Hagley Museum & Library, Wilmington, DE
Drei große Anwesen der bekannten Industriellenfamilie DuPont gibt es in und um Wilmington, Delaware zu besichtigen. Dazu gehört auch der Stammsitz der Familie, Hagley. Hier begann der Aufstieg der DuPonts zu einer der erfolgreichsten Familien der USA und hier standen auch ihre ersten Produktionsstätten.
Mitten im schönen Brandywine Valley siedelte sich 1801 der französische Immigrant Eleuthere Irenee du Pont an, um eine Schwarzpulverfabrik zu gründen. Was für ein weltumspannendes Firmenimperium daraus geworden ist, erfährt der Besucher von Hagley zuerst im Museum, das in einer alten Baumwollmühle eingerichtet ist. Auf drei Etagen wird die Firmengeschichte der DuPonts aufgezeigt.
DuPont begann zwar mit Schwarzpulver groß zu werden, doch bald kamen viele andere Firmenzweige dazu. Besonders die Entwicklung von neuen Werkstoffen und die vielen Patente, die DuPont selbst heute noch gehören, machten die kleine Firma aus Wilmington zu einem Weltmarktführer. Besonders mit der Herstellung und Vermarktung von Nylon haben die DuPonts ein Vermögen verdient.
Aber auch in Autos finden sich DuPont Materialien und sogar für den NASA-Weltraumanzug wurden Werkstoffe von DuPont genutzt.
Das Grundstück selbst ist in zwei Teile unterteilt. Das Museum und die ehemalige Schwarzpulverfabrik kann man auf eigene Faust besuchen, den Familienstammsitz nur mit Führung. Über das ganze Gelände fährt ein Shuttlebus, denn die Entfernungen sind zum Teil recht groß.
Ich entschließe mich dazu, zuerst die geführte Tour zu machen. Ein Shuttlebus fährt mich über das Gelände, wo unter anderen erklärt wird, dass diese Ruinen einmal Teil eines riesigen Gartens waren, der hier in mehreren Terrassen angelegt war.
Nach Erreichen des Stammsitzes der DuPonts muss ich noch etwas auf den Start der nächsten Tour warten und habe so Zeit, einen Teil des Gartens näher zu erkunden.
Dann startet aber auch schon die Tour. Für fast ein Jahrhundert war dieses Herrenhaus der Stammsitz der DuPonts. Fünf Generationen wohnten in dem Haus und hinterließen ihre Spuren. Viele der Einrichtungsgegenstände brachten die DuPonts 1799 mit von Frankreich nach Amerika.
Verlassen wurde das Haus übrigens, weil es immer wieder größere Explosionen in der Schwarzpulverfabrik gab. Eine war schließlich so gewaltig, dass sie alle Fenster des Hauses zerstörte und beträchtlichen Schaden anrichtete. Danach zog die Familie aus und das Haus verfiel zusehends. Erst 1952 wurde es restauriert und als Museum zugänglich gemacht.
In den Nebengebäuden sind verschiedene Werkstätten sowie eine Garage untergebracht.
Dann bringt mich der Bus zurück zur Schwarzpulverfabrik. Hier wurde mit der Hilfe von Wasserkraft Schwarzpulver hergestellt. Wie genau, das wird auch in verschiedenen Demonstrationen gezeigt.
Zum Fabrikkomplex gehört auch das Wohngebiet für die Angestellten. In sicherer Entfernung von der Fabrik stellte ihnen die Firma hier Wohnraum zur Verfügung. Dazwischen gab es übrigens ein Tor, an dem jeder streng kontrolliert wurde, denn schon ein einziges Streichholz hätte eine Katastrophe auslösen können.
Hagley Museum & Library
200 Hagley Creek Rd, Wilmington, DE 19807
April-Okt. tgl. 10–17 Uhr, Nov.-März tgl. 10:00–16:00 Uhr
Eintritt: $15 (2019)
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