easyJet Economy Class A320: Berlin-Frankfurt
Nach der Pleite von Air Berlin blieb plötzlich nur noch die Lufthansa als einzige Option für innerdeutsche Flüge. Daraus resultierte jedoch nicht nur ein Monopol, sondern ein Mangel an Sitzplätzen, denn besonders Strecken wie Berlin-Frankfurt oder Berlin-München sind stark gefragt.
Im Herbst 2017 verkündete dann easyJet, dass sie von nun an auch von Berlin-Tegel fliegen wollen. Dazu sollte der alte Air Berlin Terminal C genutzt werden. Doch nicht nur das, die Briten erklärten, dass sie auch einige innerdeutsche Routen übernehmen wollen. Seit dem 5. Januar 2018 heben die orange-weißen Maschinen zu inzwischen fünf Zielen innerhalb von Deutschland ab.
Als ich im März einen Flug nach Frankfurt benötigte, habe ich sowohl bei Lufthansa als auch bei easyJet geschaut, die die Strecke beide anbieten. Die Frequenz der Kranichairline ist dabei allerdings viel höher, doch bieten auch die Briten attraktive Zeiten an. Letztendlich habe ich mich auf Grund des Preises für easyJet entschieden, der deutlich unter dem der Lufthansa lag. Auch wollte ich die neue Verbindung einmal testen.
Gebucht habe ich ein Standard Economy Ticket sowie einen Sitz ganz vorn zum Preis von zehn Euro. Das hat den Vorteil, dass ich zwei Handgepäckstücke (einen Trolley und eine Handtasche) mit an Bord nehmen und meinen Sitzplatz selbst wählen konnte. Zusätzlich bekam ich Speedy Boarding. Die Handgepäckstücke wurden übrigens schon vor der Security kontrolliert und Passagiere ohne Speedy Boarding mussten ihre Handtasche im Koffer verstauen.
EasyJet hat in Berlin Tegel den alten Air Berlin Terminal übernommen. Hier starten alle Verbindungen. Schon einige Tage zuvor hatte ich eine Mitteilung bekommen, dass der Flug von Condor durchgeführt werden würde und tatsächlich stand vor dem Terminal ein A320 der Condor bereit, der im Auftrag von easyJet den Flug durchführen sollte.
easyJet 5543
Berlin (TXL) – Frankfurt (FRA)
Abflug: 12:20 Uhr
Ankunft: 13:35 Uhr
Dauer: 1:15 Stunden
Flugzeug: Airbus 320
Sitz: 2A (Sitz ganz vorn)
Als das Boarding aufgerufen wurde, durfte ich dann tatsächlich als eine der Ersten einsteigen. Der A320 wurde in einer typischen 3–3 Bestuhlung eingerichtet. Allerdings wurden hier die neuen ultradünnen Recaro Sitze verbaut. Diese sind extrem unbequem, haben eine sehr kurze Sitzfläche, kaum Polsterung, sind sehr eng und können nicht zurückgestellt werden.
Auch der Beinabstand war nicht besonders groß, besonders aufgrund der steilen Rückenlehnen war die Sitzposition, der engen Sitze und der Mini Armlehnen äußerst unbequem. Condor setzt diese Maschinen nicht nur auf der Kurz‑, sondern auch auf der Mittelstrecke ein. Ich kann mir kaum vorstellen, so längere Strecken zu fliegen.
Kurz bevor wir Start-fertig waren, spielten sich dann noch einige Szenen vor der Gangway ab. EasyJet erlaubt nur die ersten 70 Trolleys an Bord. Allen Passagieren, die später einsteigen, wird also das Handgepäck trotz korrekter Größe abgenommen und im Frachtraum untergebracht. Hierbei kam es zu einigen Diskussionen, besonders, weil einige Leute recht spät an der Maschine waren, aber Speedy Boarding gebucht hatten. Es gab jedoch keinen Weg, um diese Vorschrift herum.
Trotz der zu spät kommenden Gäste, waren wir pünktlich startbereit und das Sicherheitsvideo wurde gezeigt. Dieses stammte allerdings von Condor und war recht lustig. Anschließend rollten wir zur Startbahn und hoben in Richtung Frankfurt ab.
An Bord konnte die Strecke über die Monitore verfolgt werden, die bei Condor verbaut sind. Nach dem Start begann dann auch gleich der Bordverkauf. Kostenloses Trinken oder Essen gab es an Bord nicht. In der Sitztasche gab es ein Menü und die easyJet Zeitschrift.
Nach fünfzig Minuten setzten wir schon wieder zur Landung in Frankfurt an, wo wir pünktlich aufsetzten und ein Gate am Flugsteig C im Terminal 1 bekamen.
Fazit: EasyJet ist ein typischer Billigflieger und so darf man weder bei der Buchung, noch an Bord irgendwelche Extras erwarten. Alles kostet extra und muss einzeln dazu gebucht werden. Auch der Check-in kann nur online vorgenommen werden und der Boardingpass muss ausgedruckt oder in der App mitgebracht werden.
Eine echte easyJet Maschine habe ich auf diesem Flug leider nicht testen können, da für einige Strecken Condor Flugzeuge eingesetzt werden. Ansonsten war der Flug nichts Besonderes. Nur die extrem dichte Bestuhlung macht das Flugerlebnis schon recht anstrengend, wenn man, wie ich, jemanden neben sich hat, der wenig Rücksicht nimmt. Wenn der Preis stimmt, würde ich easyJet auf Kurzstrecken wahrscheinlich wieder buchen, meine erste Wahl wäre die Airline allerdings nicht.
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