JW Marriott Hotel Frankfurt
Das JW Marriott Hotel ist das neueste Luxushotel in Frankfurt am Main. Die Edelmarke von Marriott hat das ehemalige Jumeirah Hotel in der Nähe der Zeil übernommen, das nun unter dem neuen Namen firmiert. Während der Betrieb weitergeht, wird das Hotel umgebaut und renoviert. Davon habe ich aber bei meinem Aufenthalt nichts mitbekommen, sondern ein Hotel vorgefunden, das eine interessante Mischung aus alt und neu ist.
JW Marriott Hotel Frankfurt – Check-in und Lobby
Das JW Marriott befindet sich in einem Hochhaus, das zum Palaisquartier gehört, das zwischen 2004 und 2010 erbaut wurde. In dem 96 Meter hohen Gebäude befinden sich 25 Etagen, der Eingang liegt direkt hinter dem rekonstruierten Palais Turn und Taxis.
Die Lobby für ein so großes Hotel wirkt relativ klein. Sie besteht lediglich aus einem längeren Gang. Hier ist noch ganz deutlich die Handschrift der Jumeirah Hotels zu erkennen, doch das soll sich bald ändern. Es ist geplant, die Lobby bis Ende 2024 zu renovieren und dann dem Design von JW Marriott anzupassen. Das heißt vor allem, dass die auffällige Decke mit den Strass-Steinen verschwinden wird.
An der Rezeption werde ich freundlich begrüßt und mir werden die Benefits mitgeteilt, die ich aufgrund meines Marriott Platinum Status sowie meiner Buchung über Marriott Luminous erhalte. Ein zusätzliches Upgrade gibt es nicht, denn ich habe zusätzlich für die Buchung einen Suite Night Award eingesetzt und deshalb bereits eine Grand Suite bestätigt bekommen. Dazu gibt es das Frühstück kostenlos, den Late-Check-out bis 16 Uhr und natürlich die $100 Kredit, die hier netterweise eins zu eins in 100 Euro umgewandelt werden. Alles in allem ein sehr guter Deal, wie ich finde, wenn man denn einen Tag erwischt, an die Preise im Hotel moderat sind.
Die restliche Lobby besteht nur aus einem kleinen Bereich hinter der Rezeption, in dem sich einige Sessel sowie ein Tisch mit Wasser und frischen Obst zur Selbstbedienung befinden.
Ganz am Ende der Lobby befindet sich eine Tür, die momentan noch verschlossen ist. Hier soll noch 2024 die Executive Lounge des Hotels eröffnen. Man darf also gespannt sein und ich werde das JW Marriott in Frankfurt sicherlich irgendwann nochmal besuchen und mir anschauen, was sich hier getan hat.
JW Marriott Hotel Frankfurt – Grand Suite
Mit dem Fahrstuhl geht es für mich zunächst in den zwanzigsten Stock, wo sich meine Suite befindet. Da das Gebäude zwar hoch, aber nicht sonderlich breit ist, ist der Flur kurz und ich stehe schon nach wenigen Metern vor meiner Zimmertür, die mich in die 60 Quadratmeter große Grand Suite führen soll.
Meine Suite empfängt mich mit einem Flur, in dem gleich rechts eine weitere Tür abgeht und sich dahinter ein Kleiderschrank mit zwei Schiebetüren anschließt. Dazu gibt es eine niedrige Sitzbank, die ganz bequem zum Schuhe anziehen ist.
Die Tür führt in eine Toilette. Zunächst glaube ich, dass es sich hier um eine typische Gästetoilette handelt, wie ich sie aus anderen Suiten kenne, doch dem ist nicht so. Das ist die einzige Toilette der Suite und es gibt eine zweite Tür, durch die man weiter ins Badezimmer gehen kann. Die Toilette könnte man also auch als Durchgangszimmer nutzen. Ausgestattet ist das Örtchen übrigens mit modernster Technik, wie man sie in Europa nur äußerst selten sieht. Es gibt nicht einfach ein Bidet, sondern eine komplette japanische Toilette mit mehreren Waschprogrammen, Föhn und natürlich angewärmter Toilettenbrille.
Ebenso der interessant ist der Kleiderschrank gestaltet, der auf zwei Seiten mit Schiebetüren versehen ist. So kann man sowohl vom Flur als auch vom Badezimmer auf die Kleidung zugreifen.
Vom Flur gelange ich weiter in das Wohnzimmer. Hier sieht man ganz deutlich, dass zumindest teilweise renoviert wurde. Die Renovierung hat mir auch ein Mitarbeiter bestätigt. Schade nur, dass diese sich nicht durch die ganze Suite zieht, wie mir beim genaueren Hinsehen auffällt. Aber ich greife vor. Zunächst einmal macht das Wohnzimmer einen freundlichen Eindruck und gefällt mir.
Zur Ausstattung gehören ein Sofa, ein Sessel und der Couchtisch. Die Kunstwerke wurden übrigens extra für das Hotel geschaffen und sind auch in einigen öffentlichen Bereichen zu finden.
Im Wohnbereich ist auch ein Schreibtisch zu finden. Die Glaskonstruktion wirkt zwar stylisch, ist zum Arbeiten aber nur bedingt geeignet. Ich jedenfalls finde die Oberfläche zu kalt und eine Maus kann man nur mit Unterlage betreiben. So richtig praktisch ist das nicht.
Natürlich gibt es dazu einen großen Fernseher und darunter eine Anrichte. Die allerdings scheint nicht ausgetauscht worden zu sein, sondern noch aus dem Jumeirah Hotel zu stammen, denn beim genaueren Hinsehen erkennt man schon einige Gebrauchsspuren. In der linken Tür gibt es Schubladen, in denen sich einst wohl eine umfangreiche Minibar befunden hat, doch inzwischen ist alles leer.
Hinter der rechten Tür verbirgt sich der Kühlschrank, der mit einigen Getränken gefüllt ist, die ich kostenfrei verzehren kann. Das Angebot sieht allerdings eher nach AC Hotel als nach JW Marriott aus. Was mir allerdings ins Auge sticht, der Kühlschrank gehört dringend ausgetauscht. Das passt so gar nicht zu einem edlen Luxushotel. Besonders an der Rückwand laufen dunkle Flüssigkeiten herab und das ganze Gerät macht keinen sehr sauberen Eindruck. Das Gerät gehört dringend ausgetauscht und es ist mir unbegreiflich, wie man sowas übersehen kann. Neu scheint dagegen die Kapselmaschine zu sein, die auf der Anrichte steht.
Vom Wohnzimmer geht es weiter ins Schlafzimmer, das über einen weiteren Flachbildfernseher verfügt. Auch hier scheinen die Holzverarbeitungen noch vom Jumeirah Design zu stammen. Anscheinend wurden in der Suite nur die beweglichen Möbelstücke ausgetauscht.
Dazu gehört auf jeden Fall das Bett, das wirklich ein Highlight der Suite ist. Vor allem die Matratze ist super bequem und erlaubt einen erholsamen Schlaf. Etwas ungünstig finde ich nur die typisch deutschen Kissen, die für meinen perfekten Schlafkomfort etwas zu groß sind. Hier wurde ich mir dann doch etwas Auswahl wünschen. Ansonsten wurde aber auf alles geachtet. Es gibt Steckdosen und auch Leselampen am Bett. Schade nur, dass der versprochene Turndown Service nie bei mir angekommen ist. Das hätte für mich den Service perfekt gemacht.
Das Badezimmer der Suite ist dann eine ganz eigene Liga und hier scheint die recht opulente Ausstattung von Jumeirah komplett übernommen worden zu sein. Irgendwie erinnert mich das spontan an meine Suite im Ritz Carlton Wolfsburg oder gar die im Conrad Macau, obwohl dort das Bad noch um einiges größer war. Das Konzept ist übrigens nicht offen gehalten, sondern das Bad kann mit einer Schiebetür komplett vom Schlafzimmer abgetrennt werden.
Wie für eine Suite üblich gibt es zwei Waschbecken mit ausreichend Ablagefläche. Im Spiegel ist sogar ein weiterer Fernseher verbaut, den ich allerdings nicht zum Laufen gebracht habe. Schade, wenn solche Gimmicks schon verbaut sind, sollten sie auch funktionieren.
Der Hingucker der im Bad ist natürlich die frei stehende Badewanne, die zu einem entspannten Schaumbad einlädt, und hier mal nicht in eine dunkle Ecke gequetscht wurde. Dazu gibt es flauschige Bademäntel und Slipper. Nur die Handtücher passen nicht so recht. Einerseits finde ich sie recht dünn und andererseits sollte man sie vielleicht mal austauschen, denn einige sind schon ziemlich ausgefranst.
Neben der Wanne verfügt das Bad auch über eine separate Dusche mit zwei Duschköpfen, die ganz deutlich noch die Handschrift von Jumeirah trägt. Sitzbank und Spiegel sind eher Features, die sonst in Asien üblich sind. Hier sieht man aber leider auch sehr deutlich das Alter. Da hätte ich mir doch ein wenig mehr Aufmerksamkeit bei der Renovierung gewünscht. Was gar nicht geht, ist der halb abgerissene Halter in der Ecke, der unter den drei Nachfüllflaschen fast abzubrechen droht.
Apropos Hygieneprodukte, die stehen natürlich auch nur noch in Spendern bereit, was ich besonders in Luxushotels immer nicht so toll finde, aber das ist Geschmackssache. Das Produkt selbst ist jedenfalls hochwertig und stammt von Aromatherapy. Dazu gibt es eine Reihe von Amenities, wie sie in Suiten üblich sind.
Ebenfalls zum Bad gehört dieser Bereich, der ein bisschen wie verschenkter Platz wirkt. Auf den Bildern kann man das schlecht sehen, aber der Bereich, in dem der Schminktisch steht, ist fast so groß wie in manch anderem Hotelzimmer das gesamte Bad.
Für mich das absolute Highlight der Suite ist und bleibt aber der grandiose Ausblick. Sowas hat man doch eher selten, besonders in Deutschland. Da gibt es dann doch wenige Hotels, die da mithalten können.
Immer wieder hat es mich zum Fenster gezogen, um die wirklich tolle Aussicht zu genießen. Schade, dass das Haus nicht über riesige Panoramafenster verfügt und das Bett oder die Sitzmöbel darauf ausgerichtet sind. Ich hätte da ewig sitzen können. Das ist schon ganz großes Kino und erinnert mich doch ein bisschen an das Renaissance Hotel in Hongkong.
JW Marriott Hotel Frankfurt – Pool und Fitness
Für ein Luxushotel etwas ungewöhnlich, im JW Marriott gibt es kein eigenes Fitness Center oder einen Pool. Stattdessen baut man auf eine Kooperation mit Fitness First. Vom Hotel gibt es also einen Zugang zum öffentlich Fitness Studio. Zuvor kann man sich aus einem Raum Handtücher und Wasser mitnehmen.
Zum Fitness First gehört natürlich ein riesiger Fitnessbereich, der unzählige Geräte bereithält. Allerdings muss man sich diese dann auch mit den Clubmitgliedern teilen. Und es ist definitiv laut im Fitnessbereich, dafür gibt es Trainer, die zur Verfügung stehen. Weiterhin verfügt das Fitness First über einen Saunabereich sowie Pool, deren Zugang man allerdings erstmal finden muss. Als Hotelgast, der im Normalfall ein- oder zweimal vorbeischaut, finde ich das schon recht verwirrend, denn ausgeschildert ist das nichts.
Der Pool ist dann auch angenehm groß, allerdings extrem kalt. Ich habe das schon als unangenehm empfunden und selbst beim dauerhaften Schwimmen wurde mir nicht warm, sodass ich relativ schnell wieder gegangen bin. Dazu gibt es auch hier ein ziemliches Gewusel und nur wenige Liegen, die aber auch nicht so recht zum Entspannen einladen, denn die Lufttemperatur war dafür auch zu frisch.
JW Marriott Hotel Frankfurt – Bar und Restaurant
Zum JW Marriott gehören natürlich auch eine Bar und ein Restaurant. Die Bar befindet sich im Erdgeschoss, gleich neben dem Haupteingang.
Hier scheinen ebenso die Möbel aus dem Jumeirah erhalten geblieben zu sein. Ich bin gespannt, ob sich das im Zuge der Lobbyrenovierung noch ändern wird.
Das Restaurant des Hotels liegt hingegen eine Etage höher. Ursprünglich hieß es „Max on One”, doch das wurde nicht beibehalten. Momentan gibt es hier ein Heritage Pop-up-Lokal, das jedoch Ende Juni wieder verschwinden wird. Was dann kommt, wird sich zeigen.
Ich habe das Restaurant am Abend mit einem Freund besucht, der in der Frankfurter Gegend wohnt, denn natürlich wollten auch die 100 Euro Kredit ausgegeben werden. Schon mal vorneweg, das schafft man hier spielend. Selbst alleine sollte das klappen, wenn das Mahl etwas opulenter ausfällt.
Zum Einstieg gab es für uns Cocktails und sehr leckeres Brot mit frischer Butter. Das hat auf jeden Fall schon mal überzeugt.
Zum Hauptgang haben wir einmal Steak und einmal Entenbrust gewählt. Und was soll ich sagen? Das war extrem lecker und jeden Cent wert. Besonders das Fleisch war exakt wie gewünscht gebraten und dabei butterweich. Ebenso köstlich waren die Beilagen.
JW Marriott Hotel Frankfurt – Frühstück
Im Restaurant auf der ersten Etage wird am Morgen auch das Frühstück serviert. Normalerweise ist es kostenpflichtig, für mich als Platinum Mitglied und ebenfalls durch die gebuchte Luminous Rate aber inkludiert.
Auf jedem Tisch findet sich eine umfangreiche Karte mit Eierspeisen, die beim Kellner bestellt werden können.
Sehr beeindruckend ist auch das Teeangebot, zumal es losen Tee gibt und nicht nur einige Beutel. Für einen Teetrinker wie mich ein Genuss und auch immer wieder gern gesehen, wenn ein Hotel Tee nicht nur als lästiges Übel sieht. Es trinkt halt nicht jeder Kaffee und im JW Marriott muss ich mich deshalb nicht mit einer geringeren Auswahl zufriedengeben.
Das Angebot aus der Karte wird durch ein Buffet mit kalten und warmen Speisen ergänzt. Die Qualität der Speisen ist gut, nur manchmal hätte ich mir ein bisschen mehr Auswahl gewünscht, besonders beim Aufschnitt. Der Fokus des Frühstücks liegt doch sehr auf warmen Speisen.
JW Marriott Hotel Frankfurt – Fazit
Ich hatte einen wirklich tollen Aufenthalt im JW Marriott Frankfurt, auch wenn an einigen Stellen ein wenig Kritik herausklingt. Meine Suite hat mir schon sehr gut gefallen und das hat richtig Spaß gemacht hier Gast zu sein. Bei aller Euphorie gibt es aber eben ein paar Punkte, die zu einem perfekten Aufenthalt fehlen. Allem voran gab es leider kein Geschenk, eine Karte oder ähnliches auf dem Zimmer. Das finde ich etwas schade. Dazu, wie schon erwähnt, hat mich der angekündigte Turn Down Service nicht erreicht. Und wenn man bedenkt, dass so eine Suite, wie ich sie bewohnt habe, normalerweise locker für 800 Euro und mehr verkauft wird, würde ich mir schon wünschen, dass man ein wenig mehr auf die Details achtet.
Für mich scheint das zumindest in Deutschland bei den JW Marriott Hotels so ein bisschen ein hausgemachtes Problem zu sein. Wie auch in Berlin hat man hier in Frankfurt ein bestehendes Hotel übernommen und mit dem neuen Brand versehen. Während des laufenden Betriebes soll dann alles angepasst und aufgefrischt werden. Vielleicht hätte man lieber schließen und komplett sanieren sollen. So wirkt es halt immer ein bisschen zusammengestückelt und nicht so richtig luxuriös. Ich weiß da manchmal nicht, wo sich JW Marriott eigentlich positionieren will. Einerseits gibt es fantastische Hotels wie das JW Marriott Camelback Inn in Arizona, anderseits diese Hotels, die irgendwie wie eine Mischung als Alt und Neu wirken. Damit möchte ich nicht sagen, dass das schlecht ist, aber es ist mir schon vor einigen Jahren in Hongkong aufgefallen, dass oft einfach nicht alles stimmig ist, vor allem für die Preiskategorie, in der man sich bewegen will. Da bieten für mich andere Marken aus dem Marriott Portfolio wie Luxury Collection oder St. Regis oft ein stimmigeres Bild.
Ich bin gespannt, was sich im JW Marriott Frankfurt noch so alles tut und werde das Hotel deshalb sicherlich nochmals besuchen. Wenn man mir allerdings freudestrahlend sagt, dass die Suite, in der ich genächtigt habe, neu renoviert ist, dann finde ich das doch etwas seltsam. Für mich scheint es, als wenn man die bestehende Hardware auffrischt, aber eine komplette Renovierung sieht doch irgendwie anders aus. Dafür stimmen einfach die Kleinigkeiten wie der alte Kühlschrank oder die Dusche nicht. Da wurde für mich echt eine Chance vertan, etwas wirklich Tolles und Neues zu schaffen und vielleicht ein bisschen mehr Geld in die Hand zu nehmen, um ein richtiges Luxushotel zu schaffen.
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