Hermannsdenkmal, Detmold, Nordrhein-Westfalen
Das Hermannsdenkmal ist eine Kolossalstatue im südlichen Teutoburger Wald und soll an den Cheruskerfürsten Arminius erinnern sowie an die Schlacht im Teutoburger Wald. In dieser schafften es die Germanen im Jahre 9, unter der Führung von Arminius, drei römische Legionen zu schlagen. Mit seiner 26,57 Meter hohen Figur und einer Gesamthöhe von 53,46 Metern, ist die Statue die höchste in Deutschland und war bis zur Erbauung der Freiheitsstatue in New York die höchste der Welt.
Nach meinem Besuch der Externsteine fahre ich zum Parkplatz des Hermannsdenkmal. Von hier mache ich mich zu Fuß auf den Weg. Zuerst führt mich der Pfad durch eine Art kleiner Einkaufsstraße mit Restaurant und Souvenirgeschäften. Danach geht es weiter durch den Wald. Als ich um eine Ecke biege, kann ich mein Ziel bereits entdecken.
Doch bevor ich mich dem Hermannsdenkmal weiter nähere, entdecke ich am Wegesrand ein kleines Holzhaus. Davor steht die Büste des Erbauers Ernst von Bandel. Schon seit 1837 trieb von Bandel den Bau des Hermannsdenkmals voran. Er sammelte nicht nur Spenden, sondern steckte auch sein eigenes Vermögen in den Bau.
Fertiggestellt wurde im Jahr 1846 jedoch zuerst nur der Sockel und das Interesse an der Fertigstellung schwand. Ernst von Bandel war enttäuscht und zog verarmt nach Hannover, wo er andere Aufträge übernahm. Den Bau des Denkmals verlor er jedoch nicht aus den Augen. Er schaffte es tatsächlich, neue Geldgeber zur finden, zu denen sogar der Kaiser zählte, und der Bau konnte fortgesetzt werden. Ab 1872 wohnte Bandel sogar zeitweise in dieser Hütte, um das Projekt zu überwachen.
Heute befindet sich im Inneren eine kleine Ausstellung zum Hermannsdenkmal, die die Entstehungsgeschichte in Texten und Bildern erklärt.
Und es wird gezeigt, dass das Denkmal im Teutoburger Wald nicht das Einzige ist. Eine etwas kleinere Ausgabe steht sogar in Neu-Ulm, Minnesota in den USA.
Ich folge dem Weg weiter und stehe schließlich vor dem Hermannsdenkmal. Es ist wirklich beeindruckend, so nahe vor der riesigen Statue zu stehen. Ganze 42,8 Tonnen wiegt der Hermann, der aus einer Eisenkonstruktion besteht, die mit Kupferplatten ummantelt wurde. Der rechte Arm hält ein sieben Meter langes und 550 Kilogramm schweres Schwert, das von der Firma Krupp gestiftet wurde. Das Schild, das Hermann mit der linken Hand hält, ist zehn Meter hoch und wiegt sogar 1550 Kilogramm.
Mit meinem Kombi-Ticket, das ich bereits bei den Externsteinen erworben habe, komme ich durch das Drehkreuz, um den Sockel zu erklimmen. Stufen führen im Inneren hinauf zu einer Aussichtsplattform, die rund um das Denkmal führt.
Weit schweift mein Blick von hier oben über den Teutoburger Wald, bis hin zu den Ortschaften der Umgebung. Und natürlich hinauf zum Hermann, der von hier oben noch gewaltiger wirkt und irgendwie erinnert mich das Ganze an den Besuch der Freiheitsstatue in New York, wo ich vom Sockel einen ähnlichen Ausblick nach oben hatte.
Grotenburg 50, 32760 Detmold
01. März bis 5. November: 9.00 bis 18.30 Uhr
06. November bis 28. Februar: 9.30 bis 16.00 Uhr
Eintritt: €3.50 (Kombiticket mit Externsteinen €4.50)
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