Erlebniswelt Flughafen Hamburg

Flug­zeu­ge üben über­all auf der Welt die glei­che Fas­zi­na­ti­on auf die Men­schen aus. Der Traum vom Flie­gen wur­de Wirk­lich­keit, als vor etwas mehr als 100 Jah­ren die ersten Maschi­nen abho­ben. Und fast so alt ist auch schon der Ham­bur­ger Flug­ha­fen. Bereits 1911 wur­de er eröff­net, zuerst um Luft­schif­fe abzu­fer­ti­gen und spä­ter dann Flug­zeu­ge. Flug­zeu­ge flie­gen hier heu­te noch, doch es wird auch ein Blick hin­ter die Kulis­sen angeboten. 

Die Erleb­nis­welt am Ham­bur­ger Flug­ha­fen bie­tet die Mög­lich­keit, hin­ter die Kulis­sen eines arbei­ten­den Flug­ha­fens zu schau­en und noch viel mehr. Denn in Ham­burg gibt es etwas, was es sonst nir­gend­wo gibt, den Flug­ha­fen nicht nur als Ori­gi­nal, son­dern auch als Modell. Und das will auch ich mir heu­te anschauen.

So lau­fe ich von mei­nem Hotel, dem Cour­ty­ard by Mar­riott Ham­burg Air­port in rund zehn Minu­ten zum Ter­mi­nal. Doch der­zeit star­tet die Tour nicht in der gro­ßen Air­port Pla­za, der Zugang ist etwas knif­fe­li­ger zu finden.

Erlebniswelt Flughafen Hamburg – Lage und Ticket kaufen

Zuerst gehe ich wie­der aus dem Ter­mi­nal­ge­bäu­de her­aus und über den Vor­platz dort­hin, wo die Bus­hal­te­stel­len sind. Hier liegt, etwas ver­steckt, der der­zei­ti­ge Zugang zur Erlebniswelt.

Dann geht es ent­we­der über eine Trep­pe oder den Fahr­stuhl eine Eta­ge nach oben und über einen Gang bis hin zum ehe­ma­li­gen Flug­ha­fen­re­stau­rant, das aber momen­tan geschlos­sen ist.

Zutritt zum Flug­ha­fen bekom­men Besu­cher nur auf einer geführ­ten Tour, die im Vor­aus ange­mel­det wer­den muss. Doch oft gibt es auch Rest­plät­ze. So klappt es auch bei mir, als ich an die­sem Sams­tag­vor­mit­tag nach­fra­ge. Spon­tan kann ich an der Modell­schau sowie der anschlie­ßen­den Flug­ha­fen­rund­fahrt teil­neh­men. Zwölf Euro kostet das für Erwach­se­ne und ein Per­so­nal­aus­weis oder Rei­se­pass ist vor­zu­le­gen. Dann gibt es den Besu­cher­aus­weis, der wäh­rend der Tour zu tra­gen ist.

Da noch etwas Zeit ist, ver­brin­ge ich die­se lie­ber auf der Flug­ha­fen­ter­ras­se, auf die man vom Restau­rant aus Zutritt hat. Durch eine Glas­schei­be kann ich mei­nen ersten Blick auf das Vor­feld wer­fen, das spä­ter noch genau­er ange­se­hen wird.

Erlebniswelt Flughafen Hamburg – Die Modellschau

Pünkt­lich um zehn geht es dann los und die Gäste wer­den in einen gro­ßen Raum gebe­ten, der einem Thea­ter gleicht. Auf zwei Sei­ten gibt es meh­re­re Rei­hen mit Sitz­plät­zen, mehr als genug für unse­re klei­ne Gruppe.

Rund­her­um sind um Raum gro­ße Flug­zeug­mo­del­le ver­teilt, von histo­ri­schen, längst aus­ge­mu­ster­ten Maschi­nen, bis hin zur neue­sten Gene­ra­ti­on ist alles dabei.

In der Mit­te der Manè­ge steht dann der Star der Vor­füh­rung, das gro­ße Flug­ha­fen­mo­dell. Im Maß­stab 1:500 ist hier der gesam­te Ham­bur­ger Flug­ha­fen auf­ge­baut, mit all sei­nen Gebäu­den, Roll­we­gen sowie Start- und Landebahnen.

Dann star­tet auch schon die Show. Dazu wird der Raum ver­dun­kelt, denn nur so kom­men die rund 8000 Leucht­di­oden, die das Modell beleuch­ten, auch zur Gel­tung. Zuerst wer­den die Geschich­te des Flug­ha­fens und die ein­zel­nen Berei­che erklärt. Das ist schon eine klei­ne Stadt, die nötig ist, um so einen Flug­ha­fen am Lau­fen zu halten.

Das High­light ist dann aber der simu­lier­te Flug­be­trieb. Unter­malt mit Sound, star­ten und lan­den die Flug­zeu­ge, flie­gen Run­den durch den Raum, set­zen wie­der zur Lan­dung an und bre­chen die­se auch ein­mal ab. Es ist ein­fach fan­ta­stisch und ver­deut­licht genau, wie so ein Start oder eine Lan­dung ablau­fen. Und sofort habe ich den Klas­si­ker von Rein­hard Mey im Ohr.

Das Gan­ze wird nicht nur am Tage, son­dern auch im Nacht­be­trieb vor­ge­führt. Dann blinkt und leuch­tet das gan­ze Modell, ganz so wie das Ori­gi­nal dort drau­ßen vor dem Gebäude.

Erlebniswelt Flughafen Hamburg – Vorfeld-Rundfahrt

Nach 50 Minu­ten ist die Vor­füh­rung vor­bei und es geht nach drau­ßen, hin­un­ter zum Vor­platz, wo bereits ein Bus bereitsteht.

Der fährt mei­ne Grup­pe dann zuerst zu einer der Vorfeld-​Einfahrten. Dort durch­lau­fen wir eine Sicher­heits­kon­trol­le, ganz so wie im Ter­mi­nal vor einem Flug. Dann geht es zurück in den Bus und hin­aus auf das Vor­feld des Flughafens.

Zuerst führt die Fahrt ganz dicht an den Maschi­nen vor­bei, die gera­de am Ter­mi­nal 1 abge­fer­tigt wer­den. Der Bus hält vor einer knapp vier Jah­re alten Boe­ing 737 der Sun Express, wo wir bei der Gepäck­ab­fer­ti­gung zusehen.

Gleich neben­an wird gera­de ein A319 der Luft­han­sa Toch­ter Brussels Air­lines auf den Start vor­be­rei­tet und ich kann beob­ach­ten, wie der Schlep­per ange­dockt wird, den die Maschi­ne braucht, um das Gate zu ver­las­sen. Denn rück­wärts fah­ren aus eige­ner Kraft, das kön­nen Flug­zeu­ge nicht.

Ein bun­tes Spek­trum an Flug­zeu­gen wird an die­sem Sams­tag­mor­gen in Ham­burg abge­fer­tigt und es kom­men immer wie­der ande­re Flug­ge­sell­schaf­ten dazu.

Wie auch die­ser Air­bus 319 der Air France, der eben­falls gera­de auf den Start vor­be­rei­tet wird.

An der Pla­za vor­bei geht es nun zum Ter­mi­nal zwei, wo statt Lini­en­ma­schi­nen mehr Feri­en­flie­ger zu sehen sind. Der größ­te Flie­ger ist momen­tan die­se Boe­ing 757 der Con­dor. Die 20 Jah­re alte Maschi­ne wird vor allem auf Flü­gen zu Zie­len rund um das Mit­tel­meer eingesetzt.

Auf einer Außen­po­si­ti­on sehe ich der­weil eine Embraer 190 der Finn­air. Mit solch einer Maschi­ne war ich auch schon unter­wegs. Die acht Jah­re alte Maschi­ne ver­bin­det Ham­burg mit der fin­ni­schen Haupt­stadt Helsinki.

Jetzt ver­las­sen wir den Ter­mi­nal­be­reich und bege­ben uns an Orte des Flug­ha­fens, die Pas­sa­gie­re nor­ma­ler­wei­se nicht zu sehen bekom­men. So machen wir Halt an den gro­ßen Ent­ei­sungs­fahr­zeu­gen, die im Win­ter für einen rei­bungs­lo­sen Flug­be­trieb sorgen.

Gleich neben­an liegt ein wei­te­rer Ter­mi­nal. Hier wer­den aber nur pri­va­te Flug­zeu­ge abgefertigt.

Die­se par­ken teil­wei­se im Han­gar gleich neben­an, eine Gara­ge für Flug­zeu­ge sozu­sa­gen. Möch­te ein Besit­zer sein Flug­zeug flie­gen, so wird es vom Per­so­nal her­aus geschleppt und vorbereitet.

Fast über den gan­zen Flug­ha­fen führt die Fahrt nun, immer ent­lang einer der Start- und Lan­de­bah­nen. Die Run­way 5/​23 ist 3250 Meter lang und 48,8 Meter breit. Sie ist damit die kür­ze­re der zwei Run­ways, denn die zwei­te Bahn ist gan­ze 3666 Meter lang und über­quert sogar die Lan­des­gren­ze nach Schleswig-Holstein.

Schließ­lich bekom­men wir auch einen guten Blick auf den neu­en Mid­field Ter­mi­nal, der gera­de errich­tet wird. Die­ser ist eigent­lich nur ein Pro­vi­so­ri­um, denn solan­ge einer der bei­den Haupt­ter­mi­nals saniert wird, muss der Flug­be­trieb wei­ter­ge­hen. So wird eigens dafür ein gan­zes Ter­mi­nal gebaut, denn so eine Sanie­rung, die auch die maro­de Gepäck­ab­fer­ti­gungs­an­la­ge mit ein­schließt, dau­ert eini­ge Jahre.

Auch der Tower und die Luft­han­sa Tech­nik dür­fen bei einer Flug­ha­fen­rund­fahrt natür­lich nicht fehlen.

Und dann hal­ten wir ganz dicht neben der Land­bahn. So dicht, dass wir das Kero­sin rie­chen kön­nen und eini­ge Besu­cher sich die Ohren zuhal­ten. Dafür habe ich aller­dings kei­ne Zeit, denn mein gan­zer Fokus gilt den lan­den­den Flug­zeu­gen, denen man nor­ma­ler­wei­se nicht so nah sein kann.

Kaum ist die Ibe­ria aus Madrid gelan­det, kommt auch schon die näch­ste Maschi­ne. Der sechs Jah­re alte Air­bus 320 setzt genau vor unse­ren Augen auf.

Inzwi­schen rollt der nagel­neue Air­bus 320 der Ibe­ria auf dem Taxi­way an uns vor­bei. Gera­de mal zwei Mona­te ist das Flug­zeug erst in Betrieb.

Das drit­te Flug­zeug, das wir beob­ach­ten kön­nen, ist die­se sie­ben Jah­re alte Boe­ing 737 der Ryanair.

Und dann zeigt sich noch ein ganz beson­de­rer Gast am Him­mel. Ein Air­bus Belu­ga, den ich von der ILA in Ber­lin ken­ne, über­fliegt gera­de das Flug­feld. Die rie­si­gen Trans­por­ter beför­dern Flug­zeug­tei­le zwi­schen Ham­burg und Tou­lou­se und lan­den auf dem Werks­ge­län­de in Finkenwerder.

Nun wird es Zeit, zum Aus­gangs­punkt der Rund­fahrt zurück­zu­keh­ren. Viel zu schnell ist die Zeit ver­gan­gen und ich habe viel Inter­es­san­tes gese­hen und auch eini­ges dazu­ge­lernt. Auf dem Weg zum Tor kann ich noch ein Foto von einer Luft­han­sa Boe­ing, einer 707, mit der Ken­nung D‑ABOD machen. Ins­ge­samt 24 Maschi­nen die­ses Typs flo­gen einst bei der Kra­nich­air­line, die letz­te wur­de 1984 ausgemustert.

Erlebniswelt Flughafen Hamburg – Besucherterrasse im Terminal

Nach zwei Stun­den ist die Tour über den Flug­ha­fen been­det und ich gehe zurück in den Ter­mi­nal, denn heu­te wird noch ein wei­te­res High­light am Flug­ha­fen zu sehen sein. Quer über die Pla­za lau­fe ich zur Roll­trep­pe, die mich auf die Besu­cher­ter­ras­se bringt. Hier gibt es meh­re­re Selbst­be­die­nungs­re­stau­rants und ich ver­sor­ge mich mit einem Mit­tags­snack, bevor ich auf die Ter­ras­se hinausgehe.

Im Gegen­satz zum Flug­ha­fen Frank­furt, wo man kürz­lich lie­ber Git­ter ange­bracht hat, lei­stet sich der Ham­bur­ger Flug­ha­fen wei­ter­hin eine Ver­gla­sung, die einen bes­se­ren Aus­blick auf den Flug­ha­fen ermög­licht. Noch bes­ser ist es nur in Berlin-​Tegel, wo es weder Schei­be noch Zaun gibt, man dafür aber eine Sicher­heits­kon­trol­le durch­lau­fen muss. Die Besu­cher­ter­ras­se in Ham­burg ist übri­gens kosten­los und für jeder­mann zugänglich.

Von hier habe ich einen tol­len Blick über das Vor­feld und die Lan­de­bahn. Es macht immer wie­der Spaß, die vie­len ver­schie­de­nen Maschi­nen zu beob­ach­ten. Flie­gen ist wahr­lich eine der toll­sten Errun­gen­schaf­ten der Menschheit.

Und dann ist es so weit, die Span­nung steigt und die Besu­cher­ter­ras­se ist bis zum letz­ten Platz gefüllt, den alle wol­len ihn sehen, den A380 der Emi­ra­tes. Auch wenn die gro­ßen Flug­zeu­ge in Ham­burg gebaut wer­den, so ist es doch nicht all­täg­lich, dass sie hier auf dem Flug­ha­fen lan­den. Der­zeit betreibt Emi­ra­tes die Strecke zwi­schen Dubai und Ham­burg aller­dings mit dem Vier­strah­ler, da man Kapa­zi­täts­eng­päs­se durch die Sanie­rung einer Start- und Lan­de­bahn in Dubai hat.

Alle star­ren nur gebannt auf den Koloss, der da gera­de in Ham­burg auf­setzt. Neben mir klicken unzäh­li­ge Foto­ap­pa­ra­te und es wer­den Han­dys hoch­ge­hal­ten. Jeder will die­sen Augen­blick festhalten.

Vor und hin­ter dem A380 fah­ren übri­gens je zwei Flug­ha­fen­fahr­zeu­ge, um die Lan­de­bahn zu kon­trol­lie­ren. Der Air­bus ist näm­lich so breit, dass er manch­mal das Erd­reich am Ran­de der Lan­de­bahn auf­wir­belt und die­ses dann die Lan­de­bahn ver­schmutzt. Das muss immer kon­trol­liert werden.

Völ­lig unbe­merkt von den Beob­ach­tern auf der Ter­ras­se ist kurz zuvor eine Maschi­ne der Air Euro­pa gelan­det. Und wäh­rend der A380 gera­de aus­rollt, kann ich schön beob­ach­ten, wie das Flug­zeug der spa­ni­schen Gesell­schaft zum Ter­mi­nal fährt.

Es dau­ert eine gan­ze Wei­le, bis der A380 die Lan­de­bahn ver­las­sen hat und wie­der zu sehen ist. Wäh­rend­des­sen geht der Betrieb auf dem Vor­feld wei­ter und eine Luft­han­sa wird gera­de start­klar gemacht.

Dann taucht das rie­si­ge Flug­zeug plötz­lich wie­der auf. Die Han­gars, die auf der Vor­feld­rund­fahrt noch so groß gewirkt haben, sehen nur fast win­zig aus. Dort drin­nen par­ken etli­che Flug­zeu­ge, doch der Air­bus über­ragt sie alle. Nicht ein­mal durch das Tor wür­de die rie­si­ge Maschi­ne passen.

Kurz vor dem Gate kann ich den A380 noch ein­mal gut bestau­nen. Wo das Flug­zeug andocken wird, ist von vorn­her­ein klar, denn in Ham­burg gibt es nur einen ein­zi­gen Flug­steig, der die­se Maschi­ne abfer­ti­gen kann.

Damit ist mein Besuchs­tag am Flug­ha­fen Ham­burg dann auch zu Ende. Der A380 wird erst in eini­gen Stun­den wie­der abhe­ben und so lan­ge will ich dann doch nicht war­ten. Ich mache mich auf den Weg zurück zu mei­nem Hotel und unter­wegs don­nern schon die näch­sten Flug­zeu­ge über mei­nen Kopf hin­weg, die den Flug­ha­fen Ham­burg ansteuern.

Erlebniswelt Flughafen Hamburg – Fazit

Mir hat die Maxi-​Tour auf dem Flug­ha­fen Ham­burg gro­ßen Spaß gemacht. Für nur zwölf Euro habe ich hier zwei Stun­den lang einen Ein­blick in den Betrieb des Flug­ha­fens bekom­men. Auch wenn es sol­che Rund­fahr­ten auf ande­ren Flug­hä­fen eben­falls gibt, so ist die­se durch die Modell­schau doch ein­zig­ar­tig. Ich kann einen Aus­flug zum Flug­ha­fen Ham­burg für jeden, der Inter­es­se an der Luft­fahrt hat, nur empfehlen.

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Erleb­nis­welt Flug­ha­fen Hamburg

Ball­in­Stadt – Aus­wan­de­rer­mu­se­um, Hamburg

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Cho­co­ver­sum by Hachez, Hamburg

Review: Cour­ty­ard by Mar­riott Ham­burg Air­port Hotel, Hamburg

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Betty

Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die Welt zu bereisen. Immer mit dabei ist meine Kamera, wenn ich spannende Abenteuer erlebe und neue Reiseziele erkunde. Das Reisen bereitet mir so viel Freude, dass ich nun auch meine Leser an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen möchte.

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