Grenzdenkmal Hötensleben, Sachsen-Anhalt

Das Grenz­denk­mal Höten­s­le­ben umfasst ein ori­gi­nal erhal­te­nes Stück der Grenz­an­la­gen der ehe­ma­li­gen DDR. Es befin­det sich an der Gren­ze zwi­schen Sachsen-​Anhalt und Nie­der­sach­sen und erin­nert anschau­lich an die deut­sche Teilung. 

Das, was heu­te selbst­ver­ständ­lich erscheint, eine Fahrt auf der Lan­des­stra­ße 104 in das klei­ne Dörf­chen Höten­s­le­bens, war für vie­le Jah­re nicht mög­lich, denn genau hier ver­lief die Deutsch-​deutsche Gren­ze. Die­se wur­de von der DDR immer wei­ter aus­ge­baut und befe­stigt, um Fluch­ten in den Westen zu ver­hin­dern. Nur an weni­gen Orten ist sie noch so ein­drück­lich erhal­ten wie hier.

Rund 350 Meter lang ist die erhal­te­ne Grenz­an­la­ge und schon von wei­tem ist die Mau­er zu sehen, die hier Deutsch­land bis 1989 teilte.

Im Gebüsch davor steht ein Grenz­pfo­sten, der den eigent­li­chen Grenz­ver­lauf mar­kiert, denn die Grenz­an­la­gen muss­ten natür­lich kom­plett auf DDR Gebiet gebaut werden.

Etwas hüge­lig ist das Land hier und so habe ich einen guten Blick über die Anla­ge, die eine Schnei­se in die Land­schaft schlägt. Im Hin­ter­grund ist der Wach­turm zu sehen, der eine gute Über­sicht bot.

Die Gren­ze ähnelt hier übri­gens nicht ohne Grund der in Ber­lin, denn Höten­s­le­ben liegt nur rund 80 Meter ent­fernt, sodass kein Schutz­strei­fen von 250 bis 1500 Meter Brei­te ange­legt wer­den konnte.

Ich lau­fe auf der ehe­ma­li­gen Patrouil­len­stra­ße wei­ter. Wenn ich in Rich­tung Osten schau, kann ich die Dächer von Höten­s­le­ben erken­nen und davor den bis zu drei Meter hohen Sichtblendzaun.

Am Weg ent­lang gibt es ver­schie­de­ne Tafeln, die genau erklä­ren, um wel­che Grenz­be­fe­sti­gun­gen es sich hier han­delt. Dazu gibt es eini­ge histo­ri­sche Aufnahmen.

Vor der Mau­er, die Ost und West trenn­te, sind hier die soge­nann­ten Pan­zer­höcker zu sehen, die ein Durch­bre­chen mit Fahr­zeu­gen ver­hin­dern sollten.

Schließ­lich errei­che ich den Wach­turm, der hier auch als Füh­rungs­stel­le dien­te. Von die­sem Ort konn­te Alarm aus­ge­löst und ein Ein­satz koor­di­niert werden.

Hin­ter dem Turm erstrecken sich heu­te wei­te Raps­fel­der. Von der ehe­ma­li­gen Gren­ze ist hier nichts mehr zu sehen. Mensch und Natur haben das Gebiet längst zurückerobert.

Nur dort, wo die Gedenk­stät­te ist, bleibt die Tei­lung Deutsch­lands lebendig.

Auf der ande­ren Stra­ßen­sei­te setzt sich die Gedenk­stät­te noch ein klei­nes Stück fort. Hier sind aller­dings nur noch Tei­le der Anla­ge erhal­ten. Dazu gehö­ren ein Beob­ach­tungs­turm sowie ein klei­ner Schutzbunker.

Das Grenz­denk­mal Höten­s­le­ben zeigt sehr ein­drück­lich, wie die DDR die Gren­ze befe­stig­te, um Men­schen an der Flucht zu hin­dern. Ich kann einen Besuch nur emp­feh­len, denn es gibt nicht mehr vie­le Orte, an denen die­se per­fi­den Grenz­be­fe­sti­gun­gen noch so gut erhal­ten sind. Sie sind auch ein Mahn­mal für zukünf­ti­ge Gene­ra­tio­nen, dass so etwas nie wie­der pas­sie­ren darf.

Grenz­denk­mal Hötensleben
L104, 39393 Hötensleben
rund um die Uhr geöff­net, kostenlos

Arti­kel aus der Rei­he Deutsch-​deutsche Teilung:

Deutsch-​deutsche Tei­lung – Auf Spu­ren­su­che an der ehe­ma­li­gen Grenze

Grenz­hus Schlags­dorf, Mecklenburg-Vorpommern

Grenz­mu­se­um Schiff­lers­grund, Hessen/​ Thü­rin­gen

DDR-​Grenzbahnhof Probst­zel­la, Thüringen

Gedenk­stät­te Deut­sche Tei­lung Mari­en­born, Sachsen-Anhalt

Grenz­denk­mal Höten­s­le­ben, Sachsen-Anhalt

Gedenk­stät­te Point Alpha, Thüringen/​ Hes­sen

Ostsee-​Grenzturm Küh­lungs­born, Mecklenburg-Vorpommern

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Betty

Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die Welt zu bereisen. Immer mit dabei ist meine Kamera, wenn ich spannende Abenteuer erlebe und neue Reiseziele erkunde. Das Reisen bereitet mir so viel Freude, dass ich nun auch meine Leser an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen möchte.

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