Königliches Mallorca – Palacio de Marivent

Der Pala­cio de Mari­vent am Ran­de von Mal­lor­ca ist das Feri­en­haus der könig­li­chen Fami­lie von Spa­ni­en. Doch wäh­rend der Palast nicht für die All­ge­mein­heit geöff­net ist, sind ein Teil der Gär­ten regel­mä­ßig zu besich­ti­gen, zumin­dest wenn die könig­li­che Fami­lie nicht auf der Insel weilt.

Eine gro­ße Mau­er mit einem ver­zier­ten Tor ist alles, was von Mari­vent von der Stra­ße aus zu sehen ist. Tau­sen­de Autos brau­sen auf der Stra­ße täg­lich vor­bei und so ist es umso erstaun­li­cher, wel­che Oase der Ruhe sich hin­ter dem gro­ßen Tor ver­birgt. Doch Mari­vent ist viel mehr als der könig­li­che Gar­ten, denn das Anwe­sen hat­te einst eine ganz ande­re Bestimmung.

Der grie­chi­sche Inge­nieur, Künst­ler und Mäzen, Juan de Sari­da­kis, der in Chi­le zu Reich­tum gekom­men war, hat sich 1925 den Palast auf einem 33.000 Qua­drat­me­ter gro­ßen Grund­stück in Cala Major errich­ten las­sen. Nach sei­nem Tod im Jahr 1963 ver­mach­te sei­ne Wit­we das Anwe­sen der Insel Mal­lor­ca, mit der Vor­ga­be, es in ein Muse­um zu ver­wan­deln und der Öffent­lich­keit zugäng­lich zu machen. Das jedoch pas­sier­te nie, denn zehn Jah­re spä­ter wur­de der Palast von der Fran­co Dik­ta­tur an das dama­li­ge Kron­prin­zen­paar über­ge­ben. Juan Car­los und Sofia nutz­ten ihn seit­dem als Som­mer­sitz, der sich hin­ter der lan­gen Auf­fahrt verbirgt.

Eben­so gesperrt waren die Gär­ten, bis 2017 der neue König Feli­pe VI. ent­schied, zumin­dest rund 9.000 Qua­drat­me­ter für die Öffent­lich­keit zugäng­lich zu machen. Und so kann nun jeder, ob Ein­hei­mi­scher oder Tou­rist, ein wenig roya­le Luft schnup­pern, zumin­dest dann, wenn Königs nicht da sind. Rund um Ostern und zwi­schen Mit­te Juli und Sep­tem­ber blei­ben die Gär­ten zu.

Außer­halb die­ser Zei­ten aber steht das gro­ße Tor offen und gibt als­bald den Blick auf eine schö­ne Gar­ten­an­la­ge frei. Zwar ste­hen an der Tür zwei Wach­leu­te, doch sie schau­en nur gelang­weilt auf die Besu­cher. Ein­tritt kostet der Besuch auch nicht, sodass wirk­lich jeder kom­men kann, um hier zu verweilen.

Doch der könig­li­che Gar­ten war­tet nicht nur mit Natur auf, zwölf Skulp­tu­ren von Joan Miró zie­ren das Gelän­de. Gestif­tet wur­den sie von sei­nen Erben.

Zur Bepflan­zung der Gär­ten wur­den aus­schließ­lich ein­hei­mi­sche Gewäch­se genutzt und auch wei­te­re Zier­ele­men­te pas­sen sich gut in das Are­al ein. So gibt es klei­ne, mit Flie­sen ver­zier­te Sprung­brun­nen, lau­schi­ge Ecken und schö­ne Alleen. Dazwi­schen immer wie­der Wer­ke von Miró.

Wer hier eine spek­ta­ku­lä­re Anla­ge wie in eini­gen ande­ren Schlös­sern Euro­pas erwar­tet, der wird ent­täuscht sein. Viel­mehr sind die Gär­ten eine klei­ne Oase mit­ten im Tru­bel von Pal­ma, die in rund einer hal­ben Stun­de besich­tigt wer­den kann.

Etwas kuri­os ist aller­dings die Trep­pe ins Nir­gend­wo, die an die­sem Tor endet. Hin­ter dem Kie­fern­wald befin­det sich der Mari­vent Palast, doch zu wirk­lich taugt der Weg dahin­ter nicht als Fla­nier Pfad in den Gar­ten. Und so wird die Trep­pe heu­te wohl nur noch von neu­gie­ri­gen Besu­chern genutzt, die ver­su­chen, einen Blick auf den Palast zu erhaschen.

Pala­cio de Marivent 
Av. Joan Miró 235 Cala Major, Pal­ma de Mallorca
Vom 1.5. bis 30.9. von 9 bis 20 Uhr. Vom 1.10. bis 30.4. von 9 bis 16.30 Uhr. Aus­ge­nom­men die Woche vor und nach Ostern sowie vom 15.7. bis zum 15.9. Ein­tritt frei. 

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Betty

Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die Welt zu bereisen. Immer mit dabei ist meine Kamera, wenn ich spannende Abenteuer erlebe und neue Reiseziele erkunde. Das Reisen bereitet mir so viel Freude, dass ich nun auch meine Leser an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen möchte.

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