Faraway Ranch, Chiricahua National Monument, Arizona
Fast wie eine Fata Morgana erscheint es dem Wanderer, der im Chiricahua National Monument unterwegs ist – das orange-grüne Ranchhaus der Faraway Ranch. Doch hinter dem Anwesen verbirgt sich die Geschichte dieses Ortes, der ohne die Siedler, die hier wohnten, nie zu dem geworden wäre, was er heute ist – ein National Monument im Südosten Arizonas.
Etwas Märchenhaftes hat er an sich, der Name Faraway Ranch, doch entstanden ist er ganz anders. Eine der Erickson Töchter beschwerte sich eines Tages, dass ihr Haus „So God-awful far away from everything.” ist und so war der Name „Faraway Ranch” geboren.
Neil und Emma Erickson siedelten hier als Erste und bauten sich ein Haus am Eingang des Bonita Canyon. In den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts kamen sie aus Schweden hierher. Die ersten Jahre waren nicht einfach für die junge Familie, denn um Geld zu verdienen war Neil oft monatelang unterwegs und Emma musste sich um ihre drei Kinder, das Vieh und die Ranch allein kümmern.
Als Neil dann 1903 einen Job beim US Forest Service bekam, konnte er endlich von zu Hause arbeiten. Doch genau dieser Job war es auch, der die Ericksons letztendlich 1917 von hier wegbrachte. Die Ranch wurde dann von den drei Kindern übernommen.
Während ihre Geschwister in späteren Jahren heirateten und wegzogen, blieb Lillian auf der Ranch. Sie heirate Ed Riggs, den sie schon aus Kindertagen kannte. Schon bald begannen die Beiden immer mehr von ihrem „Wonderland of Rocks” zu erkunden und boten auch Gästeunterkünfte auf ihrer Ranch an. Außerdem waren sie maßgeblich daran beteiligt, dass dieses Gebiet unter Naturschutz gestellt wurde.
Kurze Zeit nach dem Tod der Geschwister erwarb der National Park Service 1979 die Faraway Ranch. Das Ranchhaus wurde renoviert und möbliert. So erscheint es heute wie in den 30er Jahren, als die Faraway Ranch als Gästeranch florierte.
Viele der hier ausgestellte Stücke gehörten den Nachkommen der Ericksons und den Riggs, die sie dem National Park Service zur Verfügung stellten.
Die Gästezimmer der Ranch lagen im oberen Stockwerk und waren über eine Außentreppe zu erreichen. Neben Wanderungen und Ausritten hatten die Besucher auch die Möglichkeit im Pool zu schwimmen, ein Picknick zu genießen oder Lillian Riggs zuzuhören, wenn sie Geschichten aus dem „Wonderland of Rocks” erzählte.
Von innen zu besichtigen ist das Ranch Haus nur auf einer geführten Ranger Tour. Ein bis zweimal am Tag starten die Touren am Tor zum Ranch Haus und kosten derzeit fünf Dollar.
Das Außengelände und die Nebengebäude können jederzeit besucht werden. Schautafeln erklären hier die Geschichte.
Gleich hinter der Einfahrt zum Chiricahua National Monument liegt übrigens auch ein kleiner Friedhof, auf dem einige Familienmitglieder beigesetzt sind.
Der Besuch der Ranch lohnt sich auf jeden Fall. Die traumhafte Lage der Ranch und die Geschichte, die hier erzählt wird, gehören zu einem Besuch im Park einfach dazu.
Und wer heute aufmerksam die Straße zum Chiricahua National Monument entlang fährt und die Namen an den Toreinfahrten der Ranches liest, dem wird schnell klar, dass die Riggs hier noch immer zu Hause sind und das Land um den Park bewirtschaften.
© 2014 – 2021, Betty. All rights reserved.