Kleiner Rundgang durch San Diego, Kalifornien

San Die­go, die Stadt am Pazi­fik, ganz im Süden von Kali­for­ni­en, ist schon lan­ge eine mei­ner Lieb­lings­städ­te in den USA. Wäh­rend mei­nes letz­ten Auf­ent­hal­tes habe ich wie­der ein­mal einen klei­nen Rund­gang durch die Innen­stadt unter­nom­men, die sich in den letz­ten Jah­ren doch etwas ver­än­dert hat. 

Ich star­te mei­nen Rund­gang am US Grant Hotel, von dem ich einen schö­nen Blick auf die Hor­ton Pla­za und das dahin­ter lie­gen­de Ein­kaufs­zen­trum habe, das lei­der schon bes­se­re Tage gese­hen hat und momen­tan in Tei­len leer steht.

Auf der Pla­za steht die 1910 errich­te­te Broad­way Foun­tain. Der Brun­nen wur­de kürz­lich reno­viert und erstrahlt nun nicht nur im alten Glanz, son­dern hat auch eine Licht­an­la­ge bekom­men, die ihn abends in ver­schie­de­nen Far­ben beleuchtet.

Ich gehe den Broad­way ent­lang, der vom Hor­ton Pla­za bis zum Pazi­fik führt. Dabei kom­me ich am histo­ri­schen Sofia Hotel vor­bei. 1926 als Pick­wick Hotel erbaut, war es das erste Hotel der Stadt, das Zim­mer mit Bad ver­mie­te­te. Dafür warb man mit dem Slo­gan: „A Room and a Bath for Two and a Half.”.

Nur ein paar Schrit­te wei­ter befin­det sich das neu eröff­ne­te Guild Hotel. Das Gebäu­de wur­de ursprüng­lich in den 1920er Jah­ren als YMCA für Armee und Mari­ne Per­so­nal gebaut und man schätzt, dass es bis zu sei­ner Schlie­ßung rund 125 Mil­lio­nen Men­schen nutz­ten. 2014 wur­de das Gebäu­de schließ­lich ver­kauft und hat im Früh­jahr 2019 als Hotel wiedereröffnet.

Rund um den Broad­way gibt es noch vie­le wei­te­re histo­ri­sche Gebäu­de, die heu­te als Hotel die­nen, wie das Repu­blic Hotel. Aber auch moder­ne Ele­men­te wie das Westin Hotel sind zu fin­den, das mit sei­nen mar­kan­ten Tür­men auch die Sky­line von San Die­go prägt.

Kurz vor dem Pazi­fik über­quert der Broad­way schließ­lich Fern­bahn­glei­se. Hier befin­det sich das histo­ri­sche San­ta Fe Depot, der Bahn­hof von San Die­go. Benannt ist er nach der San­ta Fe Rail­road, die einer der Haupt­be­trei­ber war, als der Bahn­hof 1915 eröff­net wurde.

Noch heu­te ist das Gebäu­de als Bahn­hof aktiv und fer­tigt täg­lich rund 1.800 Amtrack Pas­sa­gie­re ab. Damit ist das San­ta Fe Depot der dritt­größ­te Bahn­hof in Kali­for­ni­en nach der Uni­on Sta­ti­on in Los Ange­les und Sacramento.

Da die Bahn­hofs­hal­le für jeder­mann zugäng­lich ist, schaue ich mich in dem im spa­ni­schen Kolo­ni­al­stil erbau­ten Bahn­hof ein wenig genau­er um.

Die 52 Meter lan­ge und 17 Meter brei­te War­te­hal­le ist der wohl beein­druckend­ste Raum. Hier sind noch vie­le histo­ri­sche Ele­men­te, wie die Decke oder Wand­ver­tä­fe­lun­gen und Flie­sen, erhalten.

Von außen sind beson­ders die Tür­me im Stil der spa­ni­schen Mis­sio­nen nicht zu über­se­hen. Sie soll­ten die kali­for­ni­sche Geschich­te widerspiegeln.

Gleich gegen­über, zwi­schen den Glei­sen und dem Har­bor Dri­ve ist hin­ge­gen ein ganz neu­es Ensem­ble ent­stan­den. Herz­stück ist das nagel­neue Inter­con­ti­nen­tal Hotel. Nach mehr als drei­ßig Jah­ren kehrt die Luxus­ho­tel­ket­te damit in die kali­for­ni­sche Hafen­stadt zurück.

Moder­ni­siert und reno­viert wur­de auch die Hafen­ge­gend. Hier befin­det nicht nur das Mari­ti­me Muse­um, das histo­ri­sche Schif­fe zeigt, son­dern auch die Anle­ge­plät­ze für die Kreuzfahrtschiffe.

Neben­an liegt hin­ge­gen ein wei­te­res Stück Geschich­te, der Flug­zeug­trä­ger USS Mid­way. Von 1945 bis 1992 im Ein­satz ist das gewal­ti­ge Schiff seit 2004 ein Muse­um und kann besich­tigt werden.

Im Tuna Wharf Park steht die Seward John­son Skulp­tur „The uncon­di­tio­nal sur­ren­der”, die zu einem Wahr­zei­chen der Stadt gewor­den ist. Ursprüng­lich vor rund zehn Jah­ren als tem­po­rä­re Aus­stel­lung geplant, kehr­te eine Kopie der Skulp­tur 2014 an die­se Stel­le zurück, nach­dem es mas­si­ve Pro­te­ste wegen des Abbaus gege­ben hatte.

Doch das Seward John­son Werk ist nicht das ein­zi­ge Denk­mal, das der NAVY in einem ihrer größ­ten Hei­mat­hä­fen gesetzt wur­de. „Natio­nal Salu­te to Bob Hope and the Mili­ta­ry” heißt das Werk, das eben­falls im Park zu fin­den ist. Zu sehen ist der Komi­ker Bob Hope, der wäh­rend sei­ner über fünf­zig­jäh­ri­gen Kar­rie­re auch immer wie­der vor Trup­pen in Kriegs­ge­bie­ten auftrat.

Noch eini­ge wei­te­re Sta­tu­en säu­men den Park am Embar­ca­de­ro, die den Mari­ne­sol­da­ten und ihren Ein­sät­zen rund um den Erd­ball gewid­met sind.

Wäh­rend ich dem West Har­bor Dri­ve fol­ge, führt mich der Weg wie­der weg vom Pazi­fik und hin­ein in den Häu­ser­dschun­gel von Down­town San Die­go. Hier sind in den letz­ten Jah­ren immer mehr moder­ne Hoch­häu­ser mit Eigen­tums­woh­nun­gen ent­stan­den, denn die Stadt ist auch als Wohn­ort sehr beliebt.

Eine lusti­ge Ent­deckung habe ich dann noch auf dem Dach des Kan­sas City Bar­be­cue gemacht, jener Knei­pe, die einst durch den Kino­film Top Gun berühmt wur­de. Jedes Jahr zu Thanks­gi­ving gibt es hier ein kosten­lo­ses Essen für Mili­tär­an­ge­hö­ri­ge und das wird mit einem Trut­hahn groß angekündigt.

Durch eini­ge Neben­stra­ßen gelan­ge ich schließ­lich wie­der zum Hor­ton Pla­za, wo zwei berühm­ten Bür­gern der Stadt ein Denk­mal gesetzt wur­de. Der eine ist Alon­zo Hor­ton, der als Vater der moder­nen San Die­go bekannt ist. Hor­ton kam ursprüng­lich von der Ost­kü­ste und mach­te im Han­del ein statt­li­ches Ver­mö­gen. Als es ihn 1862 in die klei­ne Sied­lung San Die­go ver­schlug, erkann­te er das Poten­zi­al und grün­de­te den Ort, der heu­te Down­town San Die­go ist.

Der ande­re Mann ist Pete Wil­son, ehe­ma­li­ger Bür­ger­mei­ster der Stadt, Abge­ord­ne­ter und kali­for­ni­scher Gou­ver­neur. Er wird in der Stadt beson­ders für sei­ne Revi­ta­li­sie­rung von Down­town in den 70er Jah­ren gewürdigt.

Mein klei­ner Rund­gang ist damit been­det, doch einen Aus­flug mache ich eigent­lich jedes Mal, wenn ich in San Die­go bin und der führt mich nach Coro­na­do, das genau gegen­über der Innen­stadt liegt. Von hier hat man ein­fach den schön­sten Blick auf die Skyline.

Doch nicht nur die Hoch­häu­ser sind gut zu sehen, auch das Trei­ben im Hafen ist von hier gut zu verfolgen.

Auf Coro­na­do Island lie­gen auch gro­ße Tei­le der Navy Base, sodass von hier die Werf­ten und Docks der Mari­ne ein­seh­bar sind.

Gut zu erken­nen ist auch die USS Mid­way, die einst hier sta­tio­niert war und nun per­ma­nent in San Die­go zu Hau­se ist.

Und dahin­ter sind immer wie­der die lan­den­den Flug­zeu­ge zu sehen, denn Lind­bergh Field, der inter­na­tio­na­le Flug­ha­fen von San Die­go, befin­det sich eben­falls in unmit­tel­ba­rer Nähe zur Innenstadt.

San Die­go ist und bleibt für mich eine der schön­sten Städ­te der USA und die­ser Rund­gang hat mir wie­der ein­mal eine Stadt im Wan­del gezeigt, die viel mehr zu bie­ten hat, als ein paar Strän­de und Muse­en. Hier ist das kali­for­ni­sche Lebens­ge­fühl zu Hau­se und die ange­neh­men Tem­pe­ra­tu­ren gepaart mit viel Son­nen­schein machen San Die­go zu einem ganz­jäh­ri­gen Reiseziel.

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Betty

Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die Welt zu bereisen. Immer mit dabei ist meine Kamera, wenn ich spannende Abenteuer erlebe und neue Reiseziele erkunde. Das Reisen bereitet mir so viel Freude, dass ich nun auch meine Leser an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen möchte.

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