Hospes Maricel Mallorca & Spa Hotel, Palma de Mallorca
Das Hospes Maricel Mallorca & Spa ist ein historisches Luxushotel auf der Baleareninsel, unweit von Palma. Es besticht besonders durch seine direkte Lage am Meer und seinen Infinitypool. Seit einigen Jahren wird das Hotel von der spanischen Hospes Hotelgruppe betrieben, die momentan neun historische Luxusherbergen im ganzen Land betreibt.
Hospes Maricel Mallorca & Spa – Lage
Das Maricel Hotel befindet sich in einem Vorort von Palma zwischen Cala Major und Portals Nous direkt am Meer. Es besteht aus zwei Gebäuden, dem historischen Trakt sowie einem Neubau, der allerdings hinter einer viel befahrenen Hauptstraße liegt. Die Zufahrt zum Hotel erfolgt über große Tore wie bei einem Herrenhaus.
Mit dem Auto erreicht man so direkt die Rückseite des historischen Hotels. Hier befindet sich dann leider auch direkt der Hotelparkplatz, der recht eng und limitiert ist. Während meines Aufenthaltes in der Nebensaison habe ich allerdings immer einen Parkplatz gefunden.
Hospes Maricel Mallorca & Spa – Check-in und Lobby
Ich betrete das Hotel durch den Haupteingang im historischen Gebäude, der direkt in die Lobby führt, die sich fast über das gesamte Erdgeschoss erstreckt.
Gleich hinter der Tür befindet sich ein Schreibtisch mit zwei Sitzen, der hier als Rezeption fungiert. So kann es, wie bei mir auch, durchaus zu Wartezeiten kommen, da immer nur ein Zimmer eingecheckt werden kann. Gebucht habe ich das Hotel über Marriott, beim Check-in wird aber weder mein Status gesondert erwähnt, noch wird mir, wie sonst üblich, für meine Loyalität gedankt. Ein Upgrade bekomme ich auch nicht, sondern genau das Zimmer, das ich auch gebucht habe, einen sogenannten Dreamers Room mit Blick auf die Berge im Altbau.
Die Lobby hinterlässt einen sehr eleganten ersten Eindruck und gefällt mir sehr gut. Es gibt viele bequeme Sitzecken und große Fenster, die auf das Meer blicken.
Hospes Maricel Mallorca & Spa – Geschichte
Das Maricel wurde nicht, wie zum Beispiel das Castillo Son Vida, zunächst als Herrenhaus gebaut, sondern war von Anfang an ein Hotel. Im Jahr 1950 wurde das Hotel mit seinen damals achtundvierzig Zimmern eröffnet und wurde schnell zu einer bevorzugten Unterkunft des Jet-Sets. So gingen Hollywoodgrößen wie Montgomery Cliff und Errol Flynn mit Gattin Patricia Wymore hier ein und aus, ebenso viele Adlige aus ganz Europa sowie Mitglieder von Unternehmerfamilien. Noch heute kann man vor allem im Erdgeschoss einen Eindruck gewinnen, wie sie das Hotel seinerzeit erlebt haben.
In den 1980er Jahren war der Glanz des Hotels jedoch verflogen und 1986 schloss es, zunächst für immer, seine Tore. Für über fünfzehn Jahre sollte das einstige Luxushotel ungenutzt sein. Erst 2002 gab es einen Neustart, indem das Haus auf den oberen Etagen fast vollständig entkernt wurde und aus ehemals 48 Zimmer neunundzwanzig wurden. Dazu wurde das gesamte Areal um das Hotel neu gestaltet und spätere Anbauten abgerissen sowie ein Neubau auf einem zweiten Grundstück errichtet.
Im Haupthaus wurden aber zumindest einige architektonische Elemente und Einrichtungsgegenstände wie dieses Telefonpult erhalten.
Hospes Maricel Mallorca & Spa – Dreamers Room
Schon während der Buchung musste ich mich entscheiden, ob ich lieber im historischen Hotel oder dem modernen Anbau nächtigen wollte. Für mich keine schwere Entscheidung, da ich ja Hotels mit Geschichte vorziehe. Davon sieht man allerdings in der ersten Etage, als ich aus dem Fahrstuhl steige, erst einmal nicht. Die Flure erscheinen eher wie in einem neu gebauten Hotel. Ein nettes kleines Feature ist allerdings die kleine Blume neben jeder Eingangstür.
Dasselbe Bild zeigt sich mir dann leider auch im Zimmer. Zwar stehe ich nach dem Eintreten direkt im Zimmer, wie es in historischen Hotels meist üblich ist, ansonsten zeugt aber nichts mehr von einem Gebäude, das einst im Renaissancestil erbaut wurde.
Der erste Blick ins Zimmer zeigt einen modernen Raum, in dessen Mitte sich ein bequemes Doppelbett befindet.
Über das Bett kann ich nichts Negatives sagen, hier habe ich sehr gut geschlafen. Was allerdings extrem problematisch ist, ist die Verarbeitung im Zimmer. Es gibt neben dem Bett, auf der Seite der Rückwand, ein großes Panel mit Lichtschaltern und Steckdosen. Anscheinend wurde jedoch irgendetwas falsch angeschlossen, denn als ich einen Schalter bedienen will, bekomme ich einen Stromschlag. Sowas ist mir in einem Hotel noch nie passiert. Auch die Reaktion des Hotels hat übrigens sehr zu Wünschen übriggelassen, denn man hat meine Beschwerde einfach geflissentlich ignoriert.
Aber zurück zur Zimmerausstattung. Auf dem Nachttisch finde ich ein Stofftäschchen, in dem sich Masken und Desinfektionsmittel befinden. Zur Zeit meines Aufenthaltes gab es in Spanien noch eine Maskenpflicht.
Am Abend findet im Hotel ein Turndown Service statt. Auf dem Nachttisch werden dazu eine große Flasche Wasser sowie Schokolade hinterlassen.
Unter dem Fenster steht ein kleiner Schreibtisch, auf dem sich eine Kaffeemaschine sowie eine Flasche Wasser befinden. Dadurch bleibt allerdings kaum noch Platz auf dem Schreibtisch, um irgendwas abzustellen geschweige denn zu arbeiten.
Im Wandschrank befindet sich außerdem eine gefüllte Minibar.
Das Bad ist im Verhältnis zum Zimmer riesig. Es befindet sich hinter einer Frostglaswand. Hinter der ersten Tür liegt ein kleinerer Raum mit zwei Waschbecken. Am Waschtisch gibt es allerdings recht wenig Ablagefläche für einige Hygieneartikel.
Bodylotion und Conditioner liegen zwischen den Waschbecken in Tuben bereit, Duschgel und Shampoo gibt es dagegen nur im Spender.
Die Toilette verbirgt sich hinter einer Glastür in einem separaten Raum.
Hinter einer dritten Glastür liegt ein weiterer Raum, in dem sich eine Badewanne sowie eine große Dusche befinden, die allerdings nur über eine halbe Glaswand verfügt und so beim Duschen mal wieder das halbe Bad geflutet wird.
Ganz ungewöhnlich für ein Bad ist die zweiteilige Balkontür, die allerdings durch die gefrosteten Scheiben keinen Ausblick bietet.
Dafür lässt sie sich aber öffnen und ich kann sogar auf den kleinen Balkon hinaustreten, auf dem es allerdings keinerlei Sitzmöbel gibt.
Hospes Maricel Mallorca & Spa – Infinity Pool und Sonnenterrasse
Auf der Meerseite des Hotels befindet sich eine große Terrasse, die auf mehreren Etagen angelegt ist. Darüber befinden sich ebenfalls Balkone, die auf dieser Seite aber etwas größer sind und zu einigend er teuersten Zimmer des Hotels gehören.
Auf der Lobbyebene befinden sich hinter den großen Fenstern bequeme Sitzmöbel, von denen man einen schönen Blick auf das Meer hat.
Große Freitreppen führen von hier auf die weiteren Etagen der Terrasse.
Die unterste Ebene ist das Pooldeck, wo sich der große Infinitypool befindet, der direkt über einer Klippe am Meer endet. Rundherum stehen Liege und Sitzgruppen bereit.
Hospes Maricel Mallorca & Spa – Spa und Wellness
Seit der Neueröffnung des Maricel besteht das Hotel nicht mehr nur aus dem historischen Altbau, sondern auch aus einem Neubau, in dem sich neben weiteren Zimmern der Wellness und Spa-Bereich befinden. Da die zwei Gebäude durch eine Straße getrennt sind, wurde ein unterirdischer Gang gebaut, der sie miteinander verbindet. Der Zugang ist neben dem Altbau kaum zu übersehen.
Der erste Zugang nach der Unterquerung der Straße führt zu den Zimmern im Neubau sowie zum Restaurant, in dem auch das Frühstück serviert wird.
Vom zweiten Eingang gelangt man direkt in den Spa-Bereich. Auf der Zugangsebene liegen der Empfang sowie das kleine Fitnesscenter.
Eine Etage höher gibt es einen kleinen Pool, der aber wirklich sehr klein ist und zu kaum mehr als für eine kurze Erfrischung zu gebrauchen ist. Insgesamt ist der ganze Bereich recht klein, selbst wenn das Hotel nicht besonders viele Zimmer hat.
Dazu gibt es eine Sauna sowie Behandlungsräume für Anwendungen.
Die Zimmer im Neubau schauen übrigens fast alle auf die Straße und die Rückseite des Altbaus. Sie verfügen über kleine Wasserbecken auf dem Balkon, die aber wohl nur im Sommer nutzbar sind, da sie komplett unbeheizt sind.
Hospes Maricel Mallorca & Spa – Bar und Restaurant
Im Hotel gibt es zwei Restaurants sowie eine Bar. Das Restaurant im Haupthaus war allerdings während meines Aufenthaltes geschlossen, sodass nur das Restaurant im Neubau geöffnet war.
Dazu gibt es eine Bar in der Lobby des Haupthauses, in der vor allem Getränke, aber auch kleine Snacks serviert werden.
Die Bar ist übrigens ein ausgezeichneter Ort, um den Sonnenuntergang zu beobachten. Die Aussicht über das Meer ist von hier traumhaft schön.
Hospes Maricel Mallorca & Spa – Frühstück
In meiner Buchung war das Frühstück inkludiert, das während meines Aufenthaltes im Restaurant des Neubaus serviert wird.
Alle Eierspeisen und warmen Gerichte werden à la carte serviert und es gibt eine sehr gute Auswahl, sodass hier jeder etwas finden sollte.
Das von mir bestellte Omelette kommt dann auch zügig und ist sehr schmackhaft.
Die kalten Speisen werden hingegen als Buffet serviert und anstelle von Zangen direkt am Buffet liegen diese hier auf jedem Tisch bereit, was ich sehr angenehm finde und so noch in keinem Hotel zuvor gesehen habe.
Das Buffet hat eine gute Auswahl an Aufschnitten, Obst, Gemüse und auch traditionellen mallorquinischen Speisen.
Hospes Maricel Mallorca & Spa – Fazit
Ich wollte das Hotel wirklich mögen und die Hardware ist definitiv fantastisch. Allerdings stimmen einfach einige Kleinigkeiten nicht, um das Hospes Maricel Mallorca als Fünf-Sterne-Hotel zu vermarkten und Preise zu verlangen, die hier regelmäßig aufgerufen werden. Das ist wirklich schade, denn mit recht kleinen Veränderungen könnte man hier viel mehr aus diesem Hotel in traumhafter Lage machen.
Aber zurück zu meinem Aufenthalt. Der hätte rundum fantastisch sein können, doch vor allem das Personal ist in diesem Hotel einfach nicht auf dem Level eines Fünf-Sterne-Hotels. Einige sollten gar nicht in einem Hotel arbeiten, denn man hat bei ihnen eher das Gefühl, dass der Gast stört. Ganz besonders inakzeptabel ist aber, dass ich im Zimmer einen Stromschlag bekommen habe und als wäre das nicht genug, wurde das vom Hotel komplett ignoriert. Gerade mal eine super knappe Entschuldigung bei Check-out gab es, ansonsten wurde das Thema einfach ignoriert. Es kam weder ein Haustechniker und es wurde auch sonst überhaupt nicht auf diesen eklatanten und sogar gefährlichen Mangel reagiert.
Weitere Artikel zu dieser Reise:
Ultimate Island in the Sun – Mallorca im Frühling
Frühlingsgefühle – Eindrücke aus Mallorca
Auf den Spuren von Errol Flynn auf Mallorca
Auf den Spuren von Junipero Serra auf Mallorca
Valldemossa und die Kartause, Mallorca
Review: Airport Lounge Europe, Flughafen München
Review: Eurowings Economy Class A320: München-Palma de Mallorca
Review: Castillo Hotel Son Vida, a Luxury Collection Hotel, Mallorca – Die Wiederholung
Review: Hospes Maricel Mallorca & Spa
Review: The St. Regis Mardavall Mallorca Resort – Teil 1
Review: The St. Regis Mardavall Mallorca Resort – Teil 2
Review: H10 Punta Negra Boutique Hotel, Mallorca
Review: Marriott’s Club Son Antem, Mallorca
Review: SWISS Economy Class A320: Palma de Mallorca-Zürich
Lesen Sie weitere Bewertungen von Flugzeugen, Airport Lounges, Mietwagen und Hotels.
© 2022 – 2023, Betty. All rights reserved.
Auch ich habe zwei Nächte im Hospes Maricel Mallorca verbracht. Deiner Beschreibung kann ich zustimmen. Unser Aufenthalt fand offenbar direkt im Anschluss an eine Renovierung statt, ein kräftiger Farbgeruch bewirkte bei einigen Teilnehmern unseres Meetings sogar die Abreise.
Eine Tür im Zimmer ließ sich nur mit Kraftanstrengung bewegen, das wurde aber schnell abgestellt.
Der Service im Restaurant ließ zu wünschen übrig, der zuständige Kellner wurde zu vertraulich und passte absolut nicht zu einem 5‑Sterne-Hotel.
Am meisten gestört hat mich aber das Drumherum der Lage. Die Aussicht auf das Meer ist natürlich fantastisch, aber die Zufahrt führt doch durch ein eher wildes Gebiet. Wie ein Diamant in schlechter Fassung kam es mir vor.
Ein schönes Hotel, aber keine 5 Sterne.
Das ist ja umso mehr schade, dass das anscheinend wirklich kein Einzelfall ist. Da sollte das Management wirklich etwas unternehmen, zumindest soweit möglich.