Flugplatzmuseum Neuhardenberg, Brandenburg

Das Flug­platz­mu­se­um Neu­har­den­berg erzählt die Geschich­te des Son­der­flug­plat­zes, der sich öst­lich von Ber­lin befin­det. Mit der Hil­fe von Aus­stel­lungs­stücken und in ori­gi­na­len Han­gars wird die Geschich­te des ehe­ma­li­gen Mili­tär­stütz­punk­tes leben­dig gehalten. 

Etwas ver­schla­fen wirkt die Zufahrt zu Muse­um, denn zum heu­ti­gen Flug­platz gibt es ande­re Zufahr­ten und so hol­pern nur ein paar Autos der Besu­cher über die alte DDR-​Piste bis zur Zufahrt des Flug­platz­mu­se­ums. Am Tor gibt es aller­dings eine enthu­sia­sti­sche Begrü­ßung, denn das Muse­um wird von einem Ver­ein betrie­ben, dem die Geschich­te hier am Her­zen liegt. In vie­len Tau­send Arbeits­stun­den haben sie in ihrer Frei­zeit ein Klein­od geschaf­fen, das die Mili­tär­ge­schich­te deut­scher Flie­ger auf einem Flug­platz zwi­schen Ber­lin und der pol­ni­schen Gren­ze erzählt.

Zwei Han­gars mit Aus­stel­lungs­stücken sind inzwi­schen fer­tig­ge­stellt und für Besu­cher geöff­net. In einem wird eine MIG-​21 aus­ge­stellt, wie sie von den DDR-​Streitkräften genutzt wur­de, denn ab 1957 war der Flug­ha­fen Gar­ni­sons­stand­ort der NVA.

Gegrün­det wur­de der Flug­platz aber schon viel frü­her. Bereits 1934 wur­de er als gehei­mer Mili­tär­flug­platz gegrün­det und ab 1937 wur­den Rake­ten­trieb­wer­ke aus den Hein­kel Wer­ken gete­stet. Außer­dem war hier die Flug­zeug­füh­rer­schu­le Für­sten­wal­de ansäs­sig, die zwi­schen 1939 und 1944 Pilo­ten aus­bil­de­te. Zu Kriegs­en­de nut­ze die Rote Armee den Flug­platz für ihre Ber­li­ner Ope­ra­ti­on, bevor er spä­ter an die deut­schen Behör­den über­ge­ben wurde.

Ab 1960 war auf dem Flug­platz, der damals Marx­wal­de hieß, das Jagd­flie­ger­ge­schwa­der 8 ange­sie­delt, das von hier aus bis zur Wen­de ope­rier­te. Danach war von 1990 bis 1993 die Bun­des­wehr mit dem Trans­port­ge­schwa­der 65 auf dem Flug­platz sta­tio­niert. Nach dem Ende der mili­tä­ri­schen Nut­zung wur­de das Gelän­de pri­va­ti­siert und die heu­te vor­ran­gig als Sportflugplatz.

Der wohl bekann­te­ste Sol­dat, der je in Marx­wal­de sta­tio­niert war, ist Sig­mund Jähn, der über acht­zehn Jah­re hier arbei­te­te. Im Jahr 1978 wur­de er als erster Deut­scher im Welt­raum berühmt.

Ein Modell zeigt schließ­lich, wie der Flug­platz in sei­ner Zeit als Mili­tär­stütz­punkt und Sitz des Jagd­ge­schwa­ders 8 ein­mal aus­ge­se­hen hat. Wäh­rend vie­le der Han­gar heu­te noch exi­stie­ren, sind die mei­sten Ver­wal­tungs­ge­bäu­de längst abge­ris­sen worden.

Zur Aus­stel­lung gehö­ren aber nicht nur Flug­zeu­ge und Geschich­ten, son­dern auch unzäh­li­ge klei­ne­re Aus­stel­lungs­stücke, die über die Jah­re zusam­men­ge­tra­gen wur­den. So sind in Vitri­nen die Anzü­ge der Pilo­ten zu sehen sowie jede Men­ge Tech­nik, die zum Betrieb eines Flug­plat­zes nötig war.

Dane­ben gibt es Erin­ne­rungs­stücke, die an die NVA Zeit erinnern.

Im zwei­ten Han­gar ist dann ein wei­te­res Flug­ge­rät der Star, ein Heli­ko­pter des Trans­port­flie­ger­ge­schwa­ders 44. Hin­ter dem sper­ri­gen Namen ver­barg sich die DDR-​Regierungsfliegerstaffel, zu der nicht nur der Heli­ko­pter, son­dern auch eini­ge Tupo­lew Pas­sa­gier­flug­zeu­ge gehörten.

Der Heli­ko­pter kann übri­gens auch von innen besich­tigt wer­den und sogar im Pilo­ten­stuhl kön­nen die Besu­cher Platz neh­men und ein Erin­ne­rungs­fo­to machen.

Zum 20. Jubi­lä­um der Trans­port­flie­ger­staf­fel wur­de dem Geschwa­der offi­zi­ell der Name „Arthur Pieck” ver­lie­hen. Der Sohn des ersten Prä­si­den­ten der DDR war einst Poli­ti­ker und Direk­tor der Deut­schen Luft­han­sa, die aber nichts mit der Luft­han­sa der Bun­des­re­pu­blik zu tun hat­te, und spä­ter in Inter­flug umbe­nannt wurde.

Die Regie­rungs­flie­ger der DDR flo­gen übri­gens in der zivi­len Bema­lung der staat­li­chen Flug­ge­sell­schaft Inter­flug, gehör­ten aber nicht zur zivi­len Spar­te der Flug­ge­sell­schaft. Man wähl­te die­se Art der Bema­lung ledig­lich, um Pro­ble­men bei Über­flug­ge­neh­mi­gun­gen zu umge­hen. Außer­dem wur­de das Per­so­nal auch regel­mä­ßig in der zivi­len Luft­fahrt ein­ge­setzt, damit es sei­ne vor­ge­schrie­be­nen Flug­stun­den ablei­sten konnte.

Heu­te ver­sucht sich der Flug­platz Neu­har­den­berg als Pas­sa­gier­flug­ha­fen zu posi­tio­nie­ren, was aber bis­her nur wenig Erfolg hat­te. Eine Nut­zung erfolgt durch Privat- und Sport­flie­ge­rei. Aller­dings kön­nen auf der Start- und Lan­de­bahn auf­grund ihrer beson­de­ren Län­ge auch grö­ße­re Maschi­nen lan­den, wie der Erst­an­flug eines Air­bus 320 anläss­lich des Pro­jekt­ta­ges Flie­gen im August 2019 demonstrierte.

Flug­platz­mu­se­um Neuhardenberg
an der B167, 15320 Neuhardenberg
Di-​Fr 10–15 Uhr oder nach Anmel­dung unter: 0174 3650094

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Pro­jekt­tag Flie­gen, Neu­har­den­berg, Brandenburg

Flug­platz­mu­se­um Neu­har­den­berg, Brandenburg

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Betty

Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die Welt zu bereisen. Immer mit dabei ist meine Kamera, wenn ich spannende Abenteuer erlebe und neue Reiseziele erkunde. Das Reisen bereitet mir so viel Freude, dass ich nun auch meine Leser an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen möchte.

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