Drei Schiffe im Morgengrauen – Erstanlauf in Warnemünde
Viele Kreuzfahrtschiffe laufen jede Saison den Hafen von Rostock-Warnemünde an, oft kommen sie schon mehrere Jahre regelmäßig. Doch immer wieder gibt es auch Erstanläufe, die dann besonders viele Schaulustige anziehen. So auch in diesem Jahr, als die Britannia von P&O Cruises zum ersten Mal in der Hansestadt festmachte.
Früh am Morgen zieht es mich wieder einmal auf die Mole an der Warnow. Das Wetter verspricht gut zu werden und es ist auch gar nicht kalt heute. Das habe ich schon ganz anders erlebt, erst vor kurzem beim Erstanlauf der Saga Sapphire oder auch dem Treffen der Princess Schiffe. Wetterglück hat man an der Ostsee nicht immer, doch heute zeigt sich die Sonne schon früh am Himmel.
Im Seekanal ist derweil schon das Schiff zu sehen, auf das alle warten, die Britannia von P&O Cruises.
Neben mir stehen heute noch eine ganze Menge anderer Fotografen am Molenfeuer. Einige klettern sogar auf die Steine der Mole, um den besten Blick auf die Britannia zu haben.
Das Schiff der Reederei P&O Cruises ist das dritte Schiff der Royal Klasse, das auf der italienischen Fincantieri Werft gebaut wurde. Seit März 2015 ist der 330 Meter lange Oceanliner im Dienst und kann bis zu 3647 Passagiere auf 13 Decks beherbergen.
Nach diesem Erstanlauf ziehen einige Fotografen bereits wieder ab. Ich jedoch bleibe noch, denn es sind noch zwei weitere Schiffe angekündigt und es herrscht bestes Fotowetter.
Dann ist bereits so weit, das nächste Schiff kommt aus dem Seekanal auf das Molenfeuer zu – die Crystal Serenity.
Das Schiff gehört zur kleinen aber feinen Reederei Crystal Cruises, die heute ein Tochterunternehmen von Genting Hong Kong ist. Das Schiff ist seit 2003 im Einsatz und kann rund 1000 Passagiere befördern. Unter ihnen ist auch Lee Wachtstetter, genannt Mama Lee, die bereits über 10 Jahre an Bord des Schiffes ist. Da Crystal Cruises eine sehr luxuriöse Kreuzfahrtgesellschaft ist, muss die inzwischen 90-Jährige rund 170.000 Dollar im Jahr aufbringen, um an Bord zu leben.
Während ich weiter warte, kann ich beobachten, wie die Fähren in den Hafen einlaufen. Rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr, verbinden sie Rostock mit Dänemark und Schweden. Eine von ihnen ist die Huckleberry Finn der TT-Line.
Das letzte Kreuzfahrtschiff, das an diesem Morgen den Hafen anläuft, ist ebenfalls eine alte Bekannte – die AIDAdiva. Rostock ist Heimathafen der Kussmundflotte und so sind die Schiffe die häufigsten Gäste im Hafen. Die AIDAdiva ist seit 2007 auf den Weltmeeren unterwegs und kann bis zu 2500 Passagiere beherbergen.
Zwar muss die Britannia im Seehafen festmachen und die anderen beiden Schiffe am Cruise Center, doch begeben sich alle drei Cruiseliner heute direkt nach dem Einlaufen zur Wendeplatte. So ergeben sich noch schöne Möglichkeiten für Fotos.
Während die Passagiere Ausflüge unternehmen oder ausschiffen, gestalte auch ich mein Tagesprogramm und fahre nach Heiligendamm. Das Seebad war einst das erste in ganz Deutschland und wird nach Jahren des Verfalls langsam aus dem Dornröschenschlaf geweckt.
Am Abend kehre ich schließlich nach Warnemünde zurück, denn das Auslaufen will ich heute auch nicht verpassen. Zumindest die AIDAdiva und die Britannia werden noch bei Tageslicht den Hafen verlassen, sodass ich, wie viele andere Schaulustige, noch auf ein paar schöne Fotos hoffe.
Es macht immer wieder Spaß in Warnemünde den großen und kleinen Schiffen beim Ein- und Auslaufen zuzusehen und ich versuche so oft wie möglich dabei zu sein, wenn neue oder interessante Cruiseliner die Hansestadt besuchen.
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