Bismarckturm, Klein-​Mutz, Brandenburg

Seit der Reichs­grün­dung im Jahr 1871 wur­den in Deutsch­land immer mehr Bis­marck­tür­me errich­tet. Beson­ders nach sei­ner Ent­las­sung als Reichs­kanz­ler im Jahr 1890 begann eine gro­ße Ver­eh­rung von Bis­marck und bis 1914 wur­den 240 die­ser Tür­me gebaut, die sich auf dem heu­ti­gen Gebiet von Deutsch­land, Frank­reich, Tsche­chi­en, Polen, Russ­land, Öster­reich, Kame­run, Tan­sa­nia und Chi­le befin­den. Gan­ze 173 Exem­pla­re gibt es heu­te noch, einer davon im Dörf­chen Klein-​Mutz in Oberhavel. 

Bismarckturm, Klein-​Mutz – Lage und Anfahrt

Der Bis­marck­turm Klein-​Mutz befin­det sich im Nor­den des Land­krei­ses Ober­ha­vel an der Ver­bin­dungs­stra­ße zwi­schen den Dör­fern Häsen und Klein-​Mutz. Schon von wei­tem ist der Turm zu sehen, der auf dem Hohen Timp­berg errich­tet wurde.

Die schma­le Stra­ße weist zwar eini­ge Schlag­lö­cher auf, ist aber recht gut zu fah­ren. Ein grü­nes Hin­weis­schild zeigt die Ein­fahrt zum Park­platz, der über eine kur­ze Piste erreicht wer­den kann, die mit­ten durch ein Feld führt.

Bismarckturm, Klein-​Mutz – damals und heute

Bereits 1899 reg­te der könig­li­che Bau­rat Gustav Hip­pel den Bau eines Bis­marck­tur­mes in der Gegend um Zeh­de­nick an. Kur­ze Zeit spä­ter wur­de der „Ver­ein Bis­marck­thurm” gegrün­det, der bereits im Febru­ar 1900 in das Ver­eins­re­gi­ster der Stadt ein­ge­tra­gen wur­de. Vom Ver­ein aus­ge­wählt wur­de der preis­ge­krön­te Ent­wurf „Göt­ter­däm­me­rung” des Archi­tek­ten Wil­helm Kreis, nach des­sen Vor­la­ge vie­le Bis­marck­tür­me errich­tet wur­den. Die­ser aller­dings soll­te eine Beson­der­heit bekom­men, ein Kreuz­ge­wöl­be im Sockel, das über einen sepa­ra­ten Ein­gang erreich­bar ist.

In den Turm hin­ein geht es noch immer durch eine schwe­re Stahl­tür, die den Zugang zum Trep­pen­haus frei­gibt. Um zur Tür zu gelan­gen müs­sen aber zuvor noch sechs Stein­stu­fen über­wun­den wer­den und drei wei­te­re, die auf den Sockel füh­ren. Danach gilt es noch 37 wei­te­re etwas unebe­ne Stein­stu­fen zu erklim­men, bevor die Spit­ze des vier­zehn Meter hohen Turms erreicht ist.

Die Platt­form des Tur­mes ist heu­te ein ebe­ner Aus­guck, doch ursprüng­lich befand sich hier oben eine ein Meter fünf­zig brei­te Feu­er­scha­le, die rund fünf­hun­dert Kilo­gramm wog. In ihr wur­de zu beson­de­ren Anläs­sen ein Feu­er entfacht.

Heu­te dage­gen reicht der Blick unge­hin­dert in alle Rich­tun­gen. Über­all erstrecken sich Fel­der und Wie­sen. Die näch­sten Ort­schaf­ten sind nur mit dem Fern­glas zu erkennen.

Schon im Zwei­ten Welt­krieg wur­de der Unter­bau der ein­sti­gen Feu­er­scha­le beschä­digt und die Scha­le irgend­wann vom Turm gebracht. Das Gelän­de um den Turm sowie das Gebäu­de selbst ver­rot­te­ten immer mehr. Ab 1965 wur­de das Gelän­de sogar als Müll­de­po­nie genutzt. Erst in den 90er Jah­ren fan­den erste not­dürf­ti­ge Sanie­rungs­ar­bei­ten statt und im Jahr 2001 wur­de schließ­lich ein neu­er Ver­ein gegrün­det, der sich seit­dem um den Turm küm­mert. So konn­te auch die Platt­form ab 2005 wie­der für Besu­cher zugäng­lich gemacht werden.

Der Ent­wurf Göt­ter­däm­me­rung von Wil­helm Kreis wur­de übri­gens bis 1911 gan­ze 47 Mal gebaut, dabei aber oft leicht ver­än­dert. Als Bau­ma­te­ri­al soll­ten jeweils Bau­stof­fe aus der Regi­on genutzt wer­den. In Klein-​Mutz wur­den Granit-​Findlinge aus der Feld­mark genutzt, die mit dem Ham­mer bear­bei­tet wur­den. Der Unter­bau wur­de aus Zie­gel­stei­nen gefertigt.

Bismarckturm, Klein-​Mutz – Fazit

Der Bis­marck­turm bei Klein-​Mutz ist ein inter­es­san­tes Aus­flugs­ziel im nörd­li­chen Ober­ha­vel, das dank der Arbeit eines Ver­eins nicht nur ange­schaut, son­dern sogar bestie­gen wer­den kann. Ich fin­de es toll, dass die­ses klei­ne Stück Geschich­te hier auch für zukünf­ti­ge Besu­cher erhal­ten wird.

Bis­marck­turm Klein-Mutz 
Hoher Timp­berg Häse­ner Str., 16792 Zeh­de­nick OT Klein-Mutz
April bis Okto­ber an den Wochen­en­den geöffnet

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Betty

Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die Welt zu bereisen. Immer mit dabei ist meine Kamera, wenn ich spannende Abenteuer erlebe und neue Reiseziele erkunde. Das Reisen bereitet mir so viel Freude, dass ich nun auch meine Leser an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen möchte.

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