Christchurch und das Durdle Door, England
Meinen winterlichen Kurztrip nach England habe ich genutzt, um ein wenig an der Südküste unterwegs zu sein. Dabei hat mich ein Ausflug nach Dorset geführt, wo ich das hübsche Städtchen Christchurch sowie die UNESCO-Weltnaturerbestätte Jurassic Coast mit dem berühmten Durdle Door besucht habe.
Christchurch Priory
Mit dem Mietwagen geht es für mich von meinem Hotel in Bournemouth nach Christchurch, wo ich bisher nur das Highcliff Castle besucht habe. Direkt hinter der Pfarrkirche gibt es einen öffentlichen Parkplatz. Von hier sind es nur wenige Meter bis zur Kirche und dem dazugehörigen Herrenhaus.
Das sogenannte Priory House steht direkt vor der Kirche und beherbergt heute ein kleines Café im Erdgeschoss. Erbaut wurde das Gebäude bereits 1763 und es ist bekannt, dass der spätere französische König Louis-Philippe I. hier im Jahr 1807 während seines Exils in England lebte.
Gleich hinter dem Herrenhaus erhebt sich die Christchurch Priory, die heute nur noch als Pfarrkirche genutzt wird. Ein erstes Gotteshaus gab es an dieser Stelle aber bereits im 7. oder 8. Jahrhundert. Um 1150 wurde schließlich ein Kloster gegründet und eine neue Kirche errichtet, von der noch Teile im heutigen Gebäude erhalten sind.
Das noch heute erhaltene Langhaus wurde bereits um 1350 erschaffen, der Chor jedoch erst im 15. Jahrhundert angefügt. Der Glockturm entstand zwischen 1470 und 1480.
Nach der Auflösung der Klöster im Jahr 1539 durch Heinrich VIII. fiel auch die Kirche zunächst an die Krone. Während die Klostergebäude abgerissen wurden, wurde das Gotteshaus an die anglikanische Kirche übergeben, die es heute noch nutzt.
In der Kirche sind auch verschiedene Grabstätten zu finden, darunter die von Margaret Pole, Gräfin von Salisbury, die 1541 im Tower von London hingerichtet wurde. Sie war die letzte Angehörige des Hauses von Plantagenet, von denen nur wenige einen als Rosenkrieg in die Geschichte eingegangenen Konflikt überlebten.
Christchurch Castle und Norman House
Unweit der Kirche, auf einem kleinen Hügel, stehen die Ruinen des Christchurch Castle. Die Burg wurde im 11. Jahrhundert erbaut und erhalten sind heute nur noch Reste des Wohnturms, nachdem die Anlage im Jahr 1652, nach dem englischen Bürgerkrieg, geschleift wurde.
Die Ruinen werden von English Heritage verwaltet und gepflegt, sind aber frei zugänglich. Lediglich eine schmale Treppe auf den Hügel hinauf muss erklommen werden, um sich die Burgreste näher anzusehen.
In Sichtweite der Burgruine ist außerdem noch das Norman House erhalten, das ursprünglich um 1160 erbaut wurde. Die Ruine ist eines der wenigen erhaltenen Zeugnisse normannischer Wohngebäude in England.
Hinter der Ruine des Norman House verläuft ein Spazierweg direkt am Fluss Avon entlang, der mich zurück zum Parkplatz führen soll.
Bevor ich wieder zum Parkplatz komme, passiere ich noch eine alte Mühle, die heute von Künstlern als Atelier genutzt wird.
Durdle Door
Von Christchurch führt mich der Weg nun wieder an Bournemouth vorbei und weiter zur Jurassic Coast. Zwar war ich an der Küste schon mehrmals unterwegs und habe auch schon das nahe Lulworth Castle besucht, zu dem auch dieser Küstenabschnitt gehört, doch das berühmte Durdle Door habe ich bisher nicht selbst gesehen. Das will ich heute ändern und so stelle ich meinen Mietwagen auf dem kostenpflichtigen Parkplatz ab, der sich direkt am Beginn des kleinen Küstenwanderweges befindet.
Zunächst sieht der Weg nicht weiter schwierig aus, der erste Teil ist sogar noch gepflastert. Doch was man auf den Bildern nicht so gut erkennen kann, ist die Steigung. Die ist nicht zu vernachlässigen, vor allem, weil man später auch wieder hinauf muss.
Ein Stück weiter ist der Weg dann nicht mehr gepflastert und es muss zuvor ziemlich stark geregnet haben, denn teilweise gibt es tiefe Furchen und auch Geröll, das hier heruntergespült wurde. Das macht das Laufen teilweise etwas mühsam. Aber es ist nichts, was man nicht bewältigen könnte.
Immer das Meer im Blick geht es weiter den Weg entlang. Zu dieser Jahreszeit treffe ich nur vereinzelt andere Menschen, was sehr angenehm ist. Im Sommer kann das Gebiet durchaus überlaufen sein.
Den ersten Blick auf die Küste habe ich an der Man o’War Bucht und dem gleichnamigen Strand, der in einem perfekten Halbkreis geformt ist. Der Name der Bucht ist wahrscheinlich eine Ableitung aus der britannischen Sprache: „Men-an-Vawr“, was so viel wie „Der große Felsen” bedeutet.
Von hier reicht der Blick auf weiter die Küste gen Osten entlang. Hier schlängelt sich auch der South West Coast Path entlang, der mit seinen 1014 Kilometern Englands längster Fernwanderweg ist.
Auf der anderen Seite des Felsens ist dann das berühmte Durdle Door mit einem Teil der Kreidefelsen an der Küste zu sehen.
Der Name „Durdle” geht auf das altenglische Wort „thirl” zurück, das so viel wie Bohrung oder Durchbohrung bedeutet. Der Felsbogen ist das Wahrzeichen dieses ganzen Küstenstreifens und wird im Schnitt von 200.000 Menschen jährlich besucht.
Über eine Treppe ist es auch möglich, zum Strand hinunterzugehen.
Nachdem ich mich ausführlich umgesehen habe, geht es für mich zurück zum Parkplatz. Der Weg ist jetzt recht anstrengend, denn in Teilen geht es doch eine ziemliche Steigung zu überwinden.
Ein letzter Blick zurück bietet mir noch eine tolle Stimmung mit der Sonne, die im Winter in diesem Breiten schon sehr zeitig hinter dem Horizont verschwindet.
Zum Sonnenuntergang bin ich dann aber bereits zurück in Bournemouth, wo ich die schöne Stimmung direkt vor meinem Hotel genießen kann.
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