ILA 2018 – Highlights der Luft- und Raumfahrtausstellung, Teil 2

Nach­dem die ersten drei Tage nur den Fach­be­su­chern vor­be­hal­ten waren, öff­ne­te die ILA am 28. und 29. April 2018 auch für das Publi­kum. Bei strah­len­dem Son­nen­schein und früh­som­mer­li­chen Tem­pe­ra­tu­ren mach­ten sich rund 150.000 Ber­li­ner und Bran­den­bur­ger auf den Weg nach Schö­ne­feld, um die gro­ßen und klei­nen High­lights aus der Luft- und Raum­fahrt zu entdecken.

Gleich am Sams­tag­mor­gen gab es ein paar beson­de­re Schmuck­stücke auf der Mes­se zu bestau­nen. Pünkt­lich zur Mes­se­öff­nung erreich­te ein Air­bus Belu­ga das Expo Center.

Und der muss­te nach der Lan­dung erst ein­mal ein­ge­parkt wer­den. Gleich neben dem A380 soll­te der Belu­ga sei­nen Platz haben, doch ihn dort hin­zu­be­kom­men, war Millimeterarbeit.

Der Air­bus Belu­ga basiert auf dem A300-​600. Ins­ge­samt gibt es fünf Flug­zeu­ge die­ses Typs, die pro Woche rund 64 Flü­ge absol­vie­ren. Sie ver­bin­den die Pro­duk­ti­ons­stät­ten von Air­bus mit­ein­an­der, sodass die Tei­le, die über­all in Euro­pa her­ge­stellt wer­den, zur End­fer­ti­gung gelan­gen können.

Ein Air­bus Belu­ga ist 56 Meter lang und 17 Meter hoch. Das Fracht­deck hat ein Volu­men von 1400 Kubik­me­tern und es kön­nen bis zu 47 Ton­nen trans­por­tiert werden.

Momen­tan wird gera­de ein Nach­fol­ger für den Air­bus Belu­ga ST gebaut, der Air­bus Belu­ga XL, der auf dem A330-​200 Fracht­flug­zeug basiert. Er soll sei­nen Erst­flug im Som­mer 2018 absolvieren.

Nach etwa zwan­zig Minu­ten ist es dann geschafft, mit der Hil­fe von einem Dut­zend Mit­ar­bei­tern hat der Belu­ga sei­nen Aus­stel­lungs­platz auf der ILA erreicht.

Nun wird auch noch die rie­si­ge Fracht­lu­ke geöff­net, damit die Besu­cher einen Blick ins Inne­re des Trans­por­ters wer­fen können.

Die Luft­han­sa schick­te die Boe­ing 747–8 mit dem Namen Bran­den­burg zur ILA. Im Jahr 2012 war ich bei der Tau­fe des Jum­bos dabei, doch dies­mal prä­sen­tier­te sich die Boe­ing im neu­en Luft­han­sa Design. Erst am 7. Febru­ar 2018 wur­de die neue Luft­han­sa Lackie­rung vor­ge­stellt, die das 30 Jah­re alte Vor­gän­ger­de­sign ablö­sen soll.

Nur weni­ge Stun­den war der Jum­bo auf er Mes­se zu Gast, bevor er zurück in den Lini­en­dienst muss­te, doch eini­ge Glück­li­che hat­te trotz­dem die Chan­ce, einen Blick ins Inne­re zu wer­fen. Ich habe die bau­glei­che Nie­der­sach­sen bereits vor­ge­stellt und bin in 2017 mit der Thü­rin­gen nach Chi­ca­go geflo­gen sowie 2016 mit dem Sie­ger­flie­ger nach New York.

Ob einem das neue Design gefällt, dar­über lässt sich strei­ten. Ich bin kein sehr gro­ßer Fan und auch die Maschi­ne live zu sehen, hat mich nicht so ganz über­zeugt. Vor allem fin­de ich das Blau schon sehr dun­kel, im Son­nen­licht sieht es teil­wei­se fast schwarz aus. Auch das Sil­ber sticht kaum her­vor und sieht eher wie grau aus. Das cha­rak­te­ri­sti­sche Gelb und auch der graue Bauch feh­len mir irgend­wie schon. Sie haben die Maschi­nen immer etwas ein­zig­ar­tig gemacht, sodass man sie selbst vom Boden schnell erken­nen konnte.

Doch die Boe­ing 747–8 war nicht der ein­zi­ge Luft­han­se­at, der auf die ILA geflo­gen kam. Die „Gran­de Dame” der Luft­fahrt, die Ju 52, war eben­falls auf der Mes­se zu sehen.

Bereits 1936 erleb­te die in den Junkers-​Werken Des­sau gebau­te Maschi­ne ihren Jung­fern­flug. Zuerst war sie auch für die Luft­han­sa im Ein­satz, wur­de jedoch spä­ter ver­kauft und geriet fast in Ver­ges­sen­heit, bis sie 1984 zurück­ge­kauft und restau­riert wur­de. Seit 1986 hebt sie nun wie­der Pas­sa­gie­ren ab.

Flie­gen kann man mit der Ju 52 der Luft­han­sa Stif­tung auch heu­te noch. Im Som­mer wer­den regel­mä­ßig Rund- und Strecken­flü­ge in ganz Deutsch­land ange­bo­ten. Da nur bis zu zwölf Pas­sa­gie­re pro Flug beför­dert wer­den kön­nen, emp­fiehlt sich eine recht­zei­ti­ge Buchung, denn die Flü­ge sind sehr gefragt.

Beson­ders schön auf der ILA war die Ju 52 neben dem moder­nen Jum­bo zu sehen. Es ist schon unglaub­lich beein­druckend, wie weit sich die Luft­fahrt in nicht ein­mal 100 Jah­ren ent­wickelt hat.

Span­nend war auch das Umpar­ken der Anto­now 225. Da sie neben dem Luft­han­sa Jum­bo kei­nen Platz hat­te, muss­te das Trans­port­flug­zeug auf einen ande­ren Stell­platz gebracht werden.

Ähn­lich wie beim Air­bus Belu­ga, gab es auch hier ein per­fek­tes Zusam­men­spiel von Mensch und Maschi­ne, um den Koloss an sei­nen neu­en Stand­ort zu brin­gen. Gan­ze 84 Meter lang und 18 Meter hoch ist das rie­si­ge Flug­zeug und hat eine Flü­gel­spann­wei­te von 88 Metern.

Doch die Anto­now war­tet noch mit wei­te­ren Super­la­ti­ven auf. Gan­ze 36 Räder machen Start und Lan­dung mög­lich, so vie­le Rei­fen wie kein ande­res Flug­zeug. Der Fracht­raum der Anto­now ist so groß, dass der gan­ze Rumpf einer Boe­ing 737 hin­ein­pas­sen wür­de. Ange­trie­ben wird das Flug­zeug von sechs Trieb­wer­ken und hält sogar einen Ein­trag im Gui­ness­buch der Rekor­de für das schwer­ste je trans­por­tier­te Ein­zel­stück, einen 190 Ton­nen schwe­ren Generator.

Am Sonn­tag­mit­tag hob das größ­te Flug­zeug der Welt dann von der Süd­bahn in Schö­ne­feld unter den Augen Tau­sen­der Zuschau­er ab, um wie­der nach Kiew zu flie­gen. Zuvor leg­te es jedoch noch einen Zwi­schen­stopp in Leipzig/​Halle ein, wo neue Fracht ver­la­den wurde.

Natür­lich gab es auf der ILA auch wie­der ein umfang­rei­ches Flug­pro­gramm, das ich in einem wei­te­ren Arti­kel vor­stel­len wer­de. Eben­so die zahl­rei­chen Mili­tär­ma­schi­nen, von denen eini­ge auch besich­tigt wer­den konn­ten. Die ILA 2018 war wie­der ein rund­um gelun­ge­nes Event, das hof­fent­lich noch vie­le Jah­re in Ber­lin statt­fin­den wird.

Wei­te­re Arti­kel zur ILA 2018:

ILA 2018 – High­lights der Luft- und Raum­fahrt­aus­stel­lung, Teil 1

ILA 2018 – High­lights der Luft- und Raum­fahrt­aus­stel­lung, Teil 2

ILA 2018 – Space for Earth

ILA 2018 – air­Bal­tic Bom­bar­dier CS300

ILA 2018 – Air­bus A350 XWB

ILA 2018 – Air­bus A340-​300 BLADE

ILA 2018 – Mili­tä­ri­sche Flug­zeu­ge aus aller Welt

ILA 2018 – Das Flugprogramm

Patrul­la Águi­la – die Kunst­flug­staf­fel aus Spanien

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Betty

Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die Welt zu bereisen. Immer mit dabei ist meine Kamera, wenn ich spannende Abenteuer erlebe und neue Reiseziele erkunde. Das Reisen bereitet mir so viel Freude, dass ich nun auch meine Leser an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen möchte.

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