Bournemouth Highcliff Marriott Hotel, England
Die Hotels in den Badeorten von England haben oft den Ruf, schon etwas „Past its Prime”, also altbacken zu sein. Dass das nicht immer stimmt, habe ich allerdings auf einigen meiner Reisen schon feststellen können. Besonders in Bournemouth an der Jurrassic Coast habe mich mit dem Hilton Bournemouth ein sehr schönes Hotel entdeckt. Auf dieser Reise hat es mich jedoch in das Marriott Hotel verschlagen, das durch seine exzellente Lage direkt am Meer punktet. Ob mich das Hotel auch sonst überzeugen konnte, das gibt es in diesem Review zu lesen.
Bournemouth Highcliff Marriott Hotel – Lage und Geschichte
Das Highcliff Hotel in Bournemouth ist nicht irgendein Hotel. Während das Hilton Hotel in einem gläsernen Neubau untergebracht ist, kann das heutige Marriott Hotel schon auf eine über hundertjährige Geschichte zurückblicken. Ursprünglich wurden auf dem Westcliff hoch über dem Meer vier Villen geplant und der Bau im Jahr 1873 begonnen. Doch schon während des Baus wurde entschieden, die Villen zu einem Gebäude zu verbinden und als Highcliffe Mansions Hotel zu eröffnen.
Das Hotel entwickelte sich über die Jahrzehnte gut, nur sein „e” büßte es am Ende kurioserweise ein und das kam so: Ursprünglich gab es zwei Highcliffe Hotels, das hier in Bournemouth und eines im nahen Christchurch. Deshalb kam es immer wieder zu Verwechslungen, doch keiner wollte den Namen ändern. So wurde schließlich beschlossen, eine Münze entscheiden zu lassen. Das Hotel in Bournemouth verlor den Münzwurf und somit auch das e im Namen. Seitdem ist es als das Highcliff Hotel bekannt.
Durch seine exzellente Lage zog das Hotel schon bald den Adel nach Bournemouth. Später kamen die Konferenzen der Labour Party hinzu, die hier regelmäßig abgehalten wurden. Doch damit nicht genug, das angebaute Konferenzzentrum wurde schließlich zum Treffpunkt der politischen Parteien sowie der Gewerkschaften. Viele Premierminister gingen hier schon ein und aus.
Seit 2001 wird das Hotel unter dem Namen Marriott vermarktet und wurde zuvor umfassend renoviert. Das ist allerdings auch schon wieder einige Zeit her, sodass inzwischen eine weitere Renovierung stattfand. Die ist 2023 noch nicht mal ein Jahr her und lässt das Hotel in neuem Glanz erstrahlen.
Bournemouth Highcliff Marriott Hotel – Check-in und Lobby
Ich erreiche das Hotel mit dem Mietwagen, den ich auf dem hoteleigenen Parkplatz abstelle. Der Parkplatz ist allerdings extrem eng und bei weitem nicht ausreichend für die Größe des Hotels, sodass es besonders im Sommer voll werden kann.
In die Lobby kann man sowohl durch den Haupteingang als auch durch eine Tür vom Parkplatz gelangen. So komme auch ich zum ersten Mal in das Hotel.
An der Rezeption werde ich freundlich begrüßt und mir wird für meine Loyalität zum Marriott als Platinum Member gedankt. Dadurch erhalte ich ein Upgrade auf ein Superior Zimmer mit Meerblick, das kostenfreie Frühstück, da das Hotel über keine Lounge verfügt, und es wird mir aktiv der späte Check-out um 16 Uhr angeboten. Weiterhin wird mir mitgeteilt, dass ich als Platinum Member kostenfrei parke (sonst werden 13GBP fällig) und ich bekomme ein kleines Geschenk überreicht.
Nach dem Check-in schaue ich mich noch kurz in der Lobby um. Dass das Hotel wirklich von oben bis unten renoviert wurde, sieht man schon hier. Es gibt gemütliche Sitzecken, die zum Verweilen einladen.
Etwas versteckt in einem Nebenraum, ist sogar eine kleine Bibliothek zu finden, die ebenfalls über einige Sitzecken verfügt.
Bournemouth Highcliff Marriott Hotel – Superior Room with Sea View
Mein Zimmer befindet sich in der dritten Etage im Westflügel, wohin ich mit dem Fahrstuhl gelange. Auch die Flure wurden bei der Renovierung nicht vergessen und versprühen den Charme des Strandhotels schon allein durch die maritime Farbgebung.
Nach dem Eintreten stehe ich zunächst in einem kleinen Flur, etwas, das bei historischen Hotels eigentlich eher ungewöhnlich ist. Hier ist der Eingangsbereich allerdings durch den nachträglichen Einbau der Bäder entstanden.
Gleich hinter der Tür befindet sich eine offene Garderobe mit Kofferständer.
Ins Zimmer geht es durch einen weiteren Durchgang, der allerdings über keine Tür verfügt. Das Bad ist nicht aus dem Vorraum, sondern direkt aus dem Zimmer zu erreichen. Der erste Blick in das Zimmer gefällt mir gut. Die Renovierung ist nach meinem Geschmack und wie ich finde, sehr gelungen.
Das wichtigste Möbelstück im Zimmer ist natürlich das große Doppelbett. Besonders schön finde ich hier, dass am Kopfende Bezug zum Ort genommen wird, denn es sind das Kliff und der Bournemouth Pier sowie das Meer zu sehen. Das Bett selbst ist bequem und verfügt über ausreichend Kissen. Etwas merkwürdig ist allerdings, dass es zwei getrennte Matratzen gibt, die man auch deutlich spürt. Das ist etwas, das ich sonst eher aus Deutschland kenne. Auf beiden Seiten gibt es Nachttische sowie Steckdosen, auf einer Seite auch USB-Dosen.
An der gegenüberliegenden Wand befinden sich ein Schreibtisch sowie der Flachbildfernseher und eine Kommode.
Auf der Kommode steht eine Kaffeemaschine, dazu gibt es einen Wasserkocher und einen Kühlschrank, der nach eigenem Geschmack gefüllt werden kann.
Das kleine Begrüßungsgeschenk, das ich beim Check-in überreicht bekommen habe, ist übrigens eine Metallbox mit Pfefferminzbonbons.
Am Fenster stehen noch zwei Sessel und ein Tisch. Sehr gut finde ich hier, dass man wirklich zwei Sessel in das Zimmer gestellt hat. Viel zu oft gibt es in Hotelzimmern nur einen Stuhl neben dem Bett.
Das Highlight in diesem Zimmer ist natürlich der unverbaute Meerblick. Aus der dritten Etage kann ich den Strand überblicken und weit hinaus bis zum Horizont schauen, der hier glücklicherweise nicht mit Windrädern zugepflastert ist, wie es inzwischen leider so mancherorts in England geschehen ist.
Richtig toll kann ich auch den Sonnenaufgang aus dem Zimmer beobachten.
Während das Zimmer eine angenehme Größe hat, ist das Bad allerdings winzig. Hier muss man aber dazu sagen, dass aufgrund des historischen Gebäudes natürlich mit dem Platz gearbeitet werden musste, der da war.
Das Badezimmer wurde ebenfalls komplett renoviert und mit einer geräumigen Dusche versehen. Schade nur, dass man auch hier auf eine Tür verzichtet hat. Immerhin hat die Duschwand eine bewegliche Verlängerung, sodass etwas weniger Spritzwasser nach draußen gelangt. Der Waschtisch selbst ist recht klein geraten, daneben gibt es aber ausreichend Ablageflächen.
Die Hygieneprodukte stehen in großen Spendern bereit und sind inzwischen bei Marriott von this works, wovon ich kein Fan bin. Was ich aber wirklich schade finde, es gibt im Bad keine Bodylotion, weder im Spender noch in einer kleinen Flasche.
Bournemouth Highcliff Marriott Hotel – Fitness und Pool
Im Hotel ist ein kleines Fitnesscenter zu finden, das über eine gute Auswahl an Geräten verfügt. Tageslicht gibt es allerdings durch einen Vorbau nur indirekt, sodass es etwas dunkel wirkt.
Bis vor einiger Zeit gab es im Hotel auch einen Innenpool, der allerdings momentan geschlossen und eher eine Baustelle ist. Das finde ich sehr schade, denn der Außenpool ist nur von Mai bis September geöffnet und auch das Meer im Winter eher zu kalt zum Baden.
Bournemouth Highcliff Marriott Hotel – Bar und Restaurant
Im Hotel gibt es zwei Bars sowie ein Restaurant, die sich beide auf derselben Ebene wie die Lobby befinden. Eine Bar ist mehr auf das Innere des Hotels ausgerichtet und in einem interessanten Design mit sehr farbenfrohen Tapeten gestaltet.
Die zweite Bar befindet sich genau dahinter und verfügt über sehr schöne Panoramafenster, die einen tollen Blick auf das Meer erlauben. Im Sommer gibt es hier auch eine angeschlossene Terrasse.
Die „Brasserie Blanc” ist das Hotelrestaurant. Serviert wird französische Küche, was ja auch ein wenig Sinn macht, wenn man bedenkt, wie nah Frankreich doch über den Kanal hinweg ist.
Besonders interessant im Restaurant finde ich die Deckendekoration, die mich ein wenig an das Casa Alberola in Alicante erinnert. Ob man da denselben Designer hatte?
Bournemouth Highcliff Marriott Hotel – Frühstück
Das Frühstück wird im Hotelrestaurant serviert und ist kostenpflichtig, es sei denn man hat eine inkludierte Zimmerrate gebucht oder einen Status ab Platinum aufwärts. Wie in vielen Hotels in England liegt der Fokus eher auf warmen Gerichten. So gibt es Rührei, Spiegelei, Bohnen, Tomaten, Pilze, Hash Browns, Schinken, Würstchen und es werden Omelettes nach Wunsch zubereitet.
Das kalte Buffet fällt dagegen recht klein aus. Lediglich ein wenig Aufschnitt, Jogurt, Obst und Gemüse gibt es. Dazu noch Brot sowie ein paar süße Teilchen.
Bournemouth Highcliff Marriott Hotel – Strand
Das Hauptargument für das Hotel ist natürlich seine fantastische Lage. In Bournemouth kann man nicht besser wohnen, auch wenn mir das Hilton Bournemouth ebenfalls gefallen hat. Wie schon beim Blick aus dem Zimmer gesehen, liegt das Hotel direkt auf einer Klippe am englischen Kanal. Der berühmte Strand von Bournemouth befindet sich sozusagen eine Etage tiefer. Im Sommer gibt es vor dem Hotel sogar eine Standseilbahn, die die Gäste bequem hinunter und auch wieder zurück zum Hotel bringt.
Im Winter bleibt hingegen nur der Umweg über das Standzentrum, wo der Zugang ebenerdig ist, oder aber der Küstenweg, der die Klippen in Serpentinen hinunterführt.
Der Strand von Bournemouth ist breit und wirklich toll. In der Ferne zu sehen ist der berühmte Pier, der natürlich auch erkundet werden kann, wie die nahe Innenstadt. Selbst im Winter macht es aber auch einfach Spaß, am Strand spazieren zu gehen.
Und gibt es am Strand natürlich auch noch die bunten Badehäuschen, für die Bournemouth berühmt ist. Sie sind immer wieder ein schönes Fotomotiv.
Aber selbst wenn man nicht zum Strand hinuntergeht, kann man die einzigartige Atmosphäre genießen, denn auch auf der Klippe und direkt vor dem Hotel gibt es einen Sparzierweg. Und von hier ist der Blick auf den Sonnenuntergang wunderschön.
Bournemouth Highcliff Marriott Hotel – Fazit
Ich hatte einen wunderschönen Aufenthalt im Bournemouth Highcliff Marriott. Das Hotel hat mir sehr gut gefallen und die Renovierung finde ich wirklich gelungen. Es hat mich fast ein wenig an das Hotel Galvez in Galveston erinnert, als ich das Design gesehen habe. Mein Zimmer mit dem Blick aufs Meer war einfach richtig schön und ich habe mich hier rundum wohlgefühlt und würde nicht zögern, hier wieder zu übernachten.
Leider gibt es trotzdem eine kleine Sache, die nicht ganz so schön war und die ich nicht verschweigen möchte, die aber zumindest von Hotelseite professionell gelöst wurde. Der Parkplatz wird von einer privaten Firma per Kamera überwacht, wie es auch in Deutschland immer öfter der Fall ist. Ich bin kein großer Fan dieser Praxis, da es doch immer wieder zu Problemen kommt. Und genau das ist auch hier passiert. Rund zwei Wochen nach meinem Aufenthalt habe ich Post vom Autovermieter erhalten. Ein Strafzettel würde von meiner Kreditkarte eingezogen werden. Bei genauerem Hinsehen stellte sich heraus, dass mir vorgeworfen wurde, den Parkplatz vom Hotel zu lange genutzt zu haben. Das war aber in meinem Fall nicht korrekt, da ich Late-Check-out bis 16 Uhr hatte und deshalb natürlich auch so lange parken durfte. Ich habe daraufhin das Hotel angeschrieben und um Aufklärung gebeten. Schon innerhalb weniger Stunden hatte ich Antwort und mir wurde zugesagt, dass der Betrag selbstverständlich erstattet wird. Nur leider wurde das Geld natürlich an Hertz geschickt und auf meinem Konto ist bis heute nichts angekommen. Ich werde den Artikel natürlichen updaten, wenn ich mehr weiß.
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