Hoch hinaus in Frankfurt – Aussicht vom Main Tower
In Frankfurt am Main befindet sich Deutschlands einziges Hochhausviertel. Die Stadt ist von jeher ein Finanzzentrum und so siedelten sich hier auch viele Banken an, die für ihre Zentralen Hochhäuser errichteten. Heute verfügt Frankfurt über eine imposante Skyline und bei einem der Hochhäuser kann man auch aufs Dach steigen, um die Aussicht zu genießen.
Hoch hinaus in Frankfurt – Euro-Skulptur
Ich starte meinen Besuch im Frankfurter Bankenviertel an der Euro-Skulptur, die sich ganz in der Nähe meines Hotels befindet. Das vierzehn Meter hohe und fünfzig Tonnen schwere Eurozeichen wurde vom Künstler Ottmar Hörl geschaffen und wurde zum Jahreswechsel 2001/02 am Willi-Brandt-Platz aufgestellt. Zu jener Zeit befand sich im dahinterliegenden Eurotower der Sitz der Europäischen Zentralbank.
Nachdem die EZB umgezogen ist, wurde gefordert, auch die Skulptur vom derzeitigen Standort zu entfernen. Im Jahr 2015 wurde sie jedoch erst einmal aufwendig renoviert und die Beleuchtung auf LED umgestellt. Die Diskussion um den Abbau der Skulptur ist aber bis heute nicht abgerissen. Noch aber steht das Eurozeichen am Rande des Bankenviertels und ist hier auch ein beliebtes Fotomotiv.
Hoch hinaus in Frankfurt – Bankenviertel
Ein Zentrum der Finanzen war Frankfurt schon seit dem Mittelalter, doch das heutige Bankenzentrum wurde erst nach dem Zweiten Weltkrieg geboren. Doch die deutsche Teilung verlor Berlin seinen Status als Finanzmetropole und die Geldhäuser suchten sich einen neuen Standort, den sie hier in Frankfurt fanden.
Heute hat die Innenstadt von Frankfurt am Main die höchste Hochhausdichte in Deutschland und so kommt bei einem Spaziergang durch die Galluswarten, einem Park im Stadtzentrum, fast schon ein bisschen New York Feeling auf, wenn die Spitzen der Wolkenkratzer über die Bäume ragen.
Nicht nur Banken haben ihren Sitz in den Hochhäusern Frankfurts, aber sie waren es, die den Ruf als Finanzmetropole begründeten. Allen voran die Deutsche Bank und die Dresdner Bank, die hier seit ihrer Neugründung 1957 ansässig waren. Die dritte deutsche Großbank, die Commerzbank, hatte ihren Hauptsitz noch bis 1990 in Düsseldorf.
Über die Jahre sind viele markante Hochhäuser in Frankfurt entstanden. Dazu gehört das 136 Meter hohe Gallileo-Hochhaus (hier links im Bild), das 2003 fertiggestellt wurde und seitdem von der Dresdner Bank, später Commerzbank, genutzt wird. Bereits 1975 bis 1978 erbaut wurde der sogenannte Silberturm (Mitte), der bis 1990 sogar das höchste Hochhaus in Deutschland war. Bis 2008 war das 166 Meter hohe Gebäude die Konzernzentrale der Dresdner Bank, bevor es 2012 von der Deutschen Bahn übernommen wurde. Das dritte Hochhaus ist der sogenannte Skyper, der 2004 fertiggestellt wurde und knapp 154 Meter hoch ist.
Markante Gebäude der Frankfurter Skyline sind auch die 155 Meter hohen Doppeltürme der Deutschen Bank, die zwischen 1979 und 1984 erbaut wurden. Ursprünglich waren die Türme übrigens als Hyatt Hotel geplant, wurden jedoch bereits während des Baus von der Großbank übernommen.
Hoch hinaus in Frankfurt – Main Tower
Eines der höchsten Gebäude Deutschlands ist der zweihundert Meter hohe Main Tower, der im Jahr 2000 fertiggestellt wurde. Hauptmieter des Hochhauses ist die Landesbank Hessen-Thüringen, deren Logo auch an dem Gebäude prangt. Daneben verfügen aber noch etliche weitere Kreditinstitute, Investmentfirmen und Kanzleien über Büros in dem Gebäude. Im Gegensatz zu anderen Hochhäusern sind allerdings die Lobby sowie das Dach öffentlich zugänglich.
Frankfurts höchster Aussichtspunkt befindet sich auf 187 Metern Höhe und bietet eine atemberaubende Aussicht weit über die Stadtgrenzen hinaus. Nach oben geht es übrigens mit Fahrstühlen, die zu den schnellsten in Deutschland gehören. Bis zu sieben Meter pro Sekunde, das entspricht 25 Kilometern pro Stunde, bewegen sich die Kabinen durch das Gebäude. Wer will, der könnte natürlich auch die 1090 Stufen bis ganz nach oben laufen.
Auf dem Dach des Main Towers steht noch eine Antenne, die man von der Terrasse gut im Blick hat. Vierzig Meter hoch erstreckt sie sich nochmals in den Himmel und strahlt von hier unter anderen die Programme von Radiosendern aus.
Nach oben blicken hier aber die wenigsten, denn dazu ist die Aussicht viel zu spektakulär. Der erste Blick fällt natürlich auf die nähere Umgebung und da sind natürlich vor allem weitere Wolkenkratzer zu sehen.
Schön von hier oben zu bestaunen sind auch nochmal jene Häuser, zu denen ich zuvor hinaufgeblickt habe. Darunter das Gallileo-Hochhaus, der Silberturm und der Skyper. Dahinter schön zu sehen der Frankfurter Hauptbahnhof mit den riesigen Gleisanlagen.
Aus der Vogelperspektive gut zu sehen ist auch, dass die Zwillingstürme der Deutschen Bank auf einem gemeinsamen Sockel stehen, der ebenfalls mehrere Stockwerke hoch und verglast ist.
Winzig wirken dagegen viele andere Gebäude, wie die Kaufhäuser an der Zeil, Frankfurts wichtigster Fußgängerzone und Einkaufsstraße.
Die einzigen Hochhäuser direkt an der Einkaufsstraße gehören zum sogenannten Palaisquartier, das zwischen 2004 und 2010 errichtet wurde. Zu dem Komplex gehören eine Rekonstruktion des Palais Thurn und Taxis aus dem 18. Jahrhundert sowie der 136 Meter hohe Nextower, ein 96 Meter hoher Hotelbau, in dem sich jetzt das JW Marriott Hotel befindet, sowie das Einkaufszentrum MyZeil.
Durch die dichte Bebauung der Innenstadt ist der Main, der mitten durch die Stadt fließt, nur immer wieder teilweise zu sehen. Gut zu erkennen ist aber der 1990 eröffnete Holbeinsteg, eine Fußgängerbrücke, die das Bahnhofsviertel mit dem Stadtteil Sachsenhausen verbindet.
Beim genaueren Hinsehen entdecke ich den Eschenheimer Turm, durch den einst eines der Stadttore der Frankfurter Stadtbefestigung führte. Er wurde bereits Anfang des 15. Jahrhunderts erbaut und ist eines der ältesten, fast vollständig erhaltenen, Gebäude der Stadt.
Schaue ich fast senkrecht hinunter, kann ich hingegen die von 1873 bis 1880 erbaute Alte Oper erkennen. Bis es bei einem Luftangriff 1944 stark zerstört wurde, war das Opernhaus eine der bedeutendsten Bühnen der Stadt. Der Wiederaufbau des Gebäudes erfolgte erst zwischen 1976 und 1980 als Konzert- und Kongresshaus, als das die Alte Oper heute genutzt wird.
Gebaut wird im Frankfurter Bankenviertel ebenfalls und so entsteht neben dem Main Tower schon wieder der nächste Wolkenkratzer und verändert damit die Aussicht nachhaltig. Schräg dahinter zu erkennen ist übrigens der 1997 eröffnete Commerzbank Tower, der mit 259 Metern Höhe nicht nur das höchste Gebäude Deutschlands, sondern auch in der Europäischen Union ist.
Hoch hinaus in Frankfurt – Holzhausenschlösschen
Nach meinem Besuch im Bankenviertel lege ich noch einen kurzen Stopp am Holzhausenschlösschen ein. Das barocke Wasserschloss wurde 1729 auf den Grundmauern einer Wasserburg für die Familie Holzhausen errichtet, die hier einen Gutshof besaß. Dieser befand sich damals außerhalb der Stadtgrenzen, wurde aber bereits im 19. Jahrhundert eingemeindet.
Große Teile des einstigen Anwesens wurden in der Gründerzeit überbaut, sodass nur ein kleiner Park erhalten geblieben ist, der Holzhausenpark, der sich noch heute rund um das Schloss befindet. Das letzte männliche Mitglied der Familie von Holzhausen, Adolf Freiherr von Holzhausen, schenkte das Anwesen der Stadt Frankfurt am Main. Nachdem Kriegsschäden beseitigt wurden, beherbergte das Schloss 1953 bis 1988 das Museum für Vor- und Frühgeschichte. Seit 1989 ist das Holzhausenschlösschen der Sitz der Frankfurter Bürgerstiftung, die das Gebäude für kulturelle Veranstaltungen nutzt.
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