Gepäckverlust bei Lufthansa
Gepäckverlust ist immer ärgerlich. Wenn man am Band wartet und der eigene Koffer fehlt, ist die Urlaubsfreude doch getrübt. Da hofft man doch, dass alles getan wird, um schnell wieder an die eigenen Habseligkeiten zu kommen. Im Sommer 2023 war solch ein Gepäckverlust jedoch kein Einzelfall, besonders wenn man über München geflogen ist. Der Flughafen hatte massive Probleme, genügend Personal anzuheuern, und so sind viele Koffer stehengeblieben. Für die meisten Reisenden begann eine kleine Odyssee, denn die Nachlieferung lief nicht immer ganz reibungslos.
Gepäckverlust bei Lufthansa – Ankunft in Kopenhagen
Wer hat sie nicht gehört, die Meldungen vom Sommer 2023, dass in München Zehntausende Koffer stehengeblieben sind? Und so kam es, wie es kommen musste, auch meine Reisebegleitung C. war davon betroffen. Während mein Gepäck aus Berlin problemlos in Kopenhagen landete, erfuhr sie schon vor dem Start, dass man aufgrund Personalmangels ohne Gepäck abfliegen würde. So war klar, dass ihr Koffer Kopenhagen nicht mit ihr zusammen erreichen würde.
Die Lufthansa bietet normalerweise inzwischen eine digitale Verlustmeldung über die App an, doch in Kopenhagen war diese nicht verfügbar.
So hieß es also zunächst anstehen und warten. Am Schalter wurde der Verlust dann aufgenommen und zunächst waren wir überzeugt, dass sich das Problem schnell lösen würden. Ich hatte ja schon öfters verspätetes Gepäck, das immer recht schnell nachgeliefert wurde. Am Abend, oder spätestens am nächsten Morgen, hoffte man den Koffer in Kopenhagen zu empfangen. Schließlich fliegen täglich mehrere Maschinen zwischen der dänischen Hauptstadt und München. Wir ahnten ja nicht, wie viel Gepäck sich da in München so stapelte.
Gepäckverlust bei Lufthansa – Kopenhagen, der nächste Tag
Die App von Lufthansa war leider weiterhin völlig nutzlos, denn eine richtige Statusanzeige der Verlustmeldung erfolgte nicht. Auch telefonisch war zunächst kein Durchkommen, sodass ich es schließlich über die Senator-Hotline versuchte. Der Urlaubsbeginn war inzwischen reichlich eingetrübt, denn C. wollte an jenem Tag auf eine Kreuzfahrt gehen und hatte nur die Kleidung dabei, die sie auf der Hinreise getragen hatte.
Nachdem uns niemand richtig Auskunft geben konnte, beschlossen wir also, selbst nochmals zum Flughafen zu fahren, was in Kopenhagen zum Glück relativ problemlos ist. Dort bekamen wir die Information, dass die Gepäckabfertiger täglich Fluggäste empfangen, die ihr Gepäck suchen, und mit ihnen durch das Lager gehen, die Koffer suchen. Das würde schneller gehen, als wenn man erst das ganze Gepäck scannt.
Für Lufthansa ist am Flughafen Kopenhagen der Abfertiger Aviator zuständig. Wir warteten also am angegebenen Treffpunkt und trafen hier auf eine ganze Reihe weiterer Fluggäste, die auf ihr Gepäck warteten, einige sogar vom selben Schiff, auf das C. einchecken wollte. Der Mitarbeiter kam dann auch pünktlich und nahm je eine Person pro Gruppe mit, um nach dem Gepäck zu suchen. Leider blieb diese Aktion für C. ohne Erfolg und ihr Koffer weiter verschollen.
Wir aber trafen schließlich auf D., den Chef der hiesigen Aviator Filiale, der uns durch eine Hintertür mit in den Bereich nahm, in dem die Koffer ankommen. Es wurde eine weitere Maschine aus München erwartet und wir sollten gleich schauen können, ob der Koffer von C. dabei ist. Während wir warteten, bekamen wir zum ersten Mal eine Ahnung, wie viel Gepäck da liegengeblieben war. Die Mitarbeiter räumten ganze Wagenladungen voll mit herrenlosen Koffern von den Bändern. Die mussten alle später zugestellt werden.
Enttäuschenderweise bliebt der Versuch, das Gepäck noch in Kopenhagen zu erhalten, am Ende erfolglos. Wir durften sogar in der Mitarbeiterlounge von Aviator noch auf eine weitere Maschine warten, die herrenlose Koffer brachte, doch der von C. war nicht dabei. So musste C. ohne Gepäck auf ihrem Schiff einchecken. Wir sollten uns aber am folgenden Tag in Göteborg wiedersehen und hatten noch die Hoffnung, dort auch auf den Koffer zu treffen, denn uns wurde zugesagt, dass er sofort dorthin weitergeleitet werden würde, wenn er denn in Kopenhagen auftauchen sollte.
Gepäckverlust bei Lufthansa – Göteborg
Was weiterhin ziemlich unerfreulich war, die Lufthansa App gab immer noch keine Informationen von sich. Dort hieß es lediglich, es würde nach dem Gepäck gesucht werden. So machte sich C. mit ihrem Schiff auf den Weg nach Göteborg und ich mit dem Flugzeug. Die Hoffnung war, dass der Koffer in derselben Maschine ist und ich ihn dann am Band in Göteborg in Empfang nehmen könnte. In Göteborg kamen dann zwar auch eine ganze Menge verspäteter Koffer an, der von C. war aber wieder nicht dabei. So hatte sich auch diese Hoffnung zerschlagen und uns war klar, dass wir am nächsten Tag einkaufen gehen müssen, denn nach Göteborg schlossen sich auf der Kreuzfahrt zwei Seetage an, an denen das Gepäck definitiv nicht geliefert werden würde.
Gepäckverlust bei Lufthansa – Die nächsten Tage
Am nächsten Tag tat sich dann etwas in der App. Nur wurde der Koffer nicht wie erhofft nach Göteborg geflogen, sondern gleich nach Island, dem nächsten Ziel der Kreuzfahrt, das das Schiff aber frühestens drei Tage später erreichen würde. Für uns also der definitive Startschuss zum Shoppen. Im Eiltempo kauften wir Kleidung, Schuhe, Socken, Unterwäsche, eben alles, was man so braucht. Das war gar nicht so einfach, denn keiner von uns war je zuvor in Göteborg und so mussten wir zunächst recherchieren. Am Ende hat zum Glück alles geklappt und es blieb sogar noch Zeit für einen kleinen Ausflug, bevor ich mich am Abend von C. verabschiedete, die sich nun auf den Weg nach Island machte.
Trotzdem verfolgte ich natürlich das Gepäck weiter, vor allem da C. es ja auch dem Schiff nicht konnte. Und so stellte ich mit Erschrecken fest, dass der Koffer inzwischen wieder von Island nach Kopenhagen geflogen war. Warum, das kann ich nur vermuten. Anscheinend lief irgendwas bei der Kommunikation schief oder jemand hatte das falsche Label am Koffer gescannt. Jedenfalls wurde der Koffer so am nächsten Tag nochmals nach Island geflogen. Unglaublich.
Gepäckverlust bei Lufthansa – Ankunft des Gepäcks
Der zweite Transport des Koffers nach Reykjavik war dann aber erfolgreich und sogar der Anschlussflug zu einem kleinen Regionalflughafen im östlichen Teil von Island klappte problemlos. So konnte C. den Koffer nach Ankunft in Island und fünf Tagen Ungewissheit tatsächlich in Empfang nehmen. Die Label, die alle am Koffer hingen, sprechen Bände und zeigen auch, dass die Anzeige in der App tatsächlich korrekt war und der Koffer zweimal nach Reykjavik geflogen ist.
Gepäckverlust bei Lufthansa – Fazit
Das war keine Glanzleistung von Lufthansa. Ein Koffer kann ja immer mal verloren gehen, aber am eigenen Drehkreuz ganze Flugzeuge ohne Gepäck starten zu lassen, ist schon ein starkes Stück. Dazu die nachträgliche Kommunikation, die überhaupt nicht geklappt hat. Warum die Appverfolgung so unzuverlässig ist, kann ich gar nicht verstehen. Das können andere Fluggesellschaften inzwischen definitiv besser. Immerhin hat die Lufthansa C. die Auslagen erstattet, allerdings, so ist es Firmenvorschrift, nur Dinge wie Unterwäsche oder Hygieneartikel zu hundert Prozent. Andere Kleidung erstattet die Lufthansa nur zu fünfzig Prozent, da man sie ja später noch nutzen könne. Die Art ist für mich absolut unmöglich, wird aber von verschiedenen europäischen Airlines zu gehandhabt.
Konsequenz für uns war, dass sowohl C. als auch ich uns einen Tracker für unsere Mobiltelefone gekauft haben, um in Zukunft unser Gepäck selbst verfolgen zu können. Das konnten wir inzwischen auch schon beide auf einer Reise testen und es hat sich sowohl für ihr iPhone als auch für mein Samsung Galaxy als praktikabel herausgestellt.
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