Bok Tower Gardens, Lake Wales, Florida
Der Bok Tower steht auf dem Iron Mountain, mit neunzig Metern eine der höchsten Erhebungen in Florida. In Auftrag gegeben wurde sein Bau vom Millionär Edward W. Bok. Er beauftragte Frederick Law Olmsted jr. mit der Anlage des Parks und einem Gebäude. Die Bauarbeiten begannen im Jahr 1921.
Die Bok Tower Gardens liegen ungefähr eine Fahrstunde südlich von Orlando in Lake Wales. Gleich nach dem Kassenhäuschen lande ich in einem riesigen Orangenhain, durch den die Zufahrt zum Anwesen führt. Und alle Bäume hängen voll mit Früchten. Hier ist die Orangenproduktion noch lebendig, auch wenn sie vielerorts in Florida immer mehr verschwindet.
Am Parkplatz lande ich dann erst einmal auf einer Baustelle, denn hier wird gerade der gesamte Eingangsbereich um- und neugebaut. Ich aber nutze noch den alten Eingang, der für mich, gar nicht so alt aussieht.
Nachdem ich einen Plan des Grundstücks am Infodesk bekommen habe, gehe ich gleich los in Richtung der Hauptattraktion des Gartens – dem Bok Tower. So früh am Morgen ist es wieder sehr leer, was sich später ändern soll. Auch hier empfiehlt es sich also gleich zur Öffnung zu kommen.
Meinen ersten Blick auf den Glockenturm erhasche ich bereits nach kurzer Zeit, leider noch im Gegenlicht. Überall um mich herum blüht es und Vögel zwitschern.
In der Ferne sind noch mehr Orangenhaine zu sehen.
Der „Singende Turm”, wie der Bok Tower auch genannt wird, ist mit einem Carillon, einem großen, spielbaren Glockenspiel ausgestattet. Die 60 Glocken werden jeden Tag gespielt, kurz zur vollen Stunde, länger zu zwei täglichen Konzerten.
Das Innere des Turms ist für die Öffentlichkeit leider nicht zugänglich. Nur wenige Menschen haben an ausgewählten Tagen im Jahr Zugang. Im Turm befindet sich außerdem eine Büchersammlung, die wahrscheinlich die größte Carillon-Bibliothek der Welt ist.
Der 62,5 Meter hohe Turm und der umliegende Park wurden am 1. Februar 1929 von Präsident Calvin Coolidge persönlich eingeweiht. Nur ein Jahr später verstarb Edward Bok bereits und wurde am Fuße des Turmes beigesetzt.
Ich laufe weiter durch den schönen Park. Zu den Bok Tower Gardens gehört seit 1970 das Pinewood Estate, das Charles Austin Buck für sich und seine Frau als Winterdomizil errichten ließ. Auch hier gedeihen Orangen und Mandarinen an den Bäumen.
Um das Pinewood Estate auch von innen zu besichtigen, braucht man ein Zusatzticket. Ich habe es bereits am Tor erworben, aber es kann ebenso an der Haustür gekauft werden.
Charles Austin Buk ließ sich Pinewood im Jahr 1930 als Winterdomizil für sich und seine Frau erbauen. Die 1200 Quadratmeter große Villa ist im italienischen Stil gebaut und die zwanzig Zimmer mit vielen Schnitzereien und Fliesen ausgestattet. Im Eingangsbereich werde ich von Jean begrüßt, die mich kurz in die Geschichte des Hauses einführt.
Dann darf ich weiterziehen. Die Tour läuft auf eigene Faust, aber in fast jedem Raum gibt es Guides, die auch Fragen beantworten oder kurz die Geschichte des Raumes erläutern.
Die Einrichtung des Hauses ist auch heute noch fast vollständig erhalten und die meisten der antiken Möbel hatte Charles Buck in Frankreich, Spanien und Italien gekauft.
Zum Anwesen gehört ein parkähnlicher Garten, der von William Lyman Phillips, einem Mitarbeiter der Olmsted Brothers, entworfen wurde.
Auf dem Rückweg zum Parkplatz komme ich noch am Window by the Pond vorbei, einem See, an dem Tiere beobachtet werden können.
Ich sehe jedoch nur diese zwei.
Im Café genehmige ich mir noch einen kleinen Lunch, bevor ich weiter fahre.
An der Ausfahrt komme ich noch am ehemaligen Büro von Olmsted vorbei, das heute für Events genutzt wird.
Bok Tower Gardens
1151 Tower Blvd, Lake Wales, FL 33853
täglich 8–18 Uhr
Eintritt: $20 inkl. Pinewood Estate
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