Kleiner Rundgang durch Dillingen an der Donau, Bayern
Dillingen an der Donau ist eine Kreisstadt im westlichen Bayern nur unweit der Grenze zu Baden-Württemberg. Ihre Ursprünge lassen sich noch heute auf eine alemannische Siedlung zurückverfolgen. Dillingen verfügt über eine kleine historische Altstadt und einige Sehenswürdigkeiten.
Ich beginne meinen Rundgang am historischen Stadttor, das den Eingang zur Königstraße markiert. Sie ist die Haupteinkaufsstraße der Stadt und von schön restaurierten Häusern gesäumt.
Eine Querstraße weiter befindet sich das Schloss von Dillingen, das heute das Finanzamt beherbergt. Gebaut wurde es als Residenz der Augsburger Fürstbischöfe und sein achteckiger Turm gehört noch heute zu den Wahrzeichen der Stadt.
Auf dem Weg zu meinem nächsten Ziel passiere ich noch einmal die Königstraße …
… bevor ich die Basilika St. Peter erreiche. Die dreischiffige Hallenkirche wurde bereits 1619 erbaut, aber erst 1979 zur päpstlichen Basilika minor erhoben. Leider wurde die Kirche während meines Besuchs gerade renoviert, sodass ich sie nicht von innen besichtigen konnte.
Neben der Basilika entdecke ich ein dreidimensionales Wandbild, das sich über der 1692 errichteten Ölbergkapelle befindet.
Das Wandbild über der Eingangstür zeigt den Ölberg sowie Jesus und einen Engel. Die Terrakottafiguren sind sogar noch älter als das kleine Kunstwerk selbst und stammen bereits aus der Zeit um 1500. Besonders ist auch, dass in dem Wandbild sogar echte Pflanzen wachsen.
Zurück auf der Königstraße gelange ich nun zu deren Ende, an dem sich noch einmal schön restaurierte Kaufmannshäuser befinden.
Ich biege in die Kardinal-von-Waldburg-Straße ein und erblicke das Johann Sailer Denkmal. Sailer war katholischer Theologe, Bischof von Regensburg und mehrere Jahre als Lehrer in Dillingen tätig.
Mein Ziel aber ist die heutige Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung. Erbaut wurde das historische Gebäude jedoch als Universität von Dillingen, die von 1551 bis 1803 existierte. Hauptaufgabe war die Ausbildung von Geistlichen sowie des katholischen Adels.
Der Großteil des Gebäudes ist leider nicht öffentlich zugänglich, lediglich der goldene Saal kann eingeschränkt besichtigt werden.
Um diesen zu erreichen, führt mich der Weg durch ein reich verziertes Treppenhaus in den ersten Stock des Hauptgebäudes. Durch die Fenster kann ich einen Blick in den Innenhof werfen.
Schließlich erreiche ich die Doppeltür, hinter der sich der goldene Saal befindet, der 1761 bis 1764 in prunkvollen Formen des späten Rokoko verziert wurde.
Der mit einem ausgeklügelten System von Licht- und Sichtachsen erbaute Saal, endet an einer Längsseite mit einer Altarempore, die heute keinen Altar mehr enthält. Gegenüber befindet sich die reich verzierte Musikempore.
Besonders beeindruckend ist auch das riesige Deckenfresko, das Szenen aus der Geschichte der Universität und Ansichten der Stadt Dillingen zeigt sowie kirchliche Themen aufgreift.
Wieder zurück auf der Straße muss ich nur wenigen Meter bis zu meinem letzten Ziel der kleinen Stadtbesichtigung zurücklegen. Die Studienkirche Maria Himmelfahrt schließt sich gleich an das Universitätsgebäude an. Das Gotteshaus wurde im 18. Jahrhundert im Stil des frühen Rokoko erbaut.
Vor der Kirche steht das Ulrichs-Denkmal, das dem Augsburger Bischof gewidmet ist, der Dillingen 937 das erste Mal urkundlich erwähnte.
Die Studienkirche war einst das Gotteshaus der Universität und gehört zu den schönsten im Bistum Augsburg.
Berühmt ist die Kirche besonders für die Arbeiten der Wessobrunner Stuckateure, die in der Benediktinerabtei Wessobrunn in Oberbayern ausgebildet wurden. Es gibt ein großes Längsschiff sowie vier Seitenkapellen und einen prächtigen Hauptaltar, der nach Osten ausgerichtet ist.
Besonders beeindruckend sich auch die Deckenfresken, die von Christoph Thomas Scheffler geschaffen wurden und neben kirchlichen Themen auch die an der Universität gelehrten Fächer auffassen.
Nach dieser letzten Besichtigung beende ich meinen kleinen Stadtrundgang durch Dillingen an der Donau. Die Stadt ist übrigens auch für das Wirken von Sebastian Kneipp bekannt, der hier 1844 am Gymnasium aufgenommen wurde und 1848 sein Theologiestudium in Dillingen begann. Ein Kneipp Rundweg sowie eine Ausstellung erinnern an sein Schaffen, doch das muss für mich wohl bis zum nächsten Besuch warten.
Goldener Saal der ehem. Universität Dillingen
Kardinal-von-Waldburg-Str. 6–7, 89407 Dillingen a.d. Donau
April – Oktober: Sa, So + Feiertag 10–17 Uhr
Eintritt: 1 Euro
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