British Airways Club World Boeing 777: London-Hongkong
Über kaum eine Langstreckenkabine wird in Vielfliegerkreisen so kontrovers diskutiert wie über die Club World von British Airways. Einst war die Ausstattung revolutionär, denn es war das erste Mal, dass eine Fluggesellschaft in der Business Class flache Sitze anbot. Doch das ist inzwischen rund zwanzig Jahre her und andere Airlines haben längst moderne Produkte. Zeit also für mich, mir ein eigenes Bild zu machen. Und wie geht das besser als auf einem Langstreckenflug, der mich diesmal von London nach Hongkong bringen soll.
Rund 45 Minuten vor dem Abflug verlasse ich die British Airways Galleries Lounge im Terminal 5B und gehe zu meinem Gate. Fünf Minuten später beginnt das Boarding.
Zuerst dürfen Familien und Menschen, die mehr Zeit benötigen an Board, danach steigen die First Class und Passagiere mit Emerald Status ein. Jetzt folgt die Business Class sowie Passagiere mit Sapphire Status. Zu denen gehöre auch ich.
British Airways 27
London-Heathrow (LHR) – Hong Kong (HKG)
Abflug: 21:45 Uhr
Ankunft: 16:40 Uhr (+8 Std.)
Dauer: 10:55 Stunden
Flugzeug: Boeing 777
Sitz: 16K (Business Class)
Am Gate geht es eine Treppe nach unten und dann über einen langen Finger zum Flugzeug, wo ich zum ersten Mal eine Club World Kabine von British Airways betrete.
Das ist sie also, die Club World Kabine, wie British Airways seine Business Class nennt. In der Boeing 777 gibt es acht Sitze pro Reihe in einer 2–4‑2 Konfiguration, wobei die Hälfte der Sitze in Flugrichtung und die andere Hälfte entgegengesetzt ausgerichtet ist.
Durch diese Anordnung gibt es zum Beispiel Mittelsitze, die sehr dicht beieinander liegen (die sogenannten Honeymoon Seats) und am besten für Paare geeignet sind. Man kann sie aber durch eine Wand voneinander trennen.
Generell muss ein Teil der Passagiere über die Füße seines Sitznachbarn steigen, um den Sitz zu verlassen. Das ist hier jedoch weniger kompliziert als zum Beispiel bei Lufthansa, da die Sitze tiefer liegen und man auch nicht über die Oberschenkel klettert, sondern über die Füße.
Das ist jedoch nicht bei allen Sitzen der Fall, denn es gibt Ausnahmen. Die Sitze vor den Trennwänden der Kabine haben einen eigenen kleinen Zugang und sind somit sehr privat.
Und genau solch einen Sitz habe ich mir auch reserviert. Die Sitzreservierung ist bei British Airways übrigens auch in der Business Class kostenpflichtig, es sei denn man hat einen Silber oder Gold Status.
Mein Sitz befindet sich am Fenster, wodurch ich rückwärts fliegen werde. Das kenne ich aber schon aus der Business Class von United Airlines und American Airlines, sodass es für mich nicht neu ist.
Auf meinem Sitz finde ich das neue Bettzeug vor, das von der White Company stammt. Ich kann schon mal so viel verraten, es ist so ziemlich das Beste, was es momentan gibt. Daneben liegt mein Amenity Kit bereit, das ich mir später genauer anschauen werde.
Was es am Platz leider nicht ausreichend gibt, ist Staufläche. Lediglich dieses kleine Fach gibt es, in dem eine Wasserflasche für mich bereit steht. So muss mein Gepäck für den Start erst einmal vollständig in die Gepäckfächer.
Neben dem fach befinden sich die 110Volt sowie die USB Steckdose. Eine weitere USB Steckdose befindet sich unter der Fernbedienung.
Die Fernbedienung ist seitlich neben dem Sitz angebracht und kann herausgezogen werden.
Der Monitor wird aus der Seitenwand heraus geklappt und muss zu Start und Landung verstaut werden.
Die Füße müssen bei diesem Sitz nicht in ein enges Fach gesteckt werden, was sehr angenehm ist. Stattdessen wird dazu dieser Ottomane heruntergeklappt.
Für Privatsphäre ist auch gesorgt, denn man kann eine Trennwand zwischen den Sitzen nach oben fahren. Diese muss allerdings für Start und Landung unten bleiben, was immer wieder für Kritik sorgt, denn so schaut man einem potentiellen Sitznachbarn direkt ins Gesicht.
Gleich neben dem Sitz befinden sich die Knöpfe, um den Sitz zu verstellen oder in ein Bett zu verwandeln.
Neben der Kopfstütze gibt es schließlich noch eine kleine Leseleuchte.
Ebenfalls am Sitz liegen Kopfhörer bereit. Diese sind in Ordnung, mehr aber auch nicht. Schade, dass hier nicht ein wenig mehr investiert wurde.
Nicht nur das Bettzeug von der White Company ist neu, auch das Amenity wurde überarbeitet und wird jetzt von derselben Firma bestückt. Das kleine Ledertäschchen ist sehr praktisch und ich nutze es immer wieder.
In der Tasche befinden sich Socken, eine wirklich sehr bequeme Schlafmaske, Ohrenstöpsel, Zahnputzzeug, Lotion und ein Kugelschreiber.
Außerdem stehen am Platz Slipper bereit.
Nachdem ich mein Gepäck verstaut und in meinem Sitz Platz genommen habe, kommt ein Flugbegleiter mit dem Menu vorbei. Ich brauche zum Dinner nur noch Vorspeise und Dessert auswählen, denn mein Hauptgericht habe ich zuvor schon online reserviert. Das ist auf allen Flügen ab London möglich und stellt sicher, dass man sein bevorzugtes Gericht auch bekommt. Außerdem fülle ich die Frühstückskarte aus. Das finde ich sehr gut, dass zuvor abgefragt wird, ob man geweckt werden möchte oder nicht.
Kurze Zeit später verlassen wir bereits das Gate und nachdem das Sicherheitsvideo gezeigt wurde, rollen wir zur Startbahn und starten in Richtung Hongkong.
Nach dem Start kann ich dann auch die Trennwand nach oben fahren und habe so meine eigene kleine Kabine. Dafür sind besonders die Fensterplätze wirklich ideal. Man bekommt kaum noch etwas von den anderen Passagieren mit.
Solange die Anschnallzeichen noch an sind, zappe ich schon mal durch das Entertainment Programm. Es gibt jede Menge Filme, TV Serien und Dokumentationen. Vieles ist auch in Deutsch verfügbar.
Fünfzehn Minuten nach dem Start beginnt der Service mit warmen Tüchern.
Danach werden Getränke nach Wahl sowie warme Nüsse serviert. Beides kommt auf einem kleinen Tablett und auch die neuen Gläser finde ich sehr schön.
Während wir gerade Schleswig-Holstein überqueren, beginnt dann der Dinner Service.
Als Vorspeise habe ich mich für die geräucherte Entenbrust entschieden. Dazu gibt es einen kleinen Salat und es wird ein Brotkorb mit guter Auswahl gereicht.
Als Hauptgang habe ich das Rindfleisch gewählt, das ausgezeichnet schmeckt. Ich habe wirklich selten so ein gutes Stück Fleisch an Bord eines Flugzeugs bekommen. Überhaupt finde ich das ganze Catering sehr gut.
Als nächstes wird mit die Käseplatte gebracht, die eine leckere Auswahl bietet.
Ganz zum Schluss gibt es noch ein Törtchen als Dessert.
Nachdem das Essen abgeräumt ist, wird es Zeit für mich, schlafen zu gehen. So packe ich den Rest meines Bettzeugs aus, die dünne Decke habe ich schon zuvor genutzt. Außer dieser gibt es noch eine Steppdecke sowie eine Matratzenunterlage.
Dann fahre ich meinen Sitz in die Waagerechte und mache mir mein Bett zurecht. Besonders gut gefällt mir die Unterlage, da ich so nicht direkt auf dem Sitz schlafen muss.
Als ich wieder aufwache sind wir bereits über China. Ich habe tatsächlich sieben Stunden tief und fest geschlafen. Auf diesem Sitz und mit dem Bettzeug lässt es sich wirklich ausgezeichnet ruhen.
Kurze Zeit später schlagen wir einen südlichen Kurs ein und fliegen nun direkt auf die Küste zu.
Währenddessen wird an Bord das Frühstück serviert, jedenfalls den Passagieren, die es bestellt haben. Ich gehöre dazu. Zunächst gibt es einen Obstsalat, Bircher Müsli, frische Croissants, einen Smoothie und Saft sowie eine Tasse Tee für mich.
Als Hauptgang habe ich das Omelette mit Kartoffeln und Pilzen gewählt, das ebenfalls sehr lecker ist.
Als abgeräumt wird, haben wir noch eine dreiviertel Stunde Flugzeit vor uns.
Ich mache es mir bis zur Landung noch einmal gemütlich. Zu sehen ist draußen leider nichts außer Wolken.
Erst als wir die Wolken durchbrechen, kann ich etwas von den umliegenden Inseln erkennen. Leider gibt es heute in Hongkong sehr dichten Smog, sodass die Sicht recht bescheiden ist.
Schließlich setzen wir auf dem Flughafen Hongkong auf. Für mich ist es das zweite Mal, nachdem ich 2010 schon einmal hier war, damals mit Swiss und ist der Economy Class.
Als wir am Terminal vorbeikommen, kann ich drei A380 nebeneinander sehen, einen von Lufthansa, einen von British Airways (die 2x täglich nach Hongkong fliegen) und einen von Emirates.
Schließlich erreichen wir unser Gate und ich mache mich bereit zum Aussteigen.
Fazit: Mir hat mein erster Langstreckenflug mit British Airways sehr gut gefallen. Ich kann einige Kritikpunkte am Club World Sitz verstehen, im Großen und Ganzen war ich jedoch sehr zufrieden. Welcher Sitz ist schon zu 100% perfekt? Der Sitz hat durchaus auch seine Vorzüge, besonders, da die Füße nicht unter den Sitz vor einem geschoben werden müssen. Das neue Bettzeug finde ich einfach nur grandios und gehört für mich zum besten, was in einem Flugzeug zu finden ist. Ebenso überzeugt hat mich das neue Catering. Alle Gerichte waren sehr gut und haben mir auch geschmeckt. Ich würde nicht zögern, jederzeit wieder mit British Airways in der Club World zu fliegen.
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