht.
Besonders prachtvoll erstrahlt hier der barocke Kapitelsaal entstand zwischen 1696 und 1701. Er hat eine elliptische Form und wird von acht Säulen flankiert, die eine große Kuppel tragen. Die Kuppel ist ganz mit floralen Motiven verziert. In ihrer Mitte befindet sich ein Medaillon, das die Jungfrau mit dem Kinde zeigt.
Der Saal wird heute als Ausstellungsfläche der Schätze des Dommuseums genutzt. Besonders wertvoll sind die verschiedenen Reliquien wie die des Heiligen Kreuzes.
Um einiges älter ist der gotische Kapitelsaal, der bereits 1443 fertiggestellt wurde. Er stellt die Verbindung zwischen Sakristei und barocken Kapitelsaal dar. An den Wänden sind heute wertvolle Altarbilder zu finden, in der Mitte befindet sich das Grab von Bischof Gil Sanchez Munoz, besser bekannt als Gegenpapst Clemens VIII.
Durch eine reich verzierte Kapelle führt der Weg nun in das große Kirchenschiff der Kathedrale von Palma.
Das gewaltige Kirchenschiff der Kathedrale ist noch heute beeindruckend. Man mag sich kaum vorstellen, wie es vor fünfhundert Jahren auf die Menschen gewirkt hat. Der Raum ist ganze fünfundsiebzig Meter lang und fast zwanzig Meter breit. Dazu kommen zwei 86 Meter lange und zehn Meter breite Seitenschiffe. Die gewölbte Decke erreicht eine Höhe von 44 Metern und ruht auf vierzehn Säulen, die dreißig Meter hoch sind.
An das Hauptschiff angeschlossen ist das Presbyterium, das nochmal 34 Meter Länge und sechzehn Meter Breite misst. Die Ausstattung ist aber längst nicht so alt wie die Kathedrale, denn die Gestaltung übernahm Antonio Gaudi während einer Restaurierung zwischen 1904 und 1914. Auch das Chorgestühl wurde damals aus der Mitte des Kirchenschiffs in den Altarraum, der auch Königskapelle genannt wird, verlegt.
Besonders auffällig ist der Baldachin über dem Altar, der die Form einer Dornenkrone hat und sogar beleuchtet werden kann.
Bekannt ist die Kathedrale aber auch für ihre Lichtphänomene. Eine Hauptrolle spielen dabei die zwei großen Rosettenfenster, die sich über dem Haupteingang sowie dem Altarraum befinden und somit perfekt nach Osten und Westen ausgerichtet sind. Besonders im Winter, wenn die Sonne tiefer steht, gibt es so wunderbare Lichteffekte in der Kathedrale zu bestaunen und auch die Fenster selbst leuchten in allen Farben.
Besonders berühmt ist dabei die große Rosette über dem Altar, die bereits 1370 erbaut und 1599 verglast wurde. Sie gehört mit fast dreizehn Metern Durchmesser zu den größten gotischen Rundfenstern der Welt.
Neben den zwei riesigen Rundfenstern gibt es in der Kathedrale aber noch fünf weitere Rosetten sowie sechzig künstlerisch gestaltete Buntglasfenster.
Die große Orgel wurde in den Jahren 1795 bis 1797 erbaut und befindet sich in einem Gehäuse aus dem Jahr 1497, in dem schon ein früheres Instrument steckte.
Wer aufmerksam durch die gesamte Kathedrale läuft, dem wird auffallen, dass die Seitenkapelle rechts neben dem Altar wieder einem anderen Baustil folgt. Sie wurde vom mallorquinischen Künstler Miquel Barceló geschaffen und soll als Beitrag des 21. Jahrhunderts gelten.
Andere Seitenkapellen sind dagegen schon viele Jahrhunderte alt. So hat jedes Zeitalter irgendwo seine Spuren in der Kathedrale von Palma hinterlassen.
Der Weg aus der Kathedrale hinaus, führt mich nun durch den alten Klostergang, der wiederum ein Teil ders Anbaus ist, durch den ich die Kathedrale auch betreten habe.
Der Ausgang verbirgt sich dann ganz unscheinbar in einer Gasse hinter der mächtigen Kathedrale und wenn man hier steht, mag man kaum glauben, dass sich direkt hinter einem dieses gewaltige Bauwerk befindet.
Von der Kathedrale laufe ich wieder zurück zum Parc de la Mar und von hier noch ein Stück den Passeig de Sagrera entlang. Palmen und mittelalterliche Gebäude säumen hier meinen Weg.
Der führt mich direkt zum berühmten „PALMA” Schriftzug, der hier zu Erinnerungsfotos einlädt.
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