Fort Monroe National Monument, Virginia
Fort Monroe ist ein Küstenfort in Hampton, Virginia, das besonders im amerikanischen Bürgerkrieg eine große Rolle spielte. Damals schützte es die strategisch wichtige Einfahrt zur Chesapeake Bay sowie die Zufahrt zum James River. Im Jahr 2011 wurde es von Präsident Barack Obama zum National Monument ernannt, nachdem die letzten Soldaten das Gelände verlassen hatten.
Schon 1609 erkannte Captain John Smith die strategisch wichtige Bedeutung dieser Landzunge, auf der heute Fort Monroe steht. Damals wurde ein erstes Fort errichtet, das über die Jahrhunderte immer weiter ausgebaut wurde. Seine größte Bedeutung hatte es zwar im amerikanischen Bürgerkrieg, doch auch im Unabhängigkeitskrieg waren hier schon Soldaten stationiert. Dies blieb bis 2011 so. Mein erster Stopp ist am Zero Mile Post. Bis 1939 gab es hier mal eine Bahnstation einer Strecke nach Cincinnati in Ohio und von hier wurden die Distanzen gemessen.
Auf dem Fort Gelände, das nach mehreren Erweiterungen recht groß ist, stehen viele Wohnhäuser. In den USA ist es ja üblich, dass auch die Offiziere direkt vor Ort wohnen. Die tollen Villen, aber auch die Wohnblöcke der Soldaten, wurden liebevoll renoviert und sind heute verkauft oder vermietet.
Mitten zwischen den Wohnhäusern gibt es einen weiteren Leuchtturm, das Old Point Comfort Light. 1802 gebaut, ist es das älteste Bauwerk, das heute noch auf dem Gelände des Forts zu finden ist. Der Leuchtturm ist heute noch in Betrieb und hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Besondere Bedeutung hatte er im Krieg von 1812, als die Amerikaner von hier Ausschau nach feindlichen britischen Schiffen hielten, die auf dem Weg nach Washington waren.
Fährt man zum Kern des Geländes, trifft man auf die Mauern des alten Fort Monroe. Einst waren dies die Außenmauern, als das Fort 1819 begonnen und nach Präsident James Monroe benannt wurde. Das Fort blieb von 1861 bis 1865 immer in der Hand der Unionstruppen und von 1865 bis 1867 war der Südstaatenpräsident Jefferson Davis hier ein Gefangener.
Da ich schon einmal hier war, weiß ich, dass man auch in das Innere des alten Forts hineinkommt. Das geht allerdings nur über zwei Brücken, denn es gibt noch immer einen alten Wassergraben, der die Fort Mauern umgibt.
Ich fahre also auf die Brücke und vor der Durchfahrt gibt es dann diese Ampeln, die den Verkehr regeln. Manchmal dauert es etwas, denn auch Fußgänger haben eine extra Ampel, weil die Durchfahrt so eng ist, dass man als Autofahrer und Fußgänger nicht zusammen hindurchkommt. Ich bekomme aber sofort grün, da anscheinend sonst nirgendwo jemand wartet.
Gleich gegenüber der Durchfahrt steht eines der historischen Häuser mit besonderer Geschichte. In diesem Gebäude übernachte Präsident Lincoln vom 6. bis 11. Mai 1862 während eines Besuchs. Hier war es auch, wo er, zusammen mit General Wool und Commodore Goldsborough den Angriff auf Norfolk plante.
Im Inneren des Fort gibt es viele weitere Wohnhäuser, in denen Soldaten und Offiziere gelebt haben. Auch sie sind heute von Privatleuten bewohnt.
Ebenso genutzt werden viele der Kasematten. In einem Teil ist auch ein Museum zur Geschichte des Forts untergebracht. Das historische Fort steht übrigens komplett unter der Verwaltung des National Park Service und ist als National Monument geschützt.
Auf Teilen der Fort Mauern wurde ein Park angelegt. So kann ich dort auch hinauf und die Aussicht genießen.
Auf meinem Weg zur Ausfahrt komme ich noch an der Lincoln Gun vorbei. Diese Kanone wurde 1860 von Thomas Jackson Rodman entworfen und ist die erste ihrer Art, die hergestellt wurde. Bekannt waren Rodmans Waffen im Bürgerkrieg dafür, dass sie sowohl Schüsse als auch Granaten abfeuern konnten. Diese Kanone hatte eine Reichweite von mehr als vier Meilen und ein Projektil wog rund 300 Pfund. Genutzt wurde die Waffe, um Forts der Konföderierten zu bombardieren. Im Jahr 1862 wurde sie nach Präsident Lincoln benannt.
Nach einer kleinen Rundfahrt lande ich dann an der Ausfahrt auf der gegenüberliegenden Seite. Auch hier gibt es wieder Ampeln, diesmal aber nur für Autos, denn es gibt zwei Durchlässe, sodass Fußgänger nicht auf der Straße laufen müssen.
Fort Monroe National Monument
Fort Monroe, VA 23651
tgl. 6:30–19:30 Uhr
Eintritt: frei
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